Riesenmaschine

20.02.2006 | 18:06 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

"Du musst es nicht wieder machen."


Quorn
mehr als nur eine Stadt in Australien (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Um dies gleich klar zu stellen: Es schmeckt hervorragend. Es ist nicht so fad wie Tofu und auch nicht so glibberig und bleich. Es weist eine leicht fasrige Struktur, fleischähnliche Farbe und einen Geschmack zwischen Pilz und Geflügel auf. Da es hauptsächlich aus Pilzprotein besteht, ist es ein guter Lieferant für Eiweiss und Ballaststoffe. Es ist vielseitig form- und ebenso anwendbar, nimmt gut den Geschmack von Gewürzen und Saucen an und ist auch nicht teurer als Hühnchen. Und es heisst Quorn. Kurz: Ein Wundernahrungsmittel.

Während Quorn in einigen fortschrittlichen Ländern (England, Schweiz, Holland) bereits im letzten Jahrtausend eingeführt wurde und sich auch ganz ordentlich verkauft, hat es das sympathische, industriell hergestellte Nahrungsmittel aus fermentiertem Schimmelpilzmyzel in den meisten anderen europäischen Ländern nie über die Tests von Marktforschern hinaus geschafft.

Was lief da schief? Waren es die allergischen Reaktionen einiger ewig Überempfindlichen? War es die Neigung von Quorn, die Packung über Nacht ein ganz klein wenig aufzublähen? War es die vorschnelle Ablehnung von industriell gefertigten Nahrungsmitteln im eher naturfixierten Vegetariermilieu oder doch nur ein allgemeines Unbehagen gegenüber jeglichem 'Fleischersatz'? (Kommentar einer deutschen Testerin: "Mein Mann hat gesagt, ich muss es nicht wieder machen.")

Ein hervorragender Marketingschachzug soll dem nun Abhilfe schaffen. Es wurde nämlich die sehr nach Urban Legend tönende Geschichte in Umlauf gesetzt, der Quorn zugrunde liegende Schimmelpilz sei in den 60er Jahren "zufällig auf dem Boden eines Bauernhofs in Grossbritannien" entdeckt worden. Da kann ja wohl kaum mehr etwas schiefgehen, die Markteinführung in Deutschland ist sicherlich nur noch eine Frage der Zeit. Denn mit einer solchen Geschichte könnte man ja wohl auch Soylent Green an buddhistische Mönche verkaufen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Heute: Pilztag in der Riesenmaschine!


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