Riesenmaschine

05.02.2006 | 13:37 | Alles wird besser | Was fehlt

Baustoff Luft

Das sogleich folgende Bild zeigt nicht nur den Gewinner der Bronzemedaille des Wettbewerbs "Unbeholfene Anleitungsgrafik 2005", sondern illustriert auch die Erfüllung eines alten Menschheitstraums, nämlich, das Unaufblasbare aufblasbar zu machen. Wir sehen ein Betonhaus zum Aufblasen.

Betonballon (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Das Wort "Haus" in Betonhaus ist eine Idee übertrieben, es handelt sich eher um ein Betonzelt, aber immerhin. Es wiegt unaufgepustet 230 Kilogramm und wird danach mit Wasser und chemisch erzeugter Pusteluft in die Form eines riesigen Dresdner Weihnachtstollens gebracht. Nach zwölf Stunden ist das Betonzelt so hart wie ein Dresdner Weihnachtsstollen nach zwölf Tagen. Dann hält das Zelt bis zum Ende der Welt, oder, um es ungereimt zu sagen, etwa zehn Jahre, dabei ist es erdbebensicher und überhaupt sehr praktisch.
Das Concrete Canvas genannte Ding (Quelle: Technovelgy) ist bisher noch nicht mal ein Prototyp, sondern eine Idee von zwei etwa 14-jährigen Designstudenten in England, die zwar mit Preisen überhäuft werden, aber trotzdem noch immer einen Finanzier für die Massenproduktion suchen.

Warum nur ist die Welt noch nicht reif für viel mehr Aufblasbares, warum ist bei durchsichtigen Sesseln und undurchsichtigen Frauen bisher Schluss? Wieso sind noch keine Fahrräder, Autos, U-Bahnen, Schlösser aus Luft ins Blickfeld der begehrenden Öffentlichkeit gerückt? Weshalb hört man ständig von Abgeblasenem (WM-Gala) und Aufgeblasenem (Karikaturen) und so gut wie nie von Aufblasbarem? Ein Medienboykott?


Kommentar #1 von Acid:

Aufblasbare Computer wären ein echter Fortschritt. Man kauft einen Mac mini und wenn mal etwas mehr Saft von nöten ist, macht man mit einer Luftpumpe einen G5 draus.
Natürlich funktioniert das nur mit Apple-Pumpen. Die anderen Computer gibt es nach wie vor nur in Konservendosen.

06.02.2006 | 08:27

Kommentar #2 von irgendwem:

Aufblasbare Stützformen für Betonbauten gibt es meines Wissens schon länger (die USAler sind auf diesem Gebiet mal wieder ganz weit vorn). Desweiteren überzeugte Monty Phytons Flying Circus Ende der 60er mit Brian Islam und seinen aufblasbaren Knien. Ich plädiere jedoch für Revolvergebisse mit nachwachsenden Zähnen (siehe Hai) oder zumindest für Lochwegzahnpasta. Alles andere ist doch Kiki mit Handgriff.

06.02.2006 | 10:17

Kommentar #3 von irgendweranders:

Beim Bau der 1000 m2 Panoramaleinwand mit Maximum 3D im Discovery Imax Berlin verwendete man einst einen grossen Luftballon, der dann mit Beton bespritzt wurde. Es war Sommer. Die Mittagshitze liess die Kugel wachsen, die Abendkühle schrumpfen und der Bauleiter liess am nächsten Tag abreissen.

06.02.2006 | 13:11

Kommentar #4 von Papakiesel:

Da gibt es doch die grosse aufblasbare Schneekugel oder den aufblasbaren Pub. S. Ehrensenf!

06.02.2006 | 14:25

Kommentar #5 von Der Aktenkoffer:

Wieso kriegen die da 'nen Preis für ?
Unsere Bundeswehr hat's schon längst erfunden.

06.02.2006 | 20:55

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