Riesenmaschine

03.12.2005 | 10:25 | Anderswo | Alles wird besser

The kids are quite alright


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Mussten wir neulich erst in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sachte konsterniert über die beiden 16jährigen Zwillinge Lamb und Lynx Gaede lesen, die unter dem Bandnamen "Prussian Blue" soften Folkrock und den Lolitalesben-Charme von t.A.t.U. mit knallhart rassistischen Texten verbinden und damit zu den neuen Ikonen der rechtsradikalen Rockszene in den USA avancieren (Einem Bericht der Jungle World zufolge sind die beiden übrigens erst 13 und verfügen noch über eine kleine Schwester namens Dresden) – und stand zu befürchten, dass die blutjungen Blondinen, die sich gern in T-Shirts mit Hitler-Smiley-Motiven ablichten lassen, damit auch im preussischen Stammland ihrer Ideologie landen und Zuspruch ernten würden –, gibt die Berliner Zeitung von gestern vorsichtig Entwarnung. "Ostdeutsche Jugendliche haben den Geschmack an der Nazi-Mode verloren", so lautet das Fazit einer von Klaus Farin vom Berliner Archiv der Jugendkulturen durchgeführten Untersuchung an ostdeutschen Schulen.
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die hegemonialen Jugendkulturen seien hier mittlerweile HipHop und Punk, gefolgt von Skatern, Gothic, Techno und Heavy Metal. Die lupenreinen Rechtsextremen folgten weit abgeschlagen auf dem zehnten Platz. Das eigentlich Überraschende, so Farin, sei die Renaissance des lange totgesagten Genres Punk im Osten. (Das Bild zeigt ein Punk-Treffen in Leipzig.) Allerdings sei Vorsicht geboten, denn die angepasste rechtsradikale Strategie sehe vor, zukünftig verstärkt auch die HipHop- und Punk-Szene zu unterwandern und infiltrieren, was in der Gothik-Szene bereits stattfindet. Mit dem Liedgut von "Prussian Blue" dürfte das allerdings kaum gelingen.


Kommentar #1 von ich bin der urvater des schlagerpunk:

punks haben aber keine dreadlocks und sie hoeren auch nicht greenday!

06.12.2005 | 19:13

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Unsittliche Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Stauhelfer (gelbe Engel)

- Pliasmen (erfundene Fremdworte)

- Ergötzliches tun

- Einkaufsnetz (statt Tasche)

*  SO NICHT:

- apokalyptischer Steuerbescheid

- nicht handeln auf'm Flohmie

- überflüssige Verzierungen

- Spul- und Madenwürmer


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Edge of Tomorrow", Doug Liman (2014)

Plus: 1, 15, 37, 69, 79, 80, 89, 91, 93, 96, 101, 126, 129
Minus: 3, 9, 46, 70, 152, 161
Gesamt: 7 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV