Riesenmaschine

15.12.2005 | 18:40 | Supertiere | Fakten und Figuren

Die Moritat vom toten Hai


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Tabuthema Zahntag: Dass der Haifisch ja Zähne hat, wusste schon Bertolt Brecht. Bei der Feststellung, dass er die im Gesicht trüge, irrte Brecht allerdings, also zumindest ein bisschen. Denn Haie haben zwar im Gesicht ein beeindruckendes Gebiss mit mehreren Zahnreihen, die regelmässig nachwachsen (siehe oberes Bild). Aber, und das macht die Haie endgültig zu den zahnreichsten Tieren der Welt, auch ihre gesamten Körper sind mit einer Art Gebiss bedeckt. Die Schuppen der Haie sind nämlich Placoidschuppen, die homolog zu Zähnen aufgebaut sind (siehe unteres Bild). In manchen Teilen der Südsee verwendet man deshalb auch Haihaut anstelle von Schmirgelpapier.


1 = Schmelz, 2 = Zahnbein
3 = Pulpahöhle, 4 = Zahnzement (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Indes sind, um wieder mit Brecht zu sprechen, des Haifischs Flossen rot, wenn dieser Blut vergiesst. Dass es sich dabei zumeist um sein eigenes Blut handelt, ist ein Umstand, der bei der allgemeinen Hysterie um aussterbende Wale und in Thunfischnetzen verhedderte Delfine gern unbeachtet bleibt. Angeblich 100 Millionen Haie werden laut der Initiative HaiLife jedes Jahr abgeschlachtet (z.B. für die beliebte Haifischflossensuppe). Und würde die besagte Initiative nicht zusätzlich noch das Wortspiel Hai Society bemühen, wäre ihr auch unsere Unterstützung gewiss. So müssen sie es halt in Hawaii versuchen, wo Haie mitunter als Götter verehrt werden.

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15.12.2005 | 18:15 | Berlin

Zahn-Arzt & Graft


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Mit der kürzlich eröffneten Gemeinschaftspraxis KU 64 der Doktoren Ziegler, Schauer und Zaritzki am Kudamm verfügt nun auch Berlin über ene Promi-Zahnarztpraxis für zahlungskräftigere Klientel. Die Räume, die an eine Dünenlandschaft erinnern sollen, wurden von den Graft Designern gestaltet, die zuvor schon das Haus von Brad Pitt und ein Hotel am Kudamm in eine Dünenlandschaft verwandelt hatten. Bevor die zahlungskräftige Privatklientel hinter ihrer Privatdüne gebohrt und gesandstrahlt bekommt, wird sie am Kaminfeuer mit Gratischampagner betäubt, was unter Umständen das Gesamterlebnis "Zahnarzt" enorm ins Positive wendet. Design-Zahnarzt Ziegler ist überzeugt, Berlin habe das Zeug zur Gesundheitsmetropole, und es werden auch "viele Patienten aus dem Ausland" hierherkommen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass erst einmal die gefürchteten Wanderzahnärzte aus dem Osten in der Stadt eintreffen.

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15.12.2005 | 16:49 | Anderswo | Fakten und Figuren

Zahnklang


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Der Internationale Tag des Zahns soll nicht verstreichen, ohne dass an dieser Stelle eine Lobpreisung auf Fred Zahn erfolgt ist, jenen Fred Zahn, der mit seiner auf unscharfen Dias beruhenden Werbeoffensive für sein "Hifistudio Fred Zahn" ganze Generationen Marburger Kinogängerinnen und Kinogänger in den ausgehenden achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zwischen Vorschauen und Hauptfilm zu Tränen rührte und in den Beliebtheitsrankings zuverlässig zwischen dem "Autohaus Enders und Reimschüssel" und dem "Fahrradcenter Warzenbach", ansässig in Wetter-Warzenbach, Krötenstück 3, rangierte. Zahn widmet sich seit 1974 der klanglichen Optimierung von Hifi-Anlagen und hat (im Gegensatz zu seinen beiden Chartkonkurrenten) bereits vor fünf Jahren die Zeichen der Zeit erkannt und eine eigene Homepage aufgesetzt. Seine konzise Verkaufsphilosophie fasst er in wohlgesetzten Worten zusammen: "Wer hören kommt, erlebt was. Was genau – erfährt nur wer herkommt, um hinzuhören." Das Gästebuch verzeichnet demgemäss seit dem Jahr 2000 stolze vier Einträge zufriedener Kunden. Dieser Beitrag sollte nicht als Schleichwerbung missverstanden werden, denn der Online-Shop auf Fred Zahns Homepage ist, vermutlich seit Anbeginn ihrer Existenz, in Bearbeitung, so dass wir an die Leserinnen und Leser nur appellieren können, auf dem Weg zum Fahrradkauf am Krötenstück in Warzenbach auch bei Fred Zahn persönlich vorbeizuschauen, falls sie die eigene, "gerade käuflich erworbene Stereo-Anlage nach jedem Konzertbesuch irritiert".

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15.12.2005 | 15:48 | Alles wird besser

Trend zur Zweitmeinung


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Warum soll, was für billige Handwerker recht ist, nicht auch für teure Zahnärzte billig sein? Müssen sie eben auf den Drittwagen verzichten und den Golfcaddy in Zukunft selbst hinter sich her ziehen. Und ob sie ihr unverschämtes Geld in Bauherrenmodellen versenken oder als Preisvorteil direkt an Kunden weitergeben, läuft letztlich für sie aufs selbe hinaus. Auf der von diversen Krankenkassen initiierten Website zweite-zahnarztmeinung.de können sich Zahnärzte aus einer Region mit ihren Kostenvoranschlägen für Zahnersatzleistungen und sonstige Behandlungen gegenseitig unterbieten. Wenn das allerdings die osteuropäischen und asiatischen Wanderzahnärzte mitbekommen, ist vielleicht endgültig Schluss mit Porschefahren und FDP-Wählen.

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15.12.2005 | 15:23 | Supertiere

Der Vertraute


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Wenn heute schon Zahntag ist, darf er natürlich nicht fehlen, der Hirscheber, über den 1965 Theodor Wiesengrund Adorno in einem Brief an den Frankfurter Zoodirektor Bernhard Grzimek meinte, dass er ihn vermisse, weil er zu den Vertrauten seiner Kindheit gehörte. Und auch wenn der bedeutend wichtigere Martin Schacht meint, das Schwein sei "ungelogen" das hässlichste Tier der Welt, mit "... krummen Beinen, Borsten, Hautauswüchsen, das ganze Programm, und als Krönung tückische kleine, rote Augen", nun ja, mit dem Programm kann Martin Schacht auch dienen, und gleich in sein eigenes (vermutlich meckerndes) Gelächter einfallen: "Die hässlichsten Tiere der Welt, ein tolles Konzept. Eine halbe Stunde Ablachen über die Opfer der Evolution", auch dann wollen wir vom Hirscheber lieber lernen, wenn wir uns demnächst ein Zungenpiercing, einen künstlichen Darmausgang oder eine Schädeldecke aus Silber zulegen.

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Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


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