Riesenmaschine

10.09.2005 | 00:59 | Anderswo | Alles wird besser

Fernsehgötter der Zukunft


Foto: steve.wilde / Lizenz
Was dabei herauskommt, wenn arbeitslose Musiker, Schauspieler, Drehbuchautoren und sonstiges Treibgut der Filmindustrie in ihrer Freizeit Kurzfilme drehen, kann man beim in Los Angeles stationierten Internetfernsehsender Channel 101 bewundern. Nach einem ingeniösen Verfahren werden die jeweils fünfminütigen Beiträge zur Ausstrahlung freigegeben und bei anhaltender Publikumsgunst fortgesetzt. Derzeit sind das unter anderem der Meta-Manga Rock Gods of Rock (empfehlenswert, vor allem für Porno- und Westernfans: Episode 3), der lakonische Hipster-Insiderwitz Yacht Rock, gewidmet dem smoothesten aller Musikstile, und insbesondere das helgeschneidereske Weltraumepos The Most Extraordinary Space Investigations , in dem der Beweis erbracht wird, dass es möglich ist, mit einem Budget von null Dollar und einem Ikea-Schachtelset an die Grenzen des bislang bekannten Witzuniversums vorzustossen. Wenn so die "unvermeidliche Zukunft des Entertainment" (Channel 101-Eigenwerbung) aussieht, dann fügen wir uns dieses eine Mal gerne ins Unvermeidliche.


26.07.2005 | 06:02 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Postkartenbeichte


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Ich klaue meinem epileptischen Hund das Valium. Wenn ich sauer auf meinen Mann bin, tue ich ihm heimlich Popel in die Suppe. Ich bin zum Islam konvertiert, weil ich finde, dass ich mit Kopftuch sexy aussehe. Das alles ist natürlich so albern, dass ich keiner Menschenseele davon erzählen kann. Muss ich auch nicht, denn jetzt kann ich mein Gewissen erleichtern, indem ich anonyme Postkarten an Postsecret schicke. Prima Sache!


23.07.2005 | 02:59 | Anderswo | Alles wird schlechter

Slacklining – Der neue, doofe Trend aus Kalifornien

Mussten sich Spaziergänger mit Gauklerallergie in deutschen Parks bislang nur vor Jongleuren und Diabolo-Spielern in acht nehmen, sollten sie sich seelisch schon einmal auf eine weitere optische Zumutung einstellen, die sicher bald den Sprung über den Atlantik schaffen wird. Slacklining heisst der neue Sport, ein Abfallprodukt des Alpinkletterns (im Bild: Slackliner in einem Park in Berkeley). Adam Grosowsky und Jeff Ellington spannten Anfang der achtziger Jahre erstmals einen Nylongurt, Teil ihrer Kletterausrüstung, lose zwischen zwei Bäume im Yosemite Nationalpark und balancierten darauf herum. Ausserhalb von Klettererkreisen war Slacklining lange Zeit unbekannt, aber dank Bestrebungen wie dieser der Slackline Brothers wird sich das sicherlich bald ändern. Glaubt man dem Claim auf ihrer Webseite, geht es beim Slacklining um nichts Geringeres als eine "spirituelle Suche". Und so gehört sich das ja wohl auch für den offiziellen neuen, doofen Trend aus Kalifornien.


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"The Good, The Bad, The Weird", Ji-woon Kim (2008)

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Gesamt: 3 Punkte


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