Riesenmaschine

05.06.2007 | 02:32 | Alles wird besser | Was fehlt

Land unter


Soll ein Witz sein, aber wer sich zum Beispiel mit Wasserschlangen auskennt, weiss, dass die Mitte nach den beiden Enden der gefährlichste Teil ist.
(Foto: 88903556@N00) (Lizenz)
Fast könnte man ja den Eindruck gewinnen, dem Menschen bereite das Kaputtgehen von Dingen und das drohende Ende alles Wünschenswerten Freude. Atomkrieg, Killerbienen, neue Eiszeit, saurer Regen, Erderwärmung, Terroristen, Bienensterben, Vogelgrippe und sehr viele Mentos in einer riesigen Colaflasche – das Listenmonster der ernstlich für weltuntergangsmächtig gehaltenen Bedrohungen unserer kostbaren Zivilisation ist so lang wie bislang zahnlos. Wir sind immer noch da. Und können uns deshalb jetzt auf modifizierten Google-Maps ansehen, wie die Landmasse bald schrumpfen wird, wenn der Meeresspiegel erst um 14 Meter angestiegen sein wird. Eine gewaltige Völkerwanderung wird losbrechen, wenn Ostfriesland im Meer versinkt, es wird Feuer und Schwefel hageln, in triceratopseiergrossen Feuer- und Schwefelhagelkörnern. Das wird toll. Bis es soweit ist, können wir uns schon mal vorstellen, wie das unter dem Meeresspiegel liegende Death Valley in Kalifornien voll Wasser läuft. Wenn Weltuntergang, dann bitte so.


Kommentar #1 von Golgatha:

Ja, die Mitte ist gefährlich. In der Mitte des Volkes, dieses grossen Lümmels, da sitzt die geballte Macht aller Unzufriedenen. Dort ist man nicht so reich wie die Reichen da oben, und man ist nicht so doof wie das Prekariat. Das schafft positiven Zorn und die entsprechende Kraft. Und dann erst die Mitte der Mitte, die Riesenmaschine. Sie ist die Kraft, die die Köpfe bewegt, ohne sich zu bewegen, sie ist Gott, der unbewegte Beweger nach Aristoteles. Sie entscheidet, was oder wer das goldglänzende Feld einer nutzbringenden Öffentlichkeit betreten darf.

05.06.2007 | 13:33

Kommentar #2 von sepp:

@#1: Tolerant von ihr, dass sie dann zu Deinen Gunsten entschieden hat – in dem Gästebuch auf meiner Homepage wärst Du mit dem Käse längst rausgeflogen...

05.06.2007 | 15:20

Kommentar #3 von Übersetzungsmaschine:

"Ihr findet nicht gut, was ich schreibe? Ihr seid ja alle gemein und die Riesenmaschine ist doof!" – Da hat wohl einer ein Böckchen?

05.06.2007 | 15:34

Kommentar #4 von Kathrin:

Dabei fanden wir ja eigentlich ganz gut, was Rudi K. San... äh, Golgatha so alles geschrieben hat. Aber ist wohl die Trotzphase (75-95), das können wir aussitzen.

05.06.2007 | 15:40

Kommentar #5 von Beruhigungsautomatismus:

An die Autorinnen oder Autoren der Kommentare Nummer 2 und 3:
In welchen Zusammenhängen meint Ihr, Euch hier zu bewegen? Wie kommt es, dass Ihr einem Text eine Person zuordnet – eine fiktive noch dazu – und dieser Person Beweggründe, Emotionen etc. wo Ihr doch wirklich nur Text seht (zumindest auf dem Bildschirm vor Euch, von der Werbung auf der rechten Seite mal abgesehen). Und wieso wollt Ihr diese Art des Textes hinausekeln, belästigen oder sonstwelches Übel antun?
Mein Vorschlag zur Beruhigung: Kommentiert einfach die Texte der Riesenmaschine, nicht die anderen Kommentare. Beleidigt halt die Riesenmaschine. Schlagt sie, bewerft sie mit Adjektiven übelster Art, tut Euch keinen Zwang an. Ich vermute, sie hält das aus.
Aber bedenkt bitte, dass Ihr, wenn Ihr es tatsächlich schafft, einen bestimmten Kommentarstil hier zu vertreiben, anderen, die solche Dinge gerne lesen, KEINEN GEFALLEN tut.
Und nochmal: Fragt Euch, warum Ihr das tut und ob es nicht andere Wege gäbe, mit Euch unangenehmen Situationen umzugehen.
Danke und Ciao,
der Beruhigungsautomatismus (autonomer Prozess)

05.06.2007 | 22:16

Kommentar #6 von Kai Schreiber:

Hier soll doch nur durch Scheingefechte vom ansteigenden Meeresspiegel und seinen schlimmen Folgen für Ostfriesland abgelenkt werden. Aber mit mir nicht, Herrschaften. Zur Sache, bitte.

