Riesenmaschine

14.05.2007 | 01:31 | Berlin | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Das neue DTP


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Warum? Weil es geht. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Setzt man historische Printerzeugnisse der letzten dreissig Jahre dem unmittelbaren Vergleich nach Jahrgängen aus, so fällt um das Jahr 1992 herum eine erstaunliche Schriften-Inflation in Verbindung mit einer unsouveränen Häufung von dreidimensionalen, Schatten werfenden und in sich verwundenen Schriftblöcken auf, ganz unabhängig davon, ob die Arbeiten von Laien oder Profis stammen. Offensichtlich waren seinerzeit auch die professionellen Gestalter den Verlockungen des
Desktop Publishing und seinen schier grenzenlosen Möglichkeiten erlegen. Vieles wurde gemacht, einfach weil es ging – und wirkt gerade deshalb heute ephemer.

Ähnliches ereignet sich derzeit auf dem Feld des Produktdesigns durch die Einführung erschwinglicher Rapid-Prototyping-Techniken und 3D-Plotter. Über die dadurch katalysierte neue Ornamentik gibt die zentrale Ausstellung zum Thema "Digitability" des diesjährigen Designmai beispielreich Auskunft. Selten so viel verspielte serielle Opulenz im milchigen Weiss der Thermoplaste, Duromere und Polycarbonate auf einem Haufen gesehen.

Dabei wird Rapid Prototyping doch erst richtig spannend, wenn die Maschinen nicht weisse Seesterne oder Plastikmännchenlampen ausspucken, sondern sich selbst, wie Adrian Bowyer vom Projekt Reprap auf dem zugehörigen Symposium eindrucksvoll ausführte. Danach dauerte es – die Ressourcenrestriktion ausser Acht gelassen – rechnerisch nur 18 Tage, bis jeder Erdenbürger so ein Ding bei sich zu Hause stehen haben und damit neben neuen Repraps auch eigene Blütenkelchstühle oder 3D-Schriftblöcke produzieren könnte. Wie dann wohl die Wohnungen aussähen?


Kommentar #1 von Rudi K. Sander; www.textsteller.de:

Warum hat dies hier noch keiner kommentiert? Bei so schönen Bildern! Ich habe doch geschrieben, ein richtiger Fisch wird immer genau unterscheiden zwischen Köder und Angelhaken.
Bei dem Thema hier verstehe ich von beidem nichts.
Rapid Prototyping, wenn ich recht erinnere (wahrscheinlich aus der VDI-Zeitung), dann wird da so eine schnell aushärtende Kunstsoffbrühe, ähnlich einem Zweikomponentenkunststoff (Desmodur/Desmophen oder Ähnliches) trickreich dazu gebracht, nach dem Aushärten genau die Form an- und einzunehmen, die der Macker, der das Experiment leitet, zuvor in einem Programm festgeschrieben hat.
So etwas hätte ich gerne komprimiert in einer kleinen Stahlflasche. Immer, wenn ich einen Parkplatz bräuchte, drückte ich auf den Auslöser und murmelte ebenso konzentriert "Einen freien Parkplatz, bitte". Das wäre ein Ding. Aber viel Brauchbares wird ja heutzutage nicht erfunden. Doch: Der Laptop, ohne den möchte ich nicht mehr sein. (Eine Freundin wäre aber auch nicht schlecht).
Hoffentlich schreibt jetzt bald einer, der von der Sache etwas versteht.
Bis dahin: Rudi Sander

14.05.2007 | 23:25

Kommentar #2 von michael:

auch nicht wirklich, aber ich weiss, wo ich bald mal einen ausprobieren kann! immerhin...
als erstes mach ich mir eine rolex, denke ich.
das mit dem laptop und der freundin ist bei mur übrigens umgekehrt.

18.05.2007 | 07:15

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