Riesenmaschine

16.11.2007 | 00:27 | Was fehlt | Zeichen und Wunder

Spiele ohne Reue

Qualitätsjournalisten haben in weisser, papierner Vorzeit einst den Mühlstein der Recherche vor das aufklärerische Schreiben gewuchtet. Dort sitzt er nun, glotzt einen an und ist gespickt mit Wurmzeitlöchern, die in wenigen Minuten vielen Stunden kostbarster Premiumproduktivität vernichten. Wenn man einen Beitrag über etwa produktivitätssteigernde Browsergames schreibt, wird einem nicht gedankt, ja nicht einmal zur Kenntnis genommen, dass beispielsweise 21 Stunden mit Vergleichen zu World of Warcraft und seinen Erweiterungen zugebracht wurden, bevor man merkte, dass es sich dabei ja gar nicht um ein Browsergame handelt. Auch die daran anschliessenden Leistungen in Crazy Flasher 4 (4 Std.), Ambivalence (15 Std., ohne Ergebnis), Via Sol 2 (9 Std.) und verschiedenen anderen von Flash Gamez durchgereichten Titeln (1 WE, 3 Nächte à 12 Std.) werden nicht honoriert.


Da klicken für mehr Qi! (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dabei muss man diese vermeintlichen Zeitvertreibe doch erstmal kennen gelernt haben, um sie von den anderen, den edleren Browsergames abgrenzen zu können: Von den Self Esteem Games, die von Psychologen an der McGill-Unversität zur Verbesserung von Qi und Selbstwertgefühl eingesetzt werden.

Nun ist Self Esteem Games angeblich schon seit 2004 im Internet zu finden und der Artikel des New Scientist über eine neue Veröffentlichung der Arbeitsgruppe vielleicht kaum nennenswert. Bevor man sich aber darüber echauffiert, spiele man zuerst ein paar Runden Wham! und erforsche selbst, ob das beworbene Self-Esteem Conditioning auch ohne Meinungsäusserung erfolgen kann. Alternativ kann man statt des eigenen Namens und Geburtsdatums neben "Horst, February 2" oder "Versager, April 20" auch andere Kombinationen angeben und das gefühlte Ergebnis irgendwoanders hinschreiben (6 Std.).

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Schlechter Stress und ganz schlechter Stress (und Stress)


Kommentar #1 von Marc, November 21:

Ich verstehe das Spiel nicht. Was muss ich tun, damit etwas passiert?

21.11.2007 | 09:55

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"Der rote Kakadu", Dominik Graf (2006)

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