Riesenmaschine

18.02.2006 | 14:33 | Fakten und Figuren

Mittwoch: Denkpause


Sieht keinem Massenmörder ähnlich (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Heute ist der 18. Februar. Es sind also noch volle vier Tage bis zum "World Thinking Day", aber weil man den "World Thinking Day" natürlich ignoriert (ungefähr so wie den "Internationalen Frauentag" am 8. März), sollte man das Ereignis besser jetzt schon kommentieren. Dieses Jahr geht es unter anderem darum, über die "Gefahren von Drogen", die "Entdeckung des eigenen Potentials", "Rauchverbote überall" und "gesunde Ernährung" nachzudenken, an diesem Weltdenktag. Das ist sicherlich eine extrem spannende Beschäftigung, aber es bleiben ja noch vier Tage, es wieder zu vergessen.

Wie sicherlich jeder weiss, wäre am 22. Februar Sir Robert Stephenson Smyth Baron Baden-Powell von Gilwell 149 Jahre alt geworden. Baden-Powell, ein Mann, der aus verschiedenen Gründen hätte berühmt sein können, zum Beispiel wegen seines schillernden Namens oder wegen seiner Frau Lady Olave, die seltsamerweise genau am selben Tag Geburtstag hat, zog es vor, sein Leben im englischen Militär mit Buren und Afghanen zu verbringen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass er zu dumm für die Universität war. Mit 44 hatte er auch keine Lust mehr auf Kriegsspiele, und nur sechs Jahre Pensionierung reichten ihm, um auf die tolle Idee zu kommen, die erste Pfadfindergruppe der Welt zu gründen. Baron Baden-Powell verdanken wir das Prinzip "Learning by doing" und so wichtige Kalenderweisheiten wie "Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt."

Ein Lehrsatz, gegen den er selbst allerdings irgendwie verstossen hat, denn hätte er sich einfach im Burenkrieg erschossen, dann gäbe es weniger Kalenderweisheiten, weniger gute Menschen und gar keine Pfadfinder. Alte Frauen wären noch in der Lage, alleine über die Strasse zu gehen, und die Hutmode wäre deutlich weniger zurückgeblieben. Niemand kann beziffern, wieviel Leid und Missbehagen die Pfadfinderbewegung über die Menschheit gebracht hat, und zwar weil es so unermesslich viel ist. Darüber könnte man nächsten Mittwoch vielleicht wirklich mal nachdenken.


Kommentar #1 von Zwergenmaschine:

Nein, aber wirklich. Man sollte eine Selbsthilfegruppe "Von Pfadfindern verprügelte Blogverwirklichungsmemmen" eröffnen. Was darf Satire eigentlich noch alles?! Erst Mohammed verunglimpfen, jetzt Baden-Powell, morgen dann vielleicht sogar ortografisch stark herausgeforderte Braunschweiger Gymnasiasten?
Gebietet dem Wahnsinn Einhalt! Und gutt Maschin.

18.02.2006 | 22:37

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