Riesenmaschine

23.11.2005 | 19:24 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Quo vadis, Feuchtigkeitsfeinabstimmung?


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kaum war mein letzter Riesenmaschinenbeitrag freigeschaltet, da erreichten mich schon wieder neue Produkte aus der vorweihnachtlich zappelig gewordenen Innovationsabteilung der Firma Henkel: die Pril Winter-Edition in der Duftrichtung Vanille + Zimt und das Diadermine Professional Novalift Anti-Age-Set. Das trägt man natürlich gern nach Hause, sintemal das Anti-Age-Set ersichtlich Weiberkram ist, weil die Verpackung in Weiss, Rosa- und Fleischtönen gehalten ist. Bei Männern kommt das sportlicher daher, zum Beispiel in Silber und Orange. Ausserdem altert Männerhaut nicht, sondern wird bloss ein bisschen müde. Meine Hydra Energy Feuchtigkeitspflege (aus dem Hause L'Oreal) heisst jedenfalls "Anti-Müdigkeit". Die Feinabstimmung der Feuchtigkeitsverteilung scheint überhaupt das Top-Thema der Saison zu sein. Während die Haut nicht genug Feuchtigkeit haben kann, verhält sich's anderswo ganz konträr, und schon bringt Henkel den Ceresit-Luftentfeuchter auf den Markt. Jahrzehnte lang haben wir uns mit trockenen Schleimhäuten, Atemwegserkrankungen und der Suche nach hygienischen Luftbefeuchtern herumgeschlagen, die nicht die reinsten Bakterienschleudern sind, und jetzt war's eh die ganze Zeit zuviel? Das ist ja noch schlimmer als mit Aerobic-Trends und Sit Ups: Jahrelang super, dann plötzlich Gift für Gelenke und Wirbelsäule! Auf ein paar Dinge muss sich die Menschheit doch, verdammt noch mal, einigen können, ein paar Fortschritte einfrieren: So, das ist jetzt das Beste, das bleibt so. Man kann doch nicht ewig damit weitermachen, alljährlich eine zusätzliche Klinge in Nassrasierer einzubauen! Mal ehrlich, wackere Leute in den diversen Etagen und Abteilungen von Henkel, habt ihr nicht das Gefühl, bei der Produktinnovation hin und wieder ein bisschen über die Schnur zu hauen? Ich meine, zu Weihnachten soll die Küche nach Vanille, Zimt und Mandelkern riechen, aber doch aus dem Backrohr und nicht aus der Spüle! Und über den Duo Aktiv Grapefruit Fresh Surfer von Schnickschnack-Alessi, Firma Henkel, über den Fresh Surfer müssen wir auch noch sprechen, da muss nachgebessert werden.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Mein Dank an die Firma Henkel

Klaus Nüchtern | Dauerhafter Link | Kommentare (5)


16.11.2005 | 16:36 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Mein Dank an die Firma Henkel


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Seit geraumer Zeit komme ich – aus nicht restlos geklärten Gründen – in den Genuss, mit den jeweils jüngsten Produkten der Firma Henkel versorgt zu werden. Offenbar bin ich in den Entscheidungsträgeradresssatz der Marketingabteilung gerutscht, und am liebsten stelle ich mir vor, dass es die Adresssatzverwaltungsbeauftragte selbst war, die mich bei einem der halbjährlich erfolgenden Adresssatzerweiterungsmeetings für Osteuropa in einem gediegenen, aber nicht übermässig schicken Hotel in Wien, Prag oder Budapest auf die Liste reklamiert hat – offiziell, weil ich als stellvertretender Chefredakteur einer polit-hedonistischen Stadtpostille eine zielgruppenrelevante Position einnehmen, in Wahrheit aber, weil sie meine Kolumnen so gern liest. Es vergehen keine zwei Wochen, in denen nicht eines der sofort identifizierbaren Henkel-Pakete eintrifft, denen ich dann unter unterschiedlich dichten Begleitgestöbern von Verpackungsmaterial die neuesten Hervorbringungen dieses Konzerns entberge. Während ich die Körperpflegeprodukte sofort der freien Entnahme der Kollegenschaft anheim stelle (Metrosexuelle zeichnen sich durch eine leicht affige Abneigung gegenüber kommunen Drogeriemarktartikel aus), trage ich die Dingreinigungsmittelchen sofort freudig nach Hause, selbst wenn ich mich persönlich vom Silan Weichspüler mit Wild-Rosen-Essenz jetzt genderdesignmässig nicht restlos abgeholt fühle. Umso entzückter war ich, als Opti mit pflegendem Bienenwachs und Opti Holz-Reiniger mit Leinöl just zu der Zeit auf den Markt kamen, als ich meine neue Wohnung mit Tischen und Einbaukästen versorgen liess. Auch mit dem Sil Oxijet perfect Fleckengel habe ich schon manch schönen Erfolg erzielt, und Fewa Black Magic mit Schwarzfixierer ist ohnedies im Dauereinsatz – ein Produkt, auf das Heavy Metal Fans, geistliche Würdenträger, Architekten, Ausstellungskuratoren und Kunstkatalogvorwortschreiber schon seit Jahrzehnten bzw. -tausenden gewartet haben. Bevor ich das nächste Mal dann auch die ein oder andere kritische Anmerkung machen möchte, wollte ich mich doch zunächst einmal bei der Firma Henkel und ihrer Adresssatzverwaltungsbeauftragten freundlich bedanken.

Klaus Nüchtern | Dauerhafter Link | Kommentare (8)


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