06.11.2010 | 02:18 | Anderswo | Essen und Essenzielles
Zu tief ins Forst geschaut (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Es ist an der Zeit, ein Bier zu loben, wie es so gebraut in Deutschland kein zweites hat. Dummerweise kommt es gar nicht aus Deutschland und ist auch hier nicht aufzutreiben. Es stammt aus der "Spezialbierbrauerei" Forst aus Forst in Südtirol und hört auf den Namen Forst. Die martialische Typografie tut ein übriges dazu, Assoziationen an Ernst Jüngers "Waldgang" und Elias Canettis These vom Heer als "marschierendem Wald" zu wecken. Wald, Wald, Wald, Forst, Forst... die Deutschen sind ja bekanntlich besessen davon. Wieso hat hierzulande eigentlich noch niemand diesen zweiten urdeutschen Topos neben dem Bier selbst zum Markenzeichen erhoben? Auf jeden Fall kann das niedlich-verhutzelte Szenegetränk "Tannenzäpfle" dagegen aber sowas von einpacken. Schmecken tut Forst im Übrigen auch nicht schlecht, ist nach deutschem Reinheitsgebot gebraut, und der Slogan auf der Website, "Unsere Welt. Unser Bier", lädt förmlich dazu ein, Südtirol sofort zu annektieren. Bis es so weit ist, möge also bitte mal jemand mit gesundem Nationalempfinden und ökonomischen Menschenverstand sich der Sache annehmen und FORST nach Deutschland importieren. Es wird sein Schaden nicht sein.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Knallharte Bratwurstaction
- Green Soya
- Gemüse wegen der Farbe kaufen
- Standardbattlephrasen und Anglizismen
SO NICHT:
- preiswerter Fehlkauf
- 7-Gang Nexus (oberanfällig)
- Bockshörner jagen (Naturschutz!)
- Soylent Green (zum Frühstück)
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"WALL·E", Andrew Stanton (2008)
Plus: 37, 45, 49, 71, 80, 107, 108, 109, 110 Minus: 57, 110, 113, 157 Gesamt: 5 Punkte
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