Riesenmaschine

30.11.2005 | 16:20 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Design von Flaschen für Flaschen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wie kleine Kinder im Werkunterricht unweigerlich Aschenbecher töpfern, so können sich Designer dem Lockruf des originellen Weinflaschenaufbewahrungsregals nicht entziehen. Monat für Monat gehen Weinflaschenaufbewahrungsregale in Form von Puzzleteilen, halben Gummiweinflaschen, Emmentaler Käse, Feuerlöschern oder für nur eine Flasche durch die Designermedien – es ist ja nicht so, als hätten wir kein Verständnis für den Wunsch nach ostentativem Weinbesitz oder für die schwierige Lage ausgebrannter Designer, aber wir weisen noch einmal darauf hin, dass andere Alltagsobjekte ein Neudesign erheblich dringender nötig haben als ausgerechnet das Weinregal. Ausserdem kann man Weinflaschen einfach und platzsparend auf ihrer praktischen abgeflachten oder konkav geformten Seite abstellen (z.B. im Kühlschrank, im Keller oder auf dem Tisch).

Bieraufbewahrungsregale gibt es übrigens in vielen schönen Farben aus dauerhaftem, bruchfesten Polypropylen im Fachhandel schon ab drei Euro. Ohne Aufpreis kann das Bier-Regal beliebig oft gegen ein anderes Modell umgetauscht werden (z.B. farblich passend zur neuen Designerküche). Ähnlich wie auch bei neueren Weinflaschenmodellen verhindern zeitgemässe Schraub- oder Kronkorkenverschlüsse dabei, dass das Bier korkt, falls der Verschluss lagerungsbedingt etwa nicht ständig benetzt werden sollte. Nur so zur Info!


30.11.2005 | 14:11 | Alles wird besser | Papierrascheln

Is This It?


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Onlinemarketing ist, man kann es gar nicht oft genug betonen, eine ganz tolle Sache. Das Wundervolle daran ist, dass Onlinemarketing offenbar nicht nur wenig Hirnschmalz braucht Geld kostet, sondern auch noch zielgruppengenau auf Interessen und Vorlieben eingeht und so die Leserschaft alsbald zur Käuferschaft werden lässt. Das funktioniert – hex, hex – total gut und total einfach.
SPOILER für Marketingbudgetverwalter Um allerdings den Zusammenhang zwischen der New Yorker Band The Strokes (um die es in einem Bericht des Musikmagazins Intro geht) und Michael Hellbachs Werk "Brush Strokes, Zen-To-Day" (das unter eben jenem Text beworben wird, siehe Bild) zu verstehen, muss man sich schon etwas tiefer in die Logik des Zen einarbeiten. Ganz grob: Zen ist nichts, kann nichts, macht nichts, will nichts und gerade das ist es, was Zen so toll macht. Was selbst wiederum wie eine New-Economy-Idee klingt, erklärt nun tatsächlich den Zusammenhang zwischen New Yorker Rock und buddhistischem Pinselstrich: Es gibt ihn nicht. Bzw. gerade deswegen. Und damit funktioniert er jedenfalls ganz ähnlich wie Onlinemarketing.


30.11.2005 | 12:10 | Alles wird besser | Sachen anziehen

Wash my pain away


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Aufmerksame Leser der Riesenmaschine haben sicher bemerkt, dass wir hier vom Electrolux Design Wettbewerb ("imagine the home in 2020") schrieben, bisher jedoch nicht die Sieger kommuniziert haben. Das werden wir auch weiterhin nicht tun, dafür gibt es an dieser Stelle die Nennung der Gewinner und der "Honorable Mentions". Was wir jedoch erwähnen und sogar zeigen wollen, sind die nebenstehenden Nichtgewinner, es handelt sich um Waschmaschinen. Die eine, das Ei, folgt dem althergebrachten Trommelkonzept, verhindert aber durch geschickte Formgebung, dass unbedacht draufgestellte Sachen beim Schleudern herunterfallen. Die andere, das E, eine Art serpentinenreiche Waschstrasse, zieht die Kleidungsstücke beim Waschen einzeln durch den eförmigen Korpus. Eine Lösung, der man als allerletztes mangelndes Brandingbewusstsein unterstellen kann. Ausgewählt haben wir sie (wie auch vorher Designboom), weil sie die lustigstaussehenden Waschmaschinen seit langer Zeit sind. Vielleicht sogar seit immer. Und wer wollte in schweren, einsamen Momenten nicht aufgeheitert werden von seiner lustigen Waschmaschine.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Electrofux


30.11.2005 | 02:53 | Berlin | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren

Weihnachtshohlfigur


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So regelmässig, wie Bäume Blätter abwerfen, will der gemeine Berliner Bezirksbürgermeister auf ihnen Lichterketten wachsen lassen. Das kostet Geld, und darum lässt er sich das Unterfangen von gedungenen solventen Partnern bezahlen, wie z.B. von der Firma Wall, Erfinderin des öffentlichen deutschen Standardklos, und der Berliner Morgenpost, Erfinderin der Standardschlagzeile (wie "Schneechaos in Berlin", jedes Jahr, wenn das erste Flöckchen gefallen ist). Was noch mehr deprimiert als die Doppelspitze Winter und Weihnachtsdeko, das ist das Motiv, das den unbedarften Besucher wie den unbewaffneten Heimkehrer am Beginn des Kurfürstendammes empfängt. Es ist nämlich ein weiteres Exemplar der überflüssigsten Plastik der Welt, dem hässlichen und penetranten "Buddy-Bär", an dem ein gewisser Ottmar Hörl schuld ist, der auch schon andere Städte völkerrechtswidrig mit seinen in China abgelehnten Stranggussvorlagen besetzt hielt.
Die leuchtende Weihnachtsdeko ist, weil man drumrumfahren kann, in 3-D. Aber weil Berlin kein Geld fürs Rendern hat, steht da nur das Wireframe-Modell. Wahrscheinlich müssen wir die Deko nächstes Jahr selbst ausmalen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Strassenstrich oder "The World's Largest Timepiece"

Markus Kempken | Dauerhafter Link


29.11.2005 | 19:07 | Berlin | Anderswo | Papierrascheln

Kölnbuch Release


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Ein Tipp für ziemlich kurzentschlossene Berliner: Heute Abend ab 20:30 wird im Festsaal Kreuzberg das Kölnbuch, erschienen im Verbrecherverlag, vorgestellt, in dem auch Riesenmaschine- Korrespondent Christian Y. Schmidt mit einem Beitrag vertreten ist. Der ausgesprochen kurzweilige Text, in dem Schmidt seine traumatischen Erinnerungen an einen Monat Kölner Comedy-Gulag Revue passieren lässt, wird von Verbrecherchef Jörg Sundermeier höchstselbst eingelesen, da der Autor bekanntlich in Asien weilt. Der Eintritt beträgt 4 €. Eine ausführliche Rezension des Bandes folgt eventuell demnächst hier.


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