15.10.2005 | 15:46 | Alles wird besser | Fakten und Figuren
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Vor kurzem noch behaupteten wir, dass man das menschliche Gehirn nicht sehen könne und es deshalb keinen direkten Beweis für seine Existenz gäbe. Das ist natürlich völlig falsch formuliert: Während es in Einzelfällen immer noch schwer ist, das artgerechte Funktionieren des Hirns nachzuweisen, kann man es in anderen Einzelfällen durchaus einwandfrei sehen, und zwar in Farbe, 3D und im Web: Irgendwo in der Abteilung für Dunkles und Grossartiges der Uni Harvard entstand der Whole Brain Atlas, eben gerade von Scientific American mit dem Science and Technology Web Award 2005 ausgezeichnet. Mit Hilfe dieses praktischen Spielzeuges kann man irgendwelche Köpfe durchschneiden und einfärben, und alles, wirklich alles ist frei konfigurierbar. Die nebenstehende Abbildung z.B. zeigt das Innenleben eines Menschen mit rosa Kleinhirn und Froschaugen, und wem das zu unspektakulär ist, der kann auch gern im Kopf von Alzheimer-Patienten oder in Hirntumoren herumstöbern. Als Bonus erfährt man, dass sich in diesem Hirn da drin offenbar so rätselhafte Dinge wie das "Aquädukt von Sylvius" und das "Loch von Monro" befinden, Dinge also, die wir bisher eher im schottischen Hochland oder im antiken Rom vermuteten. Was allerdings noch fehlt, ist ein Interface, das die Stimmen im Kopf in Echtzeit im Web überträgt. Oder halt umgekehrt.
13.10.2005 | 15:31 | Anderswo | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Sensationell: Die Nudel ist doch älter als Kaiser Hammurabi, nämlich cirka 4000 Jahre alt. Am Boden eines Lehmtopfes irgendwo in China fanden Archäologen eine wurmartige Kreatur, die sich bei näherer Betrachtung als älteste Nudel der Welt erweist – ein harter Schlag für Nudelhistoriker in Italien, Griechenland, Arabien und vielleicht auch Kanada, die bisher lautstark die Erfindung der Nudel für ihr jeweiliges Land reklamierten. Seit heute ist klar: China hat das Nudelrennen gewonnen und ist somit alleiniger Nudelherrscher über alle anderen Nudelländer der Welt. Dennoch muss China sich ein paar unbequeme Fragen gefallen lassen: Wie kommt es, dass sich in einem etruskischen Grab, etwa 2000 Jahre alt, Nudelherstellgeräte finden, und im Römischen Reich Nudeln offenbar verbreitet waren, obwohl Römer und Chinesen gar nichts voneinander wussten? Wie kommt es, dass zeitgleich mit der Nudel auch die Schizophrenie auf der Welt auftauchte? Und warum findet man den ältesten Topf mit Essensresten ausgerechnet in China und nicht etwa in der Küche einer beliebten Riesenmaschinenautorin, was uns viel plausibler erscheinen würde? Schliesslich: Warum hat dieser Chinese seine Nudeln nicht einfach aufgegessen, und uns somit diese blöde Diskussion erspart? Zumindest die letzte Frage ist schon geklärt: Er wurde beim Nudelessen durch ein Erdbeben verschüttet. Die Geschichte der Nudel – von Anfang an eine Geschichte voller Leid und Tragik.
12.10.2005 | 05:18 | Anderswo | Essen und Essenzielles
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Völlig unklar ist weiterhin, wo eigentlich dieser ganze Käse herkommt. Es muss irgendwas mit Eutern und lange rumliegen und tendenziell stinkenden Flüssigkeiten zu tun haben, aber wie man im einzelnen aus einer Wiese und einem Paarhufer ungefähr dreiundvierzigtausend unterschiedlich riechende Lebensmittel herstellen kann (im Bild: irgendeine Zwischenstufe), kann man vermutlich nur verstehen, wenn man besessen von Bakterienstämmen und ihren schmutzigen Tricks ist – oder halt sonstwie abartig veranlagt. Für völlig normale Menschen klingt folgende Geschichte daher auch extrem plausibel: Der kanadische Käsehersteller Luc Boivin versenkte im letzten Jahr cirka 1000 kg Cheddar in einem tiefen See bei Quebec, und zwar damit das Zeug hinterher, man ahnt es sofort, besser schmeckt. Auslöser der Aktion war ein ebenfalls kanadischer Fischer, der zufällig ein Stück Käse am Grunde des Sees fand, und nach dessen Verzehr (kanadische Fischer essen offenbar alles) steif und fest behauptete, es sei der beste Käse gewesen, den er je gegessen hat. Boivin jedenfalls, so erfährt man heute aus der Presse, kann seine Tonne Käse auch nach monatelanger Suche nicht mehr finden – irgendwo am Grunde der "Ha! Ha! Bay" (Name von der Redaktion nicht verändert) liegt somit der beste Käse der Welt und schimmelt leise vor sich hin. Wie alle Kanadier ist Boivin nicht leicht zu entmutigen und plant einen neuen Versuch, wobei diesmal der Käse mit einem Peilsender ausgerüstet werden soll. Offenbar völlig unabhängig davon berichtet die kanadische Lebensmittelbehörde, dass irgendein anderer Käse aus Boivins Käserei lebensbedrohliche Botulismus-Erreger enthält. Aber solche Dinge passieren eben, wenn man sein Leben in die Hände von diesen kleinen Lebewesen legt, die noch nichtmal Hände haben.
