Riesenmaschine

07.10.2007 | 00:14

Arse Elektronika


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenn es um Pornographie geht, ist das Gras am anderen Ufer ja immer rosafarbener, in den USA träumt man von verdorbenem Europorn, in Deutschland von den freien Niederlanden und dort wiederum vermutlich von uns völlig unbekannten Pornoparadiesen. An diesem Wochenende jedenfalls ist ganz objektiv anderswo alles besser, nämlich in San Francisco, wo die Arse Elektronika stattfindet. Leider halten die österreichischen Veranstalter von Monochrom diese Wunderkonferenz über Pornographie und technische Innovation nicht in unserem bequem erreichbaren Nachbarland ab, und auch Johannes Grenzfurthners versprochene Twitter-Berichterstattung lässt uns vor der Darkroomtür im Regen stehen. (Beinahe hätten wir die Veranstaltung komplett verpasst, weil Sex im Internet wie immer totgeschwiegen wird, in diesem Fall sogar von unserem sauberen Riesenmaschineautor Grenzfurthner.) Wir können also nur mutmassen, dass dort endlich alles abgehandelt wird, wofür sich die doofen Gender Studies zu fein sind, nämlich laut Vortragsthemenliste so schöne Themen wie Hardware- und Softwareinterfaces für die sexuelle Interaktion, die Zukunft der gerenderten Pornographie, der Nutzen pornographischer Betätigung für die individuelle Technikfortbildung und der Missbrauch unschuldiger Flickrfotos durch Anhänger seltener Fetische. Danke, Land Steiermark, danke, Wiener Kunstförderung, und bitte, Fortschritt, lass es nicht so lange dauern, bis die geschilderten und geforderten Innovationen den Massenmarkt, also uns erreichen.


Kommentar #1 von ding der unmöglichkeit:

two ways to cut out your gender? pommesstäbchen und bleistift? ich hab angst, reduziert das nicht das ohnehin schon begrenzte der möglichkeiten?

07.10.2007 | 03:02

Kommentar #2 von Jo:

"Underwire" (einer der Blogs des Wired-Magazins) widmet sich in seinen Beiträgen eben jener Messe.

07.10.2007 | 10:42

Kommentar #3 von Frau Grasdackel:

Ich mache momentan fast ausschliesslich Sex um einen befreundeten Kieferchirurgen bei seiner Langzeitstudie "Mögliche Ursachen einer verfrühten Arthrose im weiblichen Kieferglenk" zu unterstützen, mit der Aussicht auf eine kostenlose Nutzung der daraus resultierenden neuen Generation von Kernspintomographen.

08.10.2007 | 03:16

Kommentar #4 von irgendwem:

In wie fern hat vorheriger Kommentar acuh nur annähernd irgendwas mit irgendwas zu tun?
Ich kann auch frei assoziieren. Brauche ich dazu das Internet? Nein.

08.10.2007 | 12:55

Kommentar #5 von Dr. Bob:

Hat die neue Rechtschreiberegelung wirklich aus dem schönen mutmassen "mutmassen" gemacht? Als Nomen noch verständlich aber als Verb? By the Weg Frau Grasdackel: Seien Sie nicht so leichtgläubig!

08.10.2007 | 13:14

Kommentar #6 von Dr. Bob:

Hat sich erledigt, Frau Passig. Das Sz (Esszett) verschwindet wie von Zauberhand. Schweinerei, unverschämte.

08.10.2007 | 13:17

Kommentar #7 von Frau Grasdackel:

@#4 Tut mir leid, aber auf mich machen Sie einen stark assoziationsfreien Eindruck.
Dr. Bob, dasselbe gilt auch für Sie.

09.10.2007 | 02:52

Kommentar #8 von M:

Vielleicht sollte man irgendwo ganz oben auf die Startseite mal schreiben, dass es-zette hier nicht gehen. So könnte man einigen Leuten viel Zeit ersparen, die so für inhaltsarme Kommentare draufgeht. Halt, Moment – das ist das Ziel der ganzen Sache, richtig?

09.10.2007 | 12:45

Kommentar #9 von Kathrin:

Womit beschäftigen sich eigentlich Leserbriefschreiber in der Schweiz, einem Land ganz ohne ß? Gibt es dort überhaupt Leserbriefe?

09.10.2007 | 13:41

Kommentar #10 von ding der unmöglichkeit:

oh ja, die gibt es, und die beschäftigen sich mit der mutmaszlichen fremdenfeindlichkeit dort, weil doch so ein sz eine grosse hilfe für die aussprache der ihm vorgeschalteten selbstlaute bedeutet, und so ein fremder fremde in der fremde, dem hülfe das doch beim entfremdeln ungemein. stattdessen halten sich die schweizer mit einer komplizierten silbengelenk-theorie auf, die den verzicht auf das sz rechtfertigt, die nun wieder der frau grasdackel vorschub leisten könnte. da reicht es dann womöglich schon, wenn man auf schwiizertüütsch nur schlimme worte in den mund nimmt, um an den künftigen errungenschaften nächstmoderner technik teilzuhaben.

09.10.2007 | 14:30

Kommentar #11 von Dr. Bob:

Zu #7: Ist das nicht offensichtlich?
Zu #8: Richtig!
Zu #9: es geht ja doch, dass SZ. Siehe: "einem Land ganz ohne ss? "
Zu #10: Hä?

09.10.2007 | 16:33

Kommentar #12 von irgendwem:

Das Land Steiermark, soso. Endlich eine kluge Subventionsentscheidung. Styria goes Pornolectual!

09.10.2007 | 16:34

Kommentar #13 von Frau Grasdackel:

An das ding der unmöglichkeit:
Zum einen hat die Frau des Kieferchirurgen unserem Forschungsauftrag, wenn auch unter anfänglichem Zögern, bereits zugestimmt und zum anderen reizt mich eine gesichtshautstraffende Begleiterscheinung wesentlich mehr als die einer Kieferausrenkung. Also, kommen Sie mir jetzt nicht so!

10.10.2007 | 02:29

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Unsittliche Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Zauberberge

- Erker

- nicht weggehen (das neue Dableiben)

- Quallen (Vorfahren von uns allen)

*  SO NICHT:

- Biometrie als Schulfach

- wenn keine Aschenbecher, Barsche verwenden

- Triebtäter ohne Trieb

- als DJ-Name "Ostbam" wählen


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Swiss Army Man", Dan Kwan, Daniel Scheinert (2016)

Plus: 5, 8, 9, 10, 11, 25, 41, 45, 122, 135, 155, 156, 157, 158
Minus: 26, 38, 39, 59, 138, 185, 197, 212
Gesamt: 6 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV