Riesenmaschine

11.10.2005 | 21:15 | Was fehlt

Länderwahlomat


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wie man gerade in letzter Zeit gesehen hat, ist es manchmal viel einfacher, ein schon vorhandenes Land zu wählen und dorthinzuziehen, als das Land, in dem man bereits ist, durch aufwändige und unzuverlässige Wahlen so umzugestalten, wie man es gern hätte. Aber nur zu oft werden Auswanderungsentscheidungen anhand falscher oder nichtiger Gründe (Wetter, Anzahl der bereits im fraglichen Land angesiedelten Verwandten) getroffen. Wie viel besser eingerichtet wäre doch die Welt, wenn es analog zum Wahlomaten oder diversen Handykaufhilfen im Netz eine Entscheidungshilfe für Auswanderungswillige gäbe. Verschiedene Staatsparameter wie "Generelles Tempolimit auf Autobahnen", "Todesstrafe", "Recht auf Waffenbesitz für alle", "Vorhandensein von Streifenhörnchen" könnten mit Hilfe der Radiobuttons "Muss sein", "Darf nicht sein" und "Mir egal" abgefragt werden, bei anderen (Nichtrauchergesetzgebung, Drogenfreigabe, Umweltpolitik, Pornographie-Einmischung, Datenschutz, Abtreibung, Sterbehilfe, wilde und giftige Tiere, Erdbebenrisiko) braucht man vielleicht ein, zwei Optionen mehr. Selbstverständlichkeiten wie Zensur (will keiner) und 24-Stunden-Supermärkte (will jeder) kann man sich bei der Abfrage sparen. Ritzfitz hätte man sich seinen Wunschstaat zurechtgeklickt, und wer weiss, ob dabei am Ende nicht ein Auswanderungsland herauskommt, auf das man nie von selbst verfallen wäre (Nauru, Belgien). Auf der anderen Seite könnten aufmerksame Staaten verfolgen, welche Optionen – insbesondere von solventen Akademikern – häufig gewünscht, aber nur selten angeboten werden, und damit in neue Marktnischen vorstossen. Insgeheim wird natürlich genau dieses Verfahren von gewissen Staaten (Holland, Kanada) bereits praktiziert. Kleiner uneigennütziger Tipp von uns an alle anderen: Die attraktive Kombination aus liberaler Drogenpolitik und Streifenhörnchen ist noch frei.


Kommentar #1 von lukas:

das, liebe zia, wäre einerseits natürlich eine fantastische idee für eine kleine homepage, die garantiert ein riesenerfolg wäre, ich sehe schmidt und raab und so weiter in ihrer sendung länder wählen, mit werbebannern und links zu den entsprechenden tourismus-büros würde der zia ruhm und ehre nur so zufliegen.
aber, andererseits, wenn man sich das genau überlegt, wie gross sind denn die chancen, dass irgend ein anderes land als kanada oder die schweiz je ausgewählt würden?
für kanada kann ich nicht sprechen, aber es scheint toll zu sein da, aber die schweiz: super tempolimit auf autobahnen, waffenbesitzt für alle (na gut, alle männer), derart liberale drogenpolitik, dass sie schon wieder am zurückrudern ist, null erdbeben und bei der sterbehilfe ist die schweiz ihrer zeit derart weit voraus, dass viele leute extra hierher zum sterben kommen und durch das weit voraussein der zeit quasi von alleine sofort tot sind und schweizer sterbeberater nach deutschland schickt. (http://www.dgpalliativmedizin.de/ku_na.htm)

12.10.2005 | 11:09

Kommentar #2 von Pascal:

Du hast Neuseeland vergessen.
Kanada ist zwar ganz nett, aber viel zu nah an den USA, was gefährlich ist (im Falle der Klimakatastrophe würde es anders als in TheDayAfterTomorrow wohl sehr heiss in USA werden und 200Mio US-Bürger nach Kanada flüchten).
Die Schweiz ist viel zu nah an Deutschland, da macht das ja gar keinen Spass.

14.10.2005 | 14:13

Kommentar #3 von IAS:

Schon bisschen geklaut vom Surfpoeten-Wahlomat, das Prinzip.

27.06.2006 | 01:02

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