Riesenmaschine

09.06.2006 | 17:51 | Alles wird besser

Spätes Sternumglück


Unästhetischer Nagellack (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Spätestens seit der Erstaustrahlung von McGyver und allerspätestens seit August 2005 weiss jeder da draussen, dass Kabelbinder die Welt und alles andere zusammenhalten. Darum ist es eigentlich keine Meldung wert, wenn man Kabelbinder in Zukunft auch verstärkt im Gesundheitswesen einsetzen wird: Bei jeder vernünftigen Operation am offenen Herzen muss man zunächst das Brustbein, auch Sternum genannt, längs aufsägen, wobei es herrlich Knochenspäne spritzt. Die Hälften, einmal getrennt, wieder zusammenzubringen, ist das eigentliche Problem, und bisher verwendete man dafür Draht, Nägel oder diese anderen Behelfslösungen vom Bau. Berichtenswert, ja, beklagenswert ist es jedoch, feststellen zu müssen, dass man elf Medizinstudenten, zwei Semester Arbeit und 1.500 Dollar braucht, um auf die Idee zu kommen, dass es auch mit Kabelbindern geht, was der Johns-Hopkins-Universität zudem noch einen Preis und eine Pressemitteilung wert war. McGyver wäre darauf in wenigen Sekunden gekommen, und zwar auch, wenn es sein eigenes Brustbein wäre, das da sinnlos auseinanderklafft.


Kommentar #1 von einem medizinisch unbeleckten:

warum quält man sich da den langen weg durchs brustbein- wenn 3-4 gebrochene rippen die gleiche pforte öffnen könnten, sowas holt man sich als ordentlicher cowboy schliesslich bei jedem pferdetritt und das heilt in der regel ganz anständig ohne zusatzgerät aus dem baumarkt. aber wie gesagt ich hab ja keine ahnung...

09.06.2006 | 18:17

Kommentar #2 von Ruben:

Also diese Nagellackfarbe, die hier oben aggressiv unsere Augäpfel befällt, das ist meines Erachtens eine beliebte Krankenpflegerinnenfarbe. Es gab noch keinen Arztpraxen- oder Krankenhausaufenthalt, bei dem ich einer derartigen Nagelfarbe nicht begegnet wäre. Und als sie damals meinem alten Oheim auf der Siechenstation das Gekröse öffneten um die kaputtgesoffene und vernarbte Fettleber aus der Seite zu nehmen, da gab es eine Stationsschwester, die war ebenso scheusslich und fett wie Onkels Leber, ja sogar so fett, dass ihr Herannahen jedesmal die Dielenbretter erbeben liess und aufgedunsene, von einem Spinnennetz roter Äderchen überzogene Backen ihre von Seelenpein verquälten Züge zu einem einzigen Spottbild des Erdendaseins machten. Sogar die hatte – als würde das ihre erbarmungswürdige Erscheinung noch erretten – auch diesen Nagellack an den Enden ihrer Extremitäten aufgetragen.

09.06.2006 | 23:18

Kommentar #3 von Rubens Gewissen:

An obiger Stelle habe ich einen überflüssigen Beitrag hingemacht, für den ich mich dereinst schämen werde.

09.06.2006 | 23:53

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Brainerd City

- Bettschwere

- Schawarma-Intelligenz

- Partykeller (reetgedeckte Bar!)

*  SO NICHT:

- ungetarnte Nervosität

- Fussball der einsamen Herzen

- Specksteinschnitzereien

- Überammergau


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Just Walking", Agustín Díaz Yanes (2008)

Plus: 3, 11, 69, 80, 94, 117
Minus: 37, 55, 141
Gesamt: 3 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV