Riesenmaschine

30.01.2006 | 15:21 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Miteinander reden

Kommunikationsprobleme sind historisch betrachtet wesentlich lästiger und gefährlicher als Pest oder Cholera. Oft steht man jemandem gegenüber und hat keine Ahnung, was er eigentlich meint. Das geht nicht nur europäischen Elektrogeräten so, die mit amerikanischen Steckdosen nicht klarkommen.


Rottet nur Heringe aus (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Um mit solchen und anderen Problemen künftig besser klarzukommen, befasst sich Laurance Doyle vom SETI-Institut mit Buckelwalen. Dabei geht es zunächst nicht mal um die Frage, was die anderen so reden, sondern eher darum, wie umständlich sie sich dabei anstellen. Gäbe es einen Zusammenhang zwischen Komplexität von Sprache und Komplexität der Gesellschaft, so könnte man, ohne ein einziges Wort zu verstehen, das Zusammenleben von Ausserirdischen erkunden.

Buckelwale nun sind zu sehr komplexer Sprache befähigt. Sie sprechen wie Affen, wie Löwen, wie Kühe, manchmal wie Menschen, es ist so, als hätten sie den präzivilisatorischen Turm zu Babel verschluckt. Zudem tun sie ungewöhnlich schwierige Dinge, zum Beispiel fangen sie Heringe, in dem sie sie mit einem Netz aus Wasserblasen verwirren und einfangen, also ich könnte das nicht. Hängt beides, komplexes Verhalten und komplexe Sprache, zusammen? Reden sie nur deshalb so wirr, weil ihre Welt nun mal wirr ist? Man wird es herausfinden müssen, mit Krokodilen oder Makaken vergleichen, und anschliessend hochkomplizierte Diagramme dazu erstellen. Aber vielleicht liefern sie, die Buckelwale, den Nachweis einer Korrelation zwischen Gesellschaft und Sprache, was man anschliessend verwenden kann, um irgendwie auch die Steckdose nebenan besser kennenzulernen. Hinterher wird man sich allerdings wünschen, man hätte doch nicht so genau hingesehen.


Kommentar #1 von springtide:

Tja und nebenbei müssen die armen Buckelwale sich auch noch ständig zwischen der Bezeichnung "Pottwal" und "sperm whale" für ihre Kollegen entscheiden, was heikel ist, möchte man nicht ins Trannäpfchen schwimmen und im schlimmsten Fall eine Horde (oder sagt man Rotte, Schule, Gang?)Orcas, die Schlägertypen der Weltmeere, auf die Schwanzflosse gehetzt bekommen. Was die Vermutung nahelegt, dass die Buckelwalsprache mitnichten hochkomplex, sondern vielmehr ein beabsichtigt unverständliches Kauderwelsch aus Selbstschutz ist.

30.01.2006 | 17:17

Kommentar #2 von umdiekurverum:

...was aber voraussetzt, dass die Viecher helle genug sind, dass Kauderwelsch wieder zu entschlüsseln. Doch komplex.

24.08.2007 | 15:46

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