Riesenmaschine

08.10.2006 | 12:41 | Berlin | Anderswo

Berlin, bzw. Frankfurt


Guerilla-Marketing in Frankfurt (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Berlin kackt ab (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Guerilla-Marketing ist eine famose Sache, bzw. nerviger Unsinn. Das hängt davon ab, was es ist, wie man so drauf ist und wo man mit der "überraschenden Werbebotschaft an einem ungewöhnlichen Ort" (Zitat typähnlich in versch. Lexika) konfrontiert wird. Böse Zungen, bzw. ich, behaupten, dass in einigen Werbeagenturen Guerilla-Werbung deckungsgleich mit "Aufkleber an Ampeln kleben" ist; virales Marketing ist dementsprechend, wenn man die Aufkleber nur irgendwo hinlegt, damit geistesgestörte Jugendliche sie aufkleben können.

Guerilla-Marketing oder vielmehr die gesamte Werbung ist inzwischen eine Kulturform wie Street Art, Käse machen oder Zöpfe flechten auch und als solche taugt sie zur Analyse der sie gebärenden und konsumierenden Gesellschaft. Insofern können wir beruhigt ausrufen, dass die Welt noch genauso ist, wie man in seinem kleinen Kopf drin geglaubt hat. Guerilla-Marketing in der reichen Bankerstadt Frankfurt wird mit aufwendig mehrfarbig bedruckten Charles-Eames-Stühlen betrieben, die mit mehreren blinkenden Ketten an die Ampel gekettet sind. In der armen Bunkerstadt Berlin ist es ein gebrauchter, besprühter, beklebter Plastikdrehstuhl, der mit einem kaputten Fahrradschloss an ein Baustellenstrassenschild gebunden wurde.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: adimonochrom


Kommentar #1 von Bundesstädter:

Nö, nö, "arme Bunkerstadt" trifft die Sache schon richtig: Denn wenn die Reichshauptstadt, wo man in guter preussischer Tradition Dreimal-Pleitesein "sexy" findet, sonst schon nix mehr hat: Bunkerhauptstadt
Berliner Unterwelten
war sie, ist sie und und wird sie bleiben. Obwohl ja der Bonker aller Bonker sich überhaupt nicht in "Germania" befindet, sondern, wer hätte das gedacht, ausgerechnet in der roten Kaderschmiedenstadt Bremen:
U-Bootbunker Valentin

09.10.2006 | 21:49

Kommentar #2 von Sascha Lobo:

Sehr guter Link, Bundesstädter, ich glaube, da mache ich mal einen Beitrag drüber demnächst.

09.10.2006 | 21:55

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