Riesenmaschine

05.01.2007 | 10:59 | Zeichen und Wunder

Servicehimmel Deutschland?


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Sag beim Abschied lousy Service! (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Service – was für eine merkwürdig schillernde Vokabel? Obwohl Deutschland diesbezüglich in weiten Teilen der Welt immer noch als Diaspora gilt, begegnet einem das Wort doch beinahe auf Schritt und Tritt, wobei es die unterschiedlichsten Sachverhalte bezeichnet. Trotz semantischer und räumlicher Nähe meint zum Beispiel der "Videoservice" etwas ganz anderes als der "Filmservice". Kein Wunder also, dass nun auch die Evangelische Kirche sich auf ihre originären Servicequalitäten besinnt und im Zuge des liberalisierten Ladenschlusses noch einmal ihren erodierenden Wettbewerbsvorteil gegenüber dem stationären Einzelhandel marketingtechnisch voll ausspielt. Schliesslich ist Gottesdienst ja auch nur ein anderes Wort für Service – zumindest im Englischen.


Kommentar #1 von Sir Vice:

Die interessante und inzwischen mehr und mehr sich als wahr erwiesen habende These, dass letztlich jedermann irgendeines anderen Servicekraft zu sein habe, postulierte ja bereits der seriöse Soziologe Robert Zimmermann in einem feinsinnigen Text von 1979
hhttp://tinyurl.com/ah4pv
Seine Wahrheit aber marschieret für und für, und wir Deutschen können mal wieder gar nicht genug kriegen – so dass wir nach dem Denkservice
hhttp://www.philosophischepraxis.de/
und dem Atemservice
hhttp://www.atemservice.de/
auch nicht länger auf den Serviceservice verzichten wollen:
hhttp://www.geschirrservice.de/

05.01.2007 | 11:34

Kommentar #2 von neueheim.at:

Meines Erachtens liegt der Wettbewerbsvorteil der Kirche nicht primär in den Öffnungszeiten.
Vielmehr ist die Kirche der einzige Anbieter der seine Servicegebühren direkt über das Finanzamt eintreibt. Und das sogar unabhängig von der Qualität und davon ob man ihr Angebot überhaupt in Anspruch nimmt.
Davon kann der Einzelhandel nur träumen.
Dies ist der Wettbewerbsvorteil den die Kirche gegenüber dem Einzelhandel ausspielen sollte!
Denkbar wäre z.B. eine von Aldi gesponserte Taufe welche den Täufling in seinem späteren Leben zu einer monatlichen Mindestabnahme bei selbigem Discounter verpflichtet. Die hierfür fällige Gebühr würde dann zusammen mit der Kirchensteuer entrichtet.

05.01.2007 | 18:44

Kommentar #3 von Dylan:

zu 1: Ha, nun ist der alte Fussballer http://www.fussballdaten.de/spieler/zimmermannrobert/
und Musiker http://www.lyrikwelt.de/autoren/dylan.htm also auch noch unter die Soziologen gegangen.

05.01.2007 | 18:47

Kommentar #4 von Kalauerliebhaber:

"Serviceservice"... grossartig, danke!

06.01.2007 | 02:48

Kommentar #5 von User:

Service kann jetzt auch erlernt werden:
www.agentur-lachen.de
damit die Kirche kein Monopol mehr hat

14.03.2007 | 23:46

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