Riesenmaschine

07.02.2006 | 15:44 | Anderswo | Alles wird besser

Hubschrauber sind Öko


Wir sind besser als fünf Caracaras (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Hubschrauber sind mit grossem Abstand die beste Erfindung der Menschheit. Wenn die anderen uns endlich ausgerottet haben werden, seufzen sie bestimmt kurz und sagen sich: "Diese Menschen, seltsam degenerierte Tiere, aber Hubschrauber bauen, das hätte von uns sein können." Leider aber wird dieser klare Beweis unser Genialität heute fast ausschliesslich zum Leben retten und eben genau dem Gegenteil eingesetzt. Während fast jeder schon mal mit jenen behinderten "Flugzeugen" unterwegs war, bleibt Hubschrauberfliegen ein seltenes Vergnügen. Und dabei kann er so schöne Dinge, in der Luft stehenbleiben zum Beispiel, wer bitte macht ihm das nach? (Turmfalken dürfen nicht antworten.)


Sieht man ja wohl (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Um von einer nennenswerten Ausnahme zu erfahren, muss man schon extra nach Südamerika reisen und in Hochglanzmagazinen in spanischer Sprache blättern, denn weder über das Unternehmen Moreto Helicopteros noch über dessen Superangebot Expedição Brasil noch über dessen Erfinder Sebastian Abreu gibt es nennenswerte deutsche oder englische Googlehits. Dabei bieten schon die Webseiten mehr Hubschrauber, als man an einem Abend essen kann. Das Grundprinzip der Expedition, soweit man das verstehen kann: Zehn Tage lang wird man in einem Rudel Hubschrauber quer durch den brasilianischen Dschungel geflogen, und zwar knapp über den Baumkronen, inklusive Regierungssitz in Brasilia, Sandbänke am Rio Araguaia, Kunststücke, Mato Grosso, Pantanal, unberührte Natur, Tafelberge, Papageien, Rotorenkrach, Krokodile, Benzingestank, kaltes Bier, Luxuslodge, Moskitoschutz, Männchenmachen, rückwärts, vorwärts, seitwärts, ach, mehr kann sich kein Mensch wünschen.

Das Ganze läuft natürlich unter dem Label "Ecotourism", was unmittelbar einleuchtet, denn Hubschrauber dürfen nie aussterben. "Expedição Brasil" findet auch 2006 wieder statt, irgendwann im Juli, und es ist angeblich nur wenige Tausend Dollar teuer. Schade, dass einem so etwas nie einfällt, wenn man nach Weihnachtsgeschenken gefragt wird.


Kommentar #1 von zeichensatz:

Darf ich mir die Anmerkung erlauben, dass Hoch- und andere Glanzmagazine in Brasilien nicht in spanischer, sondern in portugiesischer Sprache erscheinen?
Bitte, keine Ursache.

07.02.2006 | 21:38

Kommentar #2 von Aleks:

Deshalb steht da ja auch Südamerika und nicht Brasilien, wo natürlich niemand war. Aber die Anmerkung ist trotzdem erlaubt, jeder soll anmerken dürfen, soviel er will.

07.02.2006 | 21:51

Kommentar #3 von Der Aktenkoffer:

Dafür tun es jedoch ganz schön wenige.
Und wenn mir jetzt irgendjemand mit 'nem Nuhrzitat kommt spreng ich das Internet.

07.02.2006 | 22:40

Kommentar #4 von ganz besonderem Wert:

Ich möchte nicht den Hubschrauber schlechtmachen, er ist ein hübsches Tier mit untadeligem Gefieder, aber wer schon mal wie ich jüngst unter, bzw wegen Baumkleinheit, mitten in einem blühenden Kirschbaum drin stand, es sodann brummen hörte, rechtswärts guckte, und ein in der Luft stehender Kolibri guckte keck zurück, setzte sich auf einen Zweig und kratzte sich mit der Kolibripfote hinterm Kopf, wem solches geschieht, der wird begreifen, dass der Hubschrauber im vergleichbaren Fall den sehr viel Kürzeren zöge. Vom Kirschbaum ganz zu schweigen.

07.02.2006 | 23:55

Kommentar #5 von Yetused:

"(Turmfalken dürfen nicht antworten.)"
Ach, ich mag deinen Humor An dieser Stelle habe ich einen überflüssigen Smiley hingemacht, wofür ich mich dereinst schämen werde.

08.02.2006 | 03:20

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