17.10.2006 | 04:14 | Supertiere | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
Arbeitsbedingungen wie im Frühkapitalismus – was tun, Mikrobe? (Bild: Yuichi Hiratsuka et al.) Sklaven sind praktisch. Ob sie als Weinreinbringer die Wirtschaft am Laufen oder zur Volksbelustigung den Kopf hin halten, ob sie Baumwolle pflücken oder DVDs über den IDE Port brennen, immer und überall ist ihr Hauptvorteil, dass der Sklavenhalter die Arbeit nicht selbst machen muss. Die ersten Sklaven der Geschichte – sieht man mal grosszügig von den Opfern der Verbrechervisagen aus der Parasitologie ab – waren vermutlich Menschen, aber recht bald wurde auch das liebe Vieh in die Knechtschaft gezwungen. Ein Durchbruch in der Versklavungsforschung wurde jetzt mit der Konstruktion eines Hamsterrades für Bakterien erzielt. Das Gerät ist so klein, dass in einen handelsüblichen Hamster eine Fantastilliarde Exemplare davon passen. Bei 2.6 Umdrehungen pro Minute pro Stück sind das 2.6 Fantastilliarden Umdrehungen pro Hamsterminute, ein bis vor kurzem noch völlig unvorstellbarer Wert des Hamsterschwindels. Hut ab, Forschung.
Kommentar #1 von I. Knobel:
Rührend, mit anzusehen, wie man selbst auf Nano-Niveau mit so handfesten Dingen wie Maschinen, Produktion, Energie-Erzeugung usw. beschäftigt ist – während zumindest die Theorie längst nach einer noch exotischeren Stufe der Entwicklung lugt: Programmierbare Materie http://en.wikipedia.org/wiki/Programmable_matter dürfte vermutlich – neben Pico- und Femto-Technologie – das nächste grosse Ding sein, das, wie üblich, die Lösung all unserer Probleme bringen wird. Vorausgesetzt, die olle Nanotechnologie endet nicht vorher in einer allgemeinen Ökophagie: http://en.wikipedia.org/wiki/Ecophagy
17.10.2006 | 10:04
Kommentar #2 von Zaunkönigin:
Ja, ja, die Science Fictions von heute sind die Industrieruinen von morgen. Mal sehen, wie sich dann die Zweitnutzung gestaltet – Virenrave in der Bakterienfabrik? Und die Hamster stehen auf der Strasse.
17.10.2006 | 10:55
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IN DER RIESENMASCHINE
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"Bad Lieutenant: Port of Call New Orleans", Werner Herzog (2009)
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