Riesenmaschine

27.12.2006 | 21:07 | Was fehlt

Wunschzettel 2007


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

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27.12.2006 | 12:38 | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Amüsierte Amusie


Gute Ohren sind nicht alles (Quelle, Lizenz)
In Zeiten, wo man gesellschaftlich akzeptiert gestern Punk, heute BoBo und morgen ZonGo sein kann, gewinnen unveränderliche Merkmale stark an Gewicht. Besonders Modekrankheiten verleihen dem Träger die Aura der halb leidenden Erfahrung, halb bezwingenden Stärke und sind so zum Must Have der Accessoirwelt der Neuzeit geworden. Während die 90er Jahre hindurch verschiedene Abwandlungen von ADS en vogue waren (auch ich bin darauf hängen geblieben), ist das 21. Jahrhundert in Sachen Innovationsdruck auch bei Krankheiten angekommen. Kollegin Passig trumpft mit der kaum zu schlagenden Narkolepsie auf, ein ungenannt bleiben wollender Riesenmaschinist arbeitet seit Jahren auf jeder Party am Coolness-Comeback der Phimose; Kollege Scholz hat sich gar eine bisher unentdeckte Krankheit zurecht gelegt, das Gegenteil der Prosopagnosie (Gesichtsblindheit) nämlich: er gibt vor, dass ihm fast jedes Gesicht auf der Strasse seit Jahren bekannt vorkommt.

In diesen modernen, bunten Reigen der Defekte reiht sich nun eine weitere Krankheit ein: Amusie. Die Krankheit wird beschrieben als Audio-Entsprechung der Farbenblindheit beim Sehen und macht es den Trägern schwer bis unmöglich Tonfolgen zu erkennen, zu decodieren oder wiederzugeben. Wer wissen möchte, ob er dazugehört, kann hier einen Amusie-Test machen. Die Testversager können sich damit schmücken, die gleiche Krankheit zu haben wie einst Freud und zeitweise sogar Ravel. Alle anderen müssen weiter danach suchen, womit sie sich auf Partys in den Vordergrund spielen.


27.12.2006 | 00:45 | Was fehlt

Wunschzettel 2007


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26.12.2006 | 14:38 | Alles wird besser

As not seen on TV


Von links nach rechts: nichttransparenter Transistor, transparenter Transistor (stark vergrösserte Anmutung) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Forscher – man weiss wenig über sie. Wie gross ist die psychische Belastung wirklich, wenn sie Tag für Tag in ihren Labors den Erkenntnissen hinterherforschen, die in Science Fiction-Filmen längst Realität sind? Es bleibt kaum noch Unerzähltes zu entdecken und erfinden, man ahnt, aus welchem Stoff Alpträume und Depressionen der Forscherschaft bestehen. Und so stellt in den Augen der unüberraschten Weltöffentlichkeit auch die Erfindung von transparenten Transistoren nichts Neues dar. In Filmen von "Das fünfte Element" bis "Minority Report" sind transparente Transistoren (bei in Glas eingelassenen Bildschirmen) bereits zu sehen gewesen, bzw. eben nicht zu sehen gewesen. Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich jemand hinsetzt und sich eine neue Zukunft ausdenkt, damit wir nicht immer der gleichen SciFi-Zukunft hinterherperformen müssen.


25.12.2006 | 19:06 | Alles wird besser

Killerapplikation


Lautlos, bis jemand laut losschreit (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der Berufsstand des Profikillers wird medial weit über Gebühr ausgeschlachtet, praktisch kein Thriller kommt ohne ihn aus. Die wenigen Menschen, die ihn in der westlichen Welt auch tatsächlich ausüben, sehen sich oft genug gezwungen, den im filmverdorbenen Volk unausrottbaren, romantischen Vorstellungen hinterherzuhecheln und nach der Arbeit anstrengend über die Dächer zu fliehen und zwar mindestens im Smoking. Dabei ist das Geschäft viel banaler und unglamouröser, als Hollywood uns glauben machen möchte – die alltäglichen Sorgen des Profikillers sind eben unspektakulär und füllen keine Leinwand aus: zu Fuss zur Arbeit oder doch mit dem Auto? Geht ein Geigenkoffer noch oder schon nicht mehr? Mit welchem Waschmittel geht Blut am besten raus? Und schliesslich machen auch Schalldämpfer oft mehr Lärm, als das angespannte Nervenkostüm verträgt.

Zumindest für das letze Problem hat sich nun endlich eine Lösung angefunden, die Engadget uns präsentiert. Eine elektromagnetische Stahlgeschosspistole, die lautlos ihre Projektile abfeuert, die Gauss GP-219. Mit Ziellaser und Infrarotstabilisatoren bringt sie Features mit, die den entspannten wie zeitgemässen Umgang mit dem Auftrag ermöglichen. Denn ebenso, wie man seit Baywatch nicht mehr einfach nur Bademeister sein kann, werden von Leon, der Profi, bis Bond Massstäbe gesetzt, an denen sich der Profikiller von heute messen lassen muss.


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