29.03.2007 | 16:42 | Anderswo | Supertiere | Alles wird besser | Was fehlt TintenfischmillionenDer gemeine Tintenfisch ist ein ungemein vielseitiges Tier, aus dem man alles Mögliche machen kann: Aufblasbare Kinderrutschen, Kopfmassagegeräte oder Handtaschen. In Amerika schmeisst man ihn auch gelegentlich aufs Eis und glaubt, das bringe Glück. Die Amis eben. In Hongkong benutzt man den Fisch zum Bus- , Tram- und U-Bahnfahren: Die Octopus-Card ist eine Smartcard, auf die man eine gewisse Summe Hongkongdollar lädt. Bei Fahrtantritt hält man sie vor ein Lesegerät, das einem das Fahrgeld dann von der Karte abzieht. Das ist nicht nur extrem praktisch, sondern spart auch viel Zeit. Damit sich aber der ganze Vorgang nicht gar so vernünftig gestaltet, haben die Hongkonger Verkehrsbetriebe (MTR) in der ganzen Stadt so genannte Fare Saver versteckt. An diesen Säulen kann der Passant seinen Tintenfisch aufladen, ohne etwas zu bezahlen: Ganze zwei Hongkongdollar spendiert die MTR pro Smartcard. Die Fare Saver sollen angeblich der Volksgesundheit dienen, weil sie die Hongkonger zum Laufen animieren (zum Fare Saver nämlich). Sie regen aber auch den Orientierungssinn des Ortsfremden an, denn die spendierten zwei Dollar gelten nur, wenn man seine nächste U-Bahn-Fahrt von einer ganz bestimmten Station aus startet; ansonsten verfällt die aufgeladene Summe. Dieser Beitrag ist ein Update zu: Octopus's Grave Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (5) Kommentar #1 von snobstudent: in London sind es Austern statt Tintenfische: 29.03.2007 | 23:34 Kommentar #2 von beineleute: Sportlich, sportlich diese Hongkonger! Aus meiner Monatskartenlosen Jugend ist mir noch die gute alte "Kurzstrecke" des ÖPNV in Erinnerung – DREI Haltestellen und KEINE mehr, die Fahrer hielten unweigerlich an, schmissen einen raus und man musste dann die letzten 10 km oder so laufen. Teuer war der Quatsch obendrein, weshalb ich diesen "Service" auch nie in Anspruch genommen habe. Trotzdem scheint mir hier doch ein wenig vom Geist des Tintenfischs entgegen zu wehen, deutsch gefiltert natürlich. 30.03.2007 | 00:15 Kommentar #3 von CYS: @1: Die Auster ist natürlich ein Kind vom Tintenfisch. Die Hongkonger führten die Karte bereits im September 1997 ein, kurz nachdem die Chinesen die Briten rausgeschmissen hatten. Die Oystercard gibt es erst seit 2003. Der Tintenfisch gilt zudem als weltbeste Smartcard und hat deshalb den begehrten Sesames Award gewonnen. Technologisch stammt übrigens die Oystercard von der Touch'n Go Card ab. Die wurde am 18. März 1997 an malaysischen Autobahnmautstellen eingeführt. So viel zum technologischen Vorsprung Asiens. 30.03.2007 | 00:48 Kommentar #5 von CYS: Wieso die Octopuscard so heisst, steht oben unter 'weltbeste Smartcard'. Und die Londoner Karte? Diese eurpäischen Kopisten machen halt den Chinesen alles nach. 30.03.2007 | 10:25 |
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