05.06.2007 | 22:59

Kommentar #7 von sepp (aka #2):

@Beruhigungsautomatismus (angeblicher): Wieso? An dem recht "flüssigen" Artikel von Herrn Schreiber ist doch nun wirklich nichts auszusetzen – wie wohl auch Kommentator #1 fand und deshalb zu einer völlig abgehobenen und themenfernen Polemik ohne jeglichen Unterhaltungswert abhob, die schlicht und ergreifend keine "anderen, die solche Dinge gerne lesen" finden wird. Hinweis: Einer bestimmten Person zugeordnet wurde Golgatha weder in Kommentar #2 und #3, sondern erst von Kathrin in Kommentar #4.

06.06.2007 | 00:09

Kommentar #8 von Klartextmaschine:

Lieber Beruhigungsautomatismus,
reg dich doch bitte ab.
Weder die Übersetzungsmaschine, noch gar die Riesenmaschine wollen "hinausekeln, belästigen oder sonstwelches Übel antun". Dies kann auch guten Gewissens vom grössten Teil der Kommentarautoren gesagt werden.
Wenn aber einer von einzelnen für seinen Kommentarstil vermeintlich oder auch tatsächlich kritisiert wird, und er mit dieser für ihn unangenehmen Situation derart umgeht, dass er die beleidigte Leberwurscht gibt und zensiert und Mobbing schreit, so muss er ganz einfach Spott ertragen.
Gern geschehen und Ciao,
Die Klartextmaschine, aka Übersetzungsmaschine
P.S. So geht übrigens wegekeln:
Jetzt zu dir, Meeresspiegel! Bleib ja zu Hause, solche wie dich wollen wir hier nicht haben. Und lass auch unseren Kumpel Ostfriesland in Frieden.

06.06.2007 | 09:37

Kommentar #9 von michael:

ich fänds ja gut, wenn die mittelgebirge endlich die ihnen zustehende bedeutung bekämen.
noch will man da ja nicht wohnen, weil da ja nix los ist, aber bald will man da hin, weil das ja noch da ist, zum glück.

07.06.2007 | 01:01

Kommentar #10 von prima:

Heiligendamm verhält sich in dieser Karte ganz merkwürdig. Bei 1 Meter Wachstum steht die Seedeichstrasse unter Wasser, bei 3 Meter die Professor-Vogel-Strasse so halbwegs, und bei 14 Metern ist fast der gesamte "Kinderstrand" noch begehbar (die FKK- und Textilstrände sind in der Karte nicht eingetragen).
So schlimm ist das doch alles gar nicht.

07.06.2007 | 01:21

Kommentar #11 von Dr. Bob:

Sehr geehrter Herr Schreiber, Sie haben ein in letzter Zeit doch arg zunehmendes Ärgernis gut beschrieben. Früher brauchten wissentschaftliche Erkenntnisse sehr lange bis sie den Weg in die Medien fanden. Während diesen Weges wurden eigentlich unspektakuläre Neuigkeiten und nicht verifizierbare Thesen in der Regel eleminiert. Durch die rapide Zunahme an medialen "Sendern" kommt jeder Schrott, der nicht einmal eine wissenschaftliche Basis hat, an die Öffentlichkeit.
Neben der ungebremsten Medienvermehrung kann der amerikanische Wissenschaftsbetrieb, buhlen um Öffentlichkeit bedeutet gleich höhere Chancen auf Fördergelder, und – ich meine, mit viel verheerenderen Folgen – die neue britische Dokumentationssendungsindustrie als wichtigste Faktoren für den grauenhaften Semiwissenschaftsmüll in deutschen Medien genannt werden.
Ich gehe allerdings davon aus, dass dem durchschnittlichen Medienkonsumenten neue "Untergangsmeldungen" überhaupt keinen Spass, oder wie Sie unterstellten "Freude" bringt. Nach der unaufhaltbaren Erdwärmung, dem unausweichlichen Zusammenstoss mit einem riesen Meteoriten, dem Ausbruch einens Supervulkans (Yellow Stone Nationalpark), dem Erscheinen eines freimutierenden Vogelgrippevirus, dem völligen Zerfall der Ozonschicht, der ungehinderten Freisetzung von eisgebundenem Methan, etc. fragt man sich doch eher: Welche Sau nun durch's Dorf getrieben werden soll (puh, langer Satz). Und das keineswegs mit Freude, sondern viel mehr mit Verwunderung, dass die Medienmacher ernsthaft glauben mit solchen Meldungen noch irgendjemand hinter dem Sofa hervor zu locken können.
Was viele nicht wissen: Neben der Luftfahrtindustrie gehört die Medienbranche zu den Sektoren, die seit Jahrzehnten in der wirtschaftlichen Krise stecken. Der Versuch die "spröde" Nachricht zu boulevardisieren, um die Krise zu meistern, ist meines Erachtens gescheitert. Man sollte endlich wieder auf normale Meldungen setzen, wie zum Beipiel, dass die Mitte der Wasserschlange ziemlich ungefährlich, die Enden hingegen nicht (war mir übrigens neu). Dann brauch man auch nicht die Meldung, dass "die Deutschen immer dicker werden", was vollkommen unerheblich ist, da "die Deutschen aussterben", und Ähnliches hofieren.
Und unserer einer nicht so lange Kommentare schreiben ...

07.06.2007 | 11:01

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