08.10.2005 | 09:00 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Irgendwann hat man diese ganzen Videos von nackten Menschen im Internet gründlich satt. Immer dieses Mann-Frau, Frau-Frau, Frau-Mann, Mann-Mann und wieder von vorne, es ist so eintönig, und eigentlich kann man keine Geschlechtsteile mehr sehen, ohne unverzüglich vor Langeweile einzuschlafen. An diesem Punkt angekommen, kündigt man endlich die einschlägigen Abos, baut sich einen vernünftigen Spamfilter und meldet sich bei SLOOH an. Slooh liefert endlich wieder mal richtige Erotik – atemberaubende, erregende Bilder direkt ins heimische Schlafzimmer. Von dunklen Wolken, bunten Ausflüssen, gewaltigen Löchern und zähflüssigem Schleim, alles aufgenommen mit modernster Digitaltechnik auf einem einsamen Vulkan irgendwo im Atlantik. Jetzt gerade wird zum Beispiele eine sogenannte "Spirale" beim "Drehen" übertragen (siehe Bild). Und zwar LIVE! Absolutely new LOLITAS P0RNO SITE! Crazy young pre-teen girls own! Our little sluts will do anything that you can imagine – absolutely no censure! Ähm, naja, man muss sich an die neuen Spielarten eben auch erst gewöhnen.
07.10.2005 | 16:30 | Supertiere
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Extremsportlern fällt es immer schwerer, geeignete Herausforderungen zu finden. Es wurde einfach schon alles gemacht, alle Berge bestiegen, alle Wüsten durchwandert, alle Planeten umsegelt, alle Berge im Handstand bestiegen, alle Wüsten nackt durchwandert, alle Planeten mit verbundenen Augen umsegelt, undsoweiter. Die Latte liegt mittlerweile so hoch, dass viele eigentlich recht talentierte Extremsportler verzweifelt aufgeben, weil sie nicht kreativ genug sind, sich neue, einmalige Entbehrungen auszudenken. Jetzt sorgt ein bisher völlig unbekannter Newcomer für neue Hoffnung, indem er etwas unfassbar Einfaches wirklich zum ersten Mal fertigbringt: Er ist einfach quer durch den indischen Ozean geschwommen, von Südafrika nach Australien, und dann ebenso einfach wieder zurück, knapp 10000 Kilometer in neunundneunzig Tagen. Zum Vergleich: Der Weltrekord im Ärmelkanaldurchschwimmen liegt bei sieben Stunden; unser neuer Superstar hat also einfach dieses Tempo über eine cirka 324mal längere Strecke durchgehalten. Das alles natürlich ohne Begleitboot, ohne Trinkwasser, ohne Powerbar, ohne GPS-Gerät, nackt, nur mit ein paar Saugfischen am Bauch vermutlich. Das scheint wirklich ein einmaliger Rekord zu sein, und wir möchten wirklich nicht in der Haut der Konkurrenten stecken, die dasselbe jetzt auch noch mit einer roten Pappnase oder ähnlichem bewältigen müssen, nur um noch besser zu sein. Die Abbildung zeigt den erfolgreichen Extremschwimmer ausgelassen jubelnd nach seiner Ankunft in Kapstadt.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Monotaskingfähigkeit (besser als nichts)
- Feuchtes Toilettenpapier "Happy End" (Penny-Markt)
- richtig handeln
- Red Bull koffeinfrei
SO NICHT:
- Bauten der Angst
- beim Tippen einschla
- Risikohamster
- New Old School
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Here Alone", Rod Blackhurst (2016)
Plus: 11, 35, 64, 80, 121, 153, 159 Minus: 1, 2, 99, 102, 137, 166, 171, 184, 209, 215, 216, 217 Gesamt: -5 Punkte
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