Riesenmaschine

05.05.2007 | 00:13 | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Das wohlgemeinte Klavier


Statt Genen lassen sich auch Bilder zum Ausdrücken von Musik verwenden (Foto: *Rosemea) (Lizenz)
Alle Jahre wieder beschert uns die Wissenschaft die Vertonung von Genen oder der 3D-Strukturen von Proteinen. Gerade erschien der neueste Streich, der das Abspielen von menschlichen Proteinen verbessert, in dem Akkorde und nicht nur Noten auf die 20 Aminosäuren umgelegt werden. Bei 2,5 Minuten pro Gen braucht man nur 35 Tage, um das menschliche Genom durchzuhören. Aber man spielt seine iTunes-Sammlung ja auch nie durch, sondern immer nur die Äquivalente der glycolytischen Enzyme und p53.

Noch zu finden wäre eine Form, mit der sich die Musik in Proteine mit sinnvoller Struktur überführen lässt. Dann könnte man den Genpflanzen da draussen nicht nur Mäuseproteine, sondern gleich eine Sinfonie oder ein beliebiges Bad Religion-Album mitgeben. Die Widerstände wären flugs dahin.


Kommentar #1 von Peter Tusch:

Jaja, die Wissenschaft – sie vertont gerne mal ihre Umwelt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie vor einigen Jahren ein aufgeregt durch die Gegend zappelnder Dozent verkündete, dass die Erde in G-Dur (oder einem ähnlichen Blödsinn) schwingt. Vielleicht paart sich hier schlicht die Trauer über eigene Unfähigkeit, i.e. Unmusikalität, mit der, dem Wissenschaftler eigenen, Chuzpe zum Plagiat.

05.05.2007 | 12:35

Kommentar #2 von Fugu:

Gibt es dafuer schon ein online Tool? Ich wuesste zu gerne ob sich das Luciferase wie Death Metal anhoert.

06.05.2007 | 11:39

Kommentar #3 von Roland:

Die üblichen Verdächtigen stellen ein paar Beispiele und ein Greasemonkey-Script für solche Zwecke bereit.
Luciferase hört sich eher wie ein Remix der Bachkantate "Alle Menschen müssen sterben" an.

07.05.2007 | 08:27

Kommentar #4 von Rudi K. Sander; www.textsteller.de:

Den wahrhaft vom Geist der Musik berührten, denen dennoch bewusst ist, dass alles gesellschaftlich Relevante nach soziologischer Erklärung drängt, empfehle ich:
"Vom Zeitzauber der Musik" in: Dirk Baecker et. al.(Hrsg)"Liebe als Passion", (Suhrkamp, 1987; ISBN 3-518-57863-4].
In demütiger Haltung: R.S.

07.05.2007 | 19:13

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