25.07.2005 | 17:27 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Vermutlich jeder hat schon mal von den sieben Anzeichen der Hautalterung gehört, die sich mit Total Effects von Oil of Olaz bekämpfen lassen, wenn es auch schwierig sein dürfte, diese im einzelnen aufzuzählen. Eher noch fielen einem die Namen der sieben Todsünden ein. Doch Todsünden und Hautalterung könnten bald Schnee von gestern sein: Der britische Forscher Aubrey de Grey hat sich kurzerhand dem Kampf gegen die sieben Anzeichen des Alterns verschrieben und geht davon aus, ihn im Gegensatz zu Oil of Olaz auch zu gewinnen, und zwar in den nächsten zwei bis drei Dekaden. Der Zeitraum scheint etwas knapp gewählt, aber das kennen wir ja von anderen Grosskonzepten der Menschheit, deren Einführung wir dennoch tapfer erwarten: der Künstlichen Intelligenz, des Generationenraumschiffs nach Alpha-Centauri und des Klopapiers, das an der richtigen Stelle reisst. Und nun eben: Unsterblichkeit. "Natürlich ist Altern unerwünscht! So wie Lepra unerwünscht ist! Weil es Leute tötet!" hält de Grey generellen Zweiflern an seinen Plänen entgegen und hat hier die volle Zustimmung der unsterblichen Riesenmaschine. Der Kundenservice weist jedoch schon jetzt darauf hin, dass Unsterblichkeit nicht nur angenehme Folgen hätte wie z.B. keine Kinder mehr, es gäbe auch unschöne Nebeneffekte: In der eisernen Lunge endende Selbstmordversuche, Hausordnung bis in alle Ewigkeit oder der traurige Anblick der kollabierenden Sonne. Um nur drei der sieben schlimmsten zu nennen.
Kommentar #1 von Natalie Balkow:
Ich habe mir heute (wie alle Tage) auch Gedanken übers Altern bzw. Ewigleben gemacht. Und bin (wie alle Tage) zu keinem rechten Schluss gekommen. Dann las ich irgendwo, nicht bei spiegel-online, was ich normalerweise mit ‚irgendwo' verschleiere, sondern hier: http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wissenschaft/medizin/99487 was ein anderer wahnsinniger Wissenschaftler sich ausgedacht hat. Ist upgrades in Senoiren einbauen vielleicht eine Alternative? Vor allem für eine Generation, die keine ist, weil sie nie gross geworden (Kinder hervorgebracht/ erwachsen geworden/ usw.) ist, sondern eben immer nur alles upgegraded hat? Oder gadget-süchtig ist wie zum Beispiel Herr Lobo, der heimlich auch mit einem Camouflage-Einkaufswägelchen durch die Hauptstadt zieht?
26.07.2005 | 01:28
Kommentar #2 von snlr:
Oder Moses, der das Kalb, Statt es zu erschiessen - ...
26.07.2005 | 08:57
Kommentar #3 von Sascha Lobo:
Meine Gadgetsucht habe ich übrigens weitgehend unter Kontrolle, seit ich ein kleines Gerät habe, das per Bluetooth die Anzahl der mitgeführten Gadgets ermittelt und bei zweistelligen Zahlen sofort Alarm schlägt (per SMS).
26.07.2005 | 11:57
Kommentar #4 von Rainersacht:
Bischen mehr dazu und den Link zur Website des Aubrey de Grey hab ich hier untergebracht: http://www.rainerbartel.de/2005/07/forever-young.php
26.07.2005 | 14:13
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Mini-Kopfnuss
- Hasenzahnspange
- Farben (aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken)
- nicht weggehen (das neue Dableiben)
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- Zeitarbeiter shanghaien
- Dolomiten-Krieg (zu mühsam)
- blähfähige Substanzen
- Zahnspangenharz
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Red", Robert Schwentke (2010)
Plus: 1, 22, 23, 37, 80, 104, 122, 132 Minus: 110, 116, 117, 141, 181 Gesamt: 3 Punkte
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