Riesenmaschine

04.08.2006 | 14:20 | Anderswo | Alles wird besser

Chinas neue Zellen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenn man Zellen mit China in Verbindung bringt, dann fallen einem zunächst nur gefolterte Dissidenten und Mondbären ein. Dies jedoch ist die Vergangenheit, denn die Zukunft von Chinas Zellen wird vom MIT gestaltet: Links abgebildet ist der Entwurf für das neue Institut für "Nanobiomedical Technology and Membrane Biology" in Chengdu, entstanden durch einen Zirkelschluss aus Architektur und Molekularbiologie. Von aussen sieht es aus wie eine riesige Zelle, während es von innen genau wie eine riesige Zelle aussieht, mit Mitochondrien, Endosomen und sonstigen lebensnotwendigen Features. Vermutlich sind sogar Ionenpumpen eingebaut. Vorhersehbarerweise nennen die Erfinder das Ganze "molekulares bioarchitektonisches Design" – schon allein um sich vom in Europa seit geraumer Zeit virulenten Biomorphismus abzusetzen – und sehen in ihrer und unserer Zukunft einen neuen Trend zum zellbiologischen Gebäude. Klar ist jedoch, dass die neue chinesische Zellwelle nur dann eine Chance hat, wenn sich zunächst mal jemand einen geschmeidigeren Namen oder wenigstens ein lustiges Akronym dafür ausdenkt. Vielleicht am Stammzellentisch.


Kommentar #1 von cyph:

Schaut doch lustig aus.. in so nem Ding wuerd mir mein Studium bestimmt mehr Spass machen. Da koennt man witzige Kolloqs mit Erstis veranstalten: Na was ist das? Ein Wasserbecken? -- Falsch! Ein Mitochondrium.. raus! .. Aber?! ..

04.08.2006 | 14:27

Kommentar #2 von henk:

Wie wär's mit MoBiDig; als Akronym, mein ich. Villeicht könnte man noch irgendwo eine Winkehand aus Zellverbänden installieren.

04.08.2006 | 15:38

Kommentar #3 von CFB:

Oder am Hirnstammtisch, bei einem gepflegten Glas Liquor. Und hundert chinesische Schulkinder spielen in dem Gebäude bekannte Stoffwechselvorgänge nach; das Volk rät dann welche.
Erlebnispark China...

04.08.2006 | 16:11

Kommentar #4 von irgendwem:

Das Kunsthaus Graz hat sich schon während des Baus den Beinamen der Marketingstragen umhängen lassen müssen: "The friendly alien".
Wohlwollende Einheimische nennen es: "Die Blase".
Die "Alienblase" als Biomorphismus fände ich hübsch.
Noch hübscher fände ich es, wenn Alien-Geschwader auf Angriffsflug zur Erde feststellten: "Huch, da waren wir schon, die haben sogar unserer Blase ein Denkmal gesetzt", und wieder umdrehen.

07.08.2006 | 00:17

Kommentar #5 von Lis:

oder darob bestimmen, dass jedes Ballungszentrum ihnen ein Denkmal zu setzen hat. Die Kulturverantwortlichen müssten sofort jeder vorhandenen Skulptur eine neue Bedeutung geben.
Arbeitslose Historiker, Sprachwissenschaftler, Kunstgeschichtler etc. wünschen sich dieses Szenario.

07.08.2006 | 00:36

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Teppichpuder

- Rückwärts (das neue Vorwärts)

- Fluß ohne Wiedergänger

- Anklickverben

*  SO NICHT:

- ein Teig wie jeder andere

- Klamotten aus dem Yps-Heft beziehen

- Die "Schraubenmutterstube" in Helsinki macht dicht

- Dynamitfischen for Compliments


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Uncut Gems", Benny & Josh Safdie (2019)

Plus: 1, 3, 21, 31, 63, 82, 87, 101, 138, 144
Minus: 75
Gesamt: 9 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV