Riesenmaschine

20.09.2007 | 23:06 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Schmerzgefreiter


Schmerzgadget (typähnlich)
Foto, Lizenz
Die amerikanische Waffen-Firma Raytheon versteht etwas von Schmerzen. In ihrer 85jährigen Geschichte hat sie erst den Deutschen Schmerzen zugefügt, dann den Vietnamesen, schliesslich den Taliban und Irakern und zwischendurch allen möglichen anderen Völkern, ja, selbst an der Mondinvasion war man beteiligt. Da verwundert es nicht, wenn Raytheon jetzt Schmerzen direkt anbietet, ohne langwierige Umwege über Marschflugkörper, Torpedos und Amphibienfahrzeuge. Der Schmerz befindet sich, wie man der Daily Mail kürzlich entnehmen konnte, in einem kleinen handlichen schwarzen Kasten mit dem freundlichen Namen Silent Guardian. Kaum kommt man ihm zu nahe, schnappt er zu, der Kasten, genauer gesagt brüht er die Wassermoleküle in der Haut mit Hilfe von Mikrowellen kurz auf. Man glaubt es erst nicht, aber offenbar hat das unfassbare, unerträgliche Schmerzen zu Folge, vor denen man nur noch wegrennen kann, wobei, tut man dies, keinerlei Folgen der Behandlung zurückbleiben. Ungetrübtes und folgenloses Schmerzensglück also, wer wollte da keinen Krieg vom Zaun brechen.


20.09.2007 | 03:36 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Therapeutisch sterben

Füsse kalt? Leichtes Frösteln? Schon blaue Lippen? Zähneklappern? Reicht Ihnen alles nicht? Dann begeben Sie sich zur Therapie Ihrer Ansprüche in Sachen Kältetherapie in den brandneuen ThermoSuit, ein Gerät, das den Körper des Patienten komplett in frisches eisgekühltes Eiswasser einpackt, das nebendran in einer Kühlbox extra für diesen Zweck schön kalt gehalten wird. Das High-Tech-Ding hat, hier zitieren wir am besten, the potential to quickly cool these patients conveniently and rapidly, und zwar, wie man dem dazugehörigen Video entnehmen kann, in einer knappen halben Stunde (soviel Zeit muss man wohl haben) runter auf cirka 33 Grad Kerntemperatur. Praktisch ein künstliches Kanada, dabei aber viel handlicher, dieses fantastische neue Ding, das seinen Weg machen wird.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Nie mehr frieren


19.09.2007 | 08:48 | Berlin | Fakten und Figuren

Piraten-Statusmeldung

Heute ist wieder einmal International Talk Like A Pirate Day, ein willkommener Anlass, einen Blick auf den Zwischenstand im Wettstreit Piraten vs. Ninjas zu werfen. Wir alle erinnern uns noch gut daran, dass den Piraten im vergangenen Jahr zum ITLAPD ein grossartiger PR-Coup gelungen war: Nur wenige Tage zuvor hatte sich der deutsche Ableger der Piratenpartei gegründet, ein Schritt, der den Ninjas bis heute nicht geglückt ist.

Doch was machen die Parteipiraten jetzt, ein Jahr später? Zuletzt forderten sie die Abschaffung der GEZ (zugunsten eines steuerfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks) und haben – ganz wichtig – den Arcor-Usern den Zugang zu Porno-Seiten wieder erleichtert. Ausserdem hat die Partei inzwischen über 500 Mitglieder, fünf Landesverbände und es wurden rund 8.000 Emails verschickt.

Klingt erstmal gut, aber der Teufel steckt im Detail: So wurde in einem vor wenigen Wochen verschickten Rundbrief ein System-Administrator für die AG Öffentlichkeitsarbeit gesucht (hier einsehbar). Wenn man nun bedenkt, dass sich die Piratenpartei aus dem Hacker/CCC/SysAdmin-Milieu heraus gegründet hat, fängt man dann doch ein wenig an, sich Sorgen zu machen: Wenn sie nicht einmal DAS hinbekommen, wie wollen sie dann ab 2021 das Land regieren? Werden sie es schaffen, bei der Europawahl 2009 anzutreten? Oder zumindest ihre Geburtstagsfeier am 22. September in der Berliner c-base zu organisieren?

Fragen über Fragen. Derweil gehen die Ninjas mit 3.155 : 3.092 in Führung, wir halten
Sie weiter auf dem Laufenden.

Dieser Beitrag ist ein Update zu Rede wie Männer ohne Moral (Piraten), Piratenpartei und Day of the Ninja


18.09.2007 | 21:12 | Anderswo | Alles wird besser

Neu: alte Zeitungen gratis


Kostenpflichtiges Archiv (Symbolbild) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Mühlen der Weltverbesserung mahlen auch im Internet manchmal recht langsam. 2007, ca. 686 Menschenjahre nach Erfindung des WWW, sieht die New York Times ein, dass es geringfügig schlauer ist, Millionen durch Werbeeinblendungen auf den jetzt frei googlebaren und zugänglichen Archivseiten der Zeitung zu verdienen, als eine Handvoll Dollar im Jahr von Subskribenten der für den Rest der Welt versperrten Geheimarchive zu kassieren. Es kann jetzt nur noch ungefähr weitere 245 Jahre dauern, bis FAZ/FAS, Süddeutsche, taz, Frankfurter Rundschau, Spiegel, Focus, Standard und NZZ durch Nachdenken zu derselben Einsicht gelangen. Die ZEIT hat übrigens schon irgendwann im August 2007 Vernunft angenommen, die Welt noch etwas früher.


18.09.2007 | 14:19 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Schlaflos 0.9beta


Vorschlaghammer (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Neue Supersoftware mit Web 2.0 Outfit: Die Innovation namens Pzizz (grauenvolle Produktbezeichnung, bitte mal durchdeklinieren, sehen Sie?) soll das Einschlafen erleichtern. Wir haben das kurz ausprobiert und einen 15-min Energizer Pzizz, argh, Schlaf durchgeführt, den man auf der Website kostenlos downloaden kann. Metallisches Dröhnen im Hintergrund, eine feste Männerstimme rät zum Ausruhen, kein Problem, die Augen werden ganz schwer, der Kopf fällt schon zur Seite, es scheint zu wirken, das Metallzeug ... Da auf einmal empfiehlt die Stimme im Kopf, nein, vom Computer die Entspannung des Körpers, und zwar jeden Muskel einzeln, von den Zehen bis zum Kopf (Muskeln im Kopf?). Was für ein Stress, es gibt hunderte von diesen Muskeln! Wie soll man bitte dabei einschlafen? Kaum ist man endlich durch mit den Muskeln und wieder mal kurz vorm Einschlafen, da meldet Es sich wieder, und erklärt einem, wie entspannt man gleich aufwachen wird, na toll. Und kaum hat man das überstanden, da endet das Metallische und wechselt in sanfte synthetische Harmonien, immer noch untermalt von dauerhaften Kommentaren über die Qualität des gerade erreichten Entspannungszustandes. So, zehn Minuten sind um, das muss an Erholung für heute reichen. Pzizz, sinnloseste Software seit Erfindung eines weichen Bettes. Kaum hat sie mich endgültig geweckt, verlangt die Stimme von mir, ich soll aufwachen.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


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