Riesenmaschine

08.10.2009 | 11:11 | Nachtleuchtendes | Effekte und Syndrome

Alles in H0

Es ist äusserst selten, dass auf dem Feld der Kultur jemandem eine wirklich genresprengende Basisinnovation gelingt – wie Brechts "V-Effekt" oder Michael Jacksons "Moonwalk". Dass auf dem jahrhundertelang ausgeforschten Feld der Fotografie noch einmal eine neue – noch dazu analoge – Technik unsere Wahrnehmung puzzelt und unsere Synapsen knirschend neu verdrahtet, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Kein Wunder von daher, dass der Finne Miklos Gaal mit seiner verblüffend simplen Methode, Szenerien wie Modellbaulandschaften aussehen zu lassen, binnen kurzem zum internationalen Star der Fotokunst aufgestiegen ist. (Nicht zu verwecheln mit dem Street-Artist Slinkachu.) Schon vor über zwei Jahren wiesen wir darauf hin, dass die "Tilt-Shift" genannte Methode auch im Amateursegment starken Zuspruch erfährt, spätestens, seit sie alternativ zur teuren Hardware auch mittels eines simplen Photoshop-Filters zu haben ist. Entsprechend durchwachsen sind allerdings auch oft die Resultate.

Nun ist der Effekt endgültig im Mainstream, genauer gesagt: bei der Deutschen Telekom angekommen, die ihn für ihre Kampagne "Millionen fangen an" in Spots und Anzeigenmotiven benutzt – um nicht zu sagen: ausschlachtet. Bis wir uns endgültig an belebten H0-Landschaften, Mini-Fussballstadien und Liliput-Strassenszenen sattgesehen haben, schnell noch ein paar andere Tilt-Shift-Videos.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Sex in H0


Kommentar #1 von strassenbelag:

Warum sehen den die bilder so komisch aus. wie modellbau oder so. Verstehe ich nicht.Bin ich zu alt?

08.10.2009 | 14:13

Kommentar #2 von Daniel:

Genau so sollen diese Bilder ja auch wirken. Echte Objekte die dann wie ein Modell wirken. Mir gefällt das echt gut. Schade das die Allgemeinheit warscheinlich in Zukunft nun die Telekom damit verknüpfen wird.

12.10.2009 | 02:13

Kommentar #3 von zappo:

ich kotz dir auf deine eisenbahn!

12.10.2009 | 08:59

Kommentar #4 von Electronic Partner:

Was macht Ron Sommer da schon wieder? Kam die Idee womöglich von Robert T. Online?

12.10.2009 | 10:21

Kommentar #5 von Alphabet:

Mache mit einem Internetverweis Werbung fuer die Dutch Design Week:
http://www.dutchdesignweek.nl/ddw//content2.php?id=7

12.10.2009 | 11:58

Kommentar #6 von ovau:

ist das werbung im content-bereich, die ich da vermute? wann werden den für sowas endlich mediabudgets vergeben. oder hab ich einen trend verpennt und die riesenmaschine steht längst im mediaplan der grossen agenturen: tv-spot eine woche im contentbereich von riesenmaschine kostet ... An dieser Stelle habe ich einen überflüssigen Smiley hingemacht, wofür ich mich dereinst schämen werde.

13.10.2009 | 09:39

Kommentar #7 von irgendwem:

Contentbereich ist ein hässliches Wort.

14.10.2009 | 09:27

Kommentar #8 von agopo:

Die genresprengende Basisinnovation "Moonwalk" stammt nicht vom King of Pop. So sehr ich Jackson auch liebe, Ehre wem Ehre gebührt:
Verantwortlich für den Moonwalk sind die Electric Boogaloos, eine HipHop-Tanzgruppe aus Fresno, Kalifornien, USA, die den gesamten Popping/Hiphop-Tanzstil geprägt hat. Der Moonwalk stammt von ihnen und heisst eigentlich "Backslide". Jackson nahm unter anderem bei Boogaloo Sam und Poppin Pete Tanzunterricht, diese versorgten ihn mit der genialen Technik.
Übrigens stammt auch Jacksons charakteristischer Tritt (der, bevor er sein Geschwächt begrabscht) aus der Schmiede von Sam und Co.

14.10.2009 | 10:35

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