11.01.2007 | 11:43 | Supertiere | Alles wird besser
Obacht: bewaffnet und belesen. (Foto: Schreiber) Es ist unter Evolutionstheoretikern umstritten, ob die Natur einen eingebauten Trieb hin zur Komplexität hat, oder ob die Entwicklung von Einkommenssteuererklärung und Schnabeltier nur auf irrtümlichen Fehlkopien bei der Herstellung von leistungsfähigeren Bakterien beruht. Der Gedanke, ein grosses Gehirn sei Ergebnis einer zielgerichteten Entwicklung, schmeichelt grossen Gehirnen natürlich, aber echte Belege für die Nützlichkeit des Eiweissklumpens fehlten bislang. Und wer selber so ein Ding hat, weiss natürlich, dass es auch zu allerhand gedanklichen Verknotungen und emotionalem Unfug taugt, von denen Streptokokken höchstwahrscheinlich verschont bleiben. Obwohl natürlich genau genommen auch hier echte Daten fehlen.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie nun wird anhand von Vögeln erstmals dokumentiert, dass ein relativ zur Körpermasse grösseres Gehirn tatsächlich nützlich fürs Überleben ist. Man muss dann zwar im Winter zuhause bleiben, weil die dümmeren Vögel die Südstrände besetzt halten und sich da vermutlich mit Vogelbeersangria aus Eimern voll laufen lassen. Aber man stirbt mit so einem grossen Vogelhirn auch deutlich seltener, hat also mit anderen Worten die zusätzliche Lebenszeit, die man für die Entwicklung von neurotischen Zuständen so braucht, auch zur Verfügung. Wunderbares Uhrwerk Schöpfung.
Kommentar #1 von Schwarzmagier:
Ist die Tatsache, dass dieser Planet quasi kontrolliert wird von der Spezies mit dem grössten bzw. komplexesten Eiweissklumpen nicht Beleg genug, dass dieser einen gewissen evolutionären Vorteil bringt? Naja, zumindest grösser war das Hirn des Neandertalers ja nachweislich. Die Forscher sind dann natürlich sofort aufgesprungen und haben hastig hinzugefügt: ja, aber unseres ist dafür komplexer! Was wahrscheinlich nicht stimmt, ich glaube eher, der Neandertaler war tatsächlich klüger: zu klug, um voll primitiver Mordlust mit dem Knüppel durch den Wald zu rennen. Und das wurde ihm dann zum Verhängnis, als der gewaltbereite Homo Sapiens Sapiens ankam.
12.01.2007 | 11:37
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"Nachbeben", Stina Werenfels (2006)
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