Riesenmaschine

21.05.2006 | 17:31 | Berlin | Nachtleuchtendes

Designmai 2006: Erster alles


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

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Jaja, Finnland. Wir haben es ja vorher gesagt, dass die Visual-Kei- und Ork-inspirierten Polarkreisbewohner den gesamten Softeis-Schlagermüll wegfegen werden wie seinerzeit Rommel die ... dummerweise haben wir es nur in kleinem Kreis gesagt und nicht protokolliert. Deshalb zu etwas völlig anderem: Dem Berliner Designmai, jene "insgesamt erschreckend peinliche Veranstaltung" (Peter Richter heute in der FAS), die nun zu Ende geht. Die "Lordi" des Designmai, wenn man so will, waren eine frisch formierte Formation namens Erstererster, "eine motivierte Gruppe von 12 Designern, die alle am grossen Block Erstererster formen." Und zwar taten sie das buchstäblich mit der Performance-Installation "60 m³ Spielraum". Hinter einer weissen Gaze-Verkleidung konnte man am Samstag in der zentralen "Designcity"-Halle schemenhaft eine Gruppe Menschen erkennen, die sich wie besessen in einen gewaltigen Styroporwürfel hineingruben. Gegen Nachmittag konnte dann das Resultat besichtigt werden, eine weisse Höhle, nicht ganz unähnlich der persönlichen Schmerzhöhle aus "Fight Club". Aus dem entnommenen Material sollen neue Einrichtungsgegenstände entstehen. Wir müssen uns Sisyphos als Berliner Designer vorstellen. Natürlich ist das kompletter Unfug, aber auch nicht viel unsinniger als viele andere akribisch ausgearbeitete Entwürfe zum diesjährigen Überthema Stadt und so, die immer noch der fixen Idee folgen, die zukünftige Grossstadt würde von postmodernen Nomaden in paramilitärischer Schutzkleidung durchstreift, die ihre portablen Schneckenhäuser stets mit sich führen oder zur Not in nomadischen Pop-up-Hotels absteigen. Archigram mit ihrer Parasitären Architektur waren da schon mal weiter. Ein Prinzip übrigens, das sich im charmanten Studentenentwurf eines "parasitären Stuhls", der an andere Stühle andockt, in der Koje des Royal College of Arts wiederfindet. Was war sonst noch bemerkenswert? Redesigndeutschland haben ihren verstrahlten Bauhausansatz nun auch auf das Feld des Spirituellen ausgedehnt, und schlagen als Ersatz für alle Religionen und ihre Bauwerke und säkularisierten Orte der inneren Einkehr ein "Spiritual Zentrum" bestehend aus 105 Neonröhren vor. Den Segen der Riesenmaschine hat das, auch wenn der Preis mit 300.000 Euro ein wenig hoch gegriffen erscheint. Ansonsten bliebe nur noch eine Idee zu erwähnen, deren Zeit offensichtlich so gekommen ist, dass sie gleich zweimal verwirklicht wurde. Und zwar ist das die der Klebrigen Schatten, die in Ermangelung anständiger Geotagging-Tools hier noch analog-akustisch umgesetzt wurde. Sowohl Felix Harmood Becks Soundbombs, als auch das "Acoustic Graffiti" am Stand von POG Design verfolgen den Gedanken, visuelles durch verbales Graffiti zu ersetzen. Wie so oft beim Thema Design: Mal sehen, ob da die Strasse mitspielt.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Es ist ein Modul und es sieht gut aus


Kommentar #1 von Bobbi:

Lordi war nicht Visual Kei, sondern Gwar und Black Metal beeinflusst, nicht weil man mal in Japan war, muss alles was einem fremdartig vorkommt, automatisch aus der japanischen Verkleidungskultur kommen.

21.05.2006 | 17:54

Kommentar #2 von Diki:

Bobbi: Obwohl Visual Kei eine Bewegung, Gwar eine Band und Black Metal eine Musikrichtung ist, kann man Lordi Referenzen auf alle drei zuschreiben.Fremdartige Interpunktion übrigens, kommt die aus Japan?

21.05.2006 | 22:06

Kommentar #3 von Bobbi:

Wie meinen? Interpunktion? Sie empfinden den Abstand vom Punkt und dem Wort Fremdartige in Ihrem Kommentar fremdartig? Finnen als Polarkreisbewohner zu bezeichnen, ist allerdings auch ziemlich staubig, das ist so wie wenn wer Weisswurstäquator, Spreeathen und Harare ist das Paris Afrikas sich bemüssigt fühlt herbeizumetaphorieren.

21.05.2006 | 22:51

Kommentar #4 von heinerle:

Bobbi: was´n blafasel. meiner ist auch nicht besser, ich weiss.
Autor: absätze wären nett gewesen, dann liest sich das besser. es liest sich nicht schlecht, aber mit absätzen halt – eben noch besser.

21.05.2006 | 23:16

Kommentar #5 von Holm Friebe:

Herr Rubinowitz vertritt ja die These, dass Visual-Kei überhaupt erst über Skandinavien nach Deutschland transportiert wurde. Vielleicht wird er das demnächst an dieser Stelle noch weiter ausführen.

21.05.2006 | 23:37

Kommentar #6 von TR:

Diese These vertritt Herr Rubinowitz keineswegs, Herr Friebe hat offenbar ein siebartiges Gedächtnis, vielmehr hatte er behauptet, dass musikalische Elemente (keine visuellen) bei Tokio Hotel sehr leicht erkennbar als aus finnischem Gothic Metal (Friebes Polarkreisbewohner) zusammengeschustert worden sind.

21.05.2006 | 23:57

Kommentar #7 von Ruben:

Bitte ohne Aufsehen zu erregen weiterlesen, ich muss nur meine Quote halten.

22.05.2006 | 00:24

Kommentar #8 von hansbert:

Wie schade! Ich hatte gehofft, mich nun endlich zünftig einkleiden zu können für meine künftigen Streifzüge durch verfallene Grossstadthäuserschluchten nach dem iranischen Präventivschlag, aber bei Stokx fand ich leider nicht – wie versprochen – Paramilitärisches, sondern eher Umstandsmode aus einer von Moby entworfenen besseren Welt. Wie schade!

22.05.2006 | 12:19

Kommentar #9 von Ole:

Die erstererster-Leute waren mir eigentlich noch ganz sympathisch. Während die wirklich motivierten, aber leider vollkommen bemühten Designhanseln an den anderen Ständen ihre revolutionären Ideen, wie z.B. CB-Funk-Neuerfindungen oder nicht einen Sommerregen überstehende Notunterkünfte anpriesen, holten diese Styropor-Performer Bierkiste um Bierkiste aus irgendwelchen Kleinbussen. Ich glaube, die wollten da einfach alle mal umsonst rein und sich gepflegt im Matrosenanzug einen ansaufen. Konzeptuell wäre das auf jeden Fall überzeugender, als das meiste andere Geschwurbel.

23.05.2006 | 03:05

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