Riesenmaschine

18.05.2007 | 12:10 | Zeichen und Wunder

Vom Flachmann für Kenner


Aufputzverkabelung im beginnenden 21. Jahrhundert (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
In eine andere Wohnung umziehen heisst das Staunen neu lernen: warum hat der Vorbewohner nur diese unfasslichen Tapeten geklebt? Wie hat er es mit dem zahnsteinfarbenen Teppichboden ausgehalten? Und warum gibt es so wenige Steckdosen, die noch dazu völlig erratisch über den Raum verteilt sind? Für letztgenanntes Problem hat die Firma Flatwire möglicherweise eine Lösung gefunden: Das Flachbandkabel für die Hausinstallation. Kabel dieser Art gibt es im PC und anderen Niedrigstromanwendungen schon länger; bei Flatwire traut man sich auch Spannungen von bis zu 120 Volt, was dem Engländer ja reicht, durch die, ähm, Leiterbahnen zu schicken. Das Wirkprinzip ist denkbar einfach: Man sprüht ein Klebemittel auf den Glattputz, verlegt die flexiblen Bahnen so, wie man gerade fröhlich ist, fixiert sie mit einem weiteren Klebeband und bedeckt das ganze entweder mit Rauhfaser oder einem Farbanstrich. Es lassen sich auf diese Art und Weise alle elektrischen Geräte ohne sichtbare Kabel in der Wohnung anbringen. Etwas besorgt stimmt allerdings die Frage, ob man mit dem Erwerb des Flatwire tatsächlich instantan sämtliche Einrichtungsgeschmacksnerven verliert . Das wