Riesenmaschine

13.09.2005 | 15:06 | Alles wird schlechter | Fakten und Figuren

Umleiten und abkassieren


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dass man ohne Festnetzanschluss angenehmer (fast kein Telemarketing mehr) und billiger lebt, ist eine Einsicht, zu der in den letzten Jahren nicht wenige Haushalte gelangt sind. 2004 hatten in Italien und Frankreich jeweils 17% der Haushalte keinen Festnetzanschluss mehr, in Deutschland waren es zur selben Zeit in den Haushalten der Unter-25-Jährigen bereits 25%.

In Mordor der Privatkundenabteilung der T-Com werden daher neue Mittel und Wege getestet, die Kunden an der Abkehr vom Festnetz zu hindern. Ergebnis: Die "Switch&Profit"-Rufumleitung. "Mit Switch&Profit können Sie Anrufe, die vom T-Com-Festnetz auf Ihrem Handy eingehen (der Anrufer zahlt grundsätzlich den Preis für eine Verbindung ins Mobilnetz), bequem und kostenlos auf Ihr Festnetztelefon umleiten. Pro umgeleitete Gesprächsminute werden Ihnen dann auf Ihrer Telekom Rechnung 2,59 Cent gutgeschrieben ..."

Man kann nun einwenden, dass dabei niemandem geschadet, sondern lediglich manchen (der T-Com, dem Angerufenen) genützt wird. Trotzdem sind einer nichtrepräsentativen Kurzumfrage im Riesenmaschinenumfeld zufolge 100% der Befragten davon überzeugt, dass die Verantwortlichen sowohl für die Idee als auch ihren Untertitel "Umleiten und abkassieren" pfeilgrad in der Hölle landen werden. Es wird also wahrscheinlich der klassische Festnetzanschluss doch über kurz oder lang aussterben, was auch gut und richtig so ist. Nur so kann schließlich der mittelalterliche Irrglaube aus der Welt geschafft werden, es hätte irgendeinen Sinn, eine Wohnung anzurufen, wenn man einen Menschen sprechen möchte.


Kommentar #1 von Stefan:

Die Telekom hätte noch wesentlich weniger Festnetzanschlüsse, wenn DSL endlich vom telefonanschluß entkoppelt werden würde...

14.09.2005 | 00:29

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