Riesenmaschine

17.06.2006 | 13:04 | Alles wird besser

Leben mit Gelb


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
In Northeim hat man unlängst zur Verkehrssicherheit überall gelbe Füsse angebracht. Im Harz also, nicht im Badener Raum, deren Bewohner man Gelbfüssler nennt, weil im 17. Jahrhundert Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, der legendäre Türkenlouis, seine zum Teil in gelben Strumpfhosen bekleideten Truppen in die Schlacht führte. Vermutlich aus Sicherheitsaspekten. Eine neue Studie hat nämlich ergeben, dass sich das Gelb gelber Autos auf die Fahrsicherheit auswirkt, gelb mache fröhlich, rot aggressiv. Diesen Beweis erbrachte aber schon Anfang der siebziger Jahre Eckhardt Henscheid in seinem Roman "Die Vollidioten": Jedesmal, wenn ein gelber oder grüner Lieferwagen eilig um die Ecke kurvt, so dass die Reifen quietschen, muss Herr Domingo lachen. Offenbar kann er ganz gut davon leben. Und in Bockhorn in Ostfriesland ist Gelb allumfassend Gesunde Ernährung und Lebensführung. Von Gelb kann sich Grün also noch eine Scheibe abschneiden. Das sagt auch Markus Radkopf, Kreissprecher der FDP-Viersen: "Grün wirbt mit Pessimismus und Angst vor der Freiheit".

Und was macht blau? Die Liebe macht blau. Zumindest wenn man ein Moorfrosch ist. Und wenn man jetzt allenorts ein leises Glucksen wie "uog ...uog ... uog..." (ähnlich dem Blubbern der aus einer untergetauchten, leeren Flasche entweichenden Luft) hört, ist das nur der Balzruf der blauen Froschmänner.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (3)


Kommentar #1 von hko:

Ohne irgendwelche Mutmassungen anstellen zu wollen weise ich vollkommen unverbindlich auf eine Studie des Fokus (dem einen oder anderen mag dieses Revolverblatt ein Begriff sein) hin, hier zu finden: http://www.duitslandweb.nl/binaries/Onderwijs/Docenten/bronnen/focus-markt-der-automobile.pdf, die auf Seite 16 eine sehr feine Tabelle zum Besten gibt, die nicht ganz unkryptisch die Vermutung nahelegt, die in Unfallstatistiken zugegebenermassen etwas unterrepräsentierten gelben Fahrzeuge, seien entweder grün oder zum einen braun und zum anderen allgemein unterrepräsentiert. Entschuldigt dieses Geschachtele. Andererseits werde gelb (wohlgemerkt die Autofarbe gelb, nicht das leckere in Tuben) allgemein als flippig und unkonventionell angesehen (von der etwas friseurhaften Klassifizierung "frech" mal abgesehen). Sind also Autofahrer grösstenteils Langweiler? Oder ist das gefahrvermeidende Autofahren als nicht konventionell einzustufen? Oder fahren nur Friseure gelb, dadurch den Montag als einzigen Gelbautofahrersonntag konstituierend und so die Unfallstatistik nach Farben nicht regelkonform verfälschend?

17.06.2006 | 14:43

Kommentar #2 von Alex:

Wusste gar nicht, dass ihr Schweizer seid oder habt ihr einfach das ss auf der Tastatur nicht gefunden?

17.06.2006 | 21:33

Kommentar #3 von Dru:

Ihr unterschlagt einen der wichtigsten Gelb-Zusammenhänge überhaupt: Den Anhalter. "Gelb", dachte er ...

28.06.2006 | 19:42

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