Riesenmaschine

21.12.2005 | 15:13 | Sachen kaufen

Heisse Luft revisited


Schön: Verwöhnföhn (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Fragt man plakativ heterosexuelle Männer nach der für sie vorstellbaren schwulstmöglichen Handlung ausserhalb des praktizierten Verkehrs, so bekommt man je nach Tageszeit und sozialer Schicht zwei Antwort-Cluster. Der eine bezieht sich auf den Genuss von Gold-, Extra Mild- und Sun-Bieren, ein zweiter Schwerpunkt findet sich rund um das Föhnen von Körperteilen, die nicht der Kopf sind, also Füsse föhnen, Fingernägellackierung trockenföhnen oder die Nieren warmföhnen. Eine englische Firma namens Triton hat nun den logischen nächsten Schritt getan und einen Ganzkörperföhn entwickelt, der tatsächlich als Handtuchersatz, Badezimmerschnellheizung und Feuchtraumentfeuchter angepriesen wird. Mithilfe eines Wirbels heisser Luft, selbstredend per Fernbedienung in Gang gesetzt, wird der Gebläsefreund schon drei Minuten nach dem Vollbad in die Trockenheit entlassen. Zwei Stichworte noch zur Lufttrockung an sich: Zum einen ist Fön ursprünglich ein Markenname der Firma AEG. Zum anderen sind wir äusserst gespannt auf den Werdegang des Triton Body Dryer, denn seine Funktionsweise entspricht ja exakt dem durchschnittlichen Vermarktungsansatz ("Menschen mit heisser Luft einwickeln"). Die ersten PR-Agenturen sollen das Gerät bereits zu Lehrzwecken geordert haben.


Kommentar #1 von Tim:

also Sie umgeben sich ja ach mal mit seltsamen Menschen. Mir ist noch keiner untergekommen, der bei "schwul" gleich an "foenen" dachte.

21.12.2005 | 16:32

Kommentar #2 von Uniclever:

fantastische marktbeobachtung, herr lobo! ihre thesen ersparen uns weitere markterhebungen über schwulstmögliche handlungen zur vermeidung falscher marketingstrategien. eine kooperation zur vermarktung unserer haushaltsprodukte für den männlichen singlehaushalt in besonders strukturschwachen zonenrandgebieten der westeuropäischen zivilisation dürfte durch ihren zugriff auf den entsprechenden marktbereich auch für sie kosteneffektiv sein, wir sollten bei standesgemässen herrengedecken näheres erörtern, ich werde gleich das sekretariat bitten sich mit ihnen zur terminvereinbarung in verbindung zu setzten. gemeinsam verbessern wir die welt!

21.12.2005 | 21:13

Kommentar #3 von bobbes:

ich weiss ja nicht, ob sie sich jemals in wiener badeanstalten aufgehalten haben. dort hat der verwöhnföhn tradition. freilich ist er dazu gedacht, das haupthaar zu trocknen, aber die badenden nutzen ihn auch gerne als handtuch. kein schöner anblick, meistens.

22.12.2005 | 15:42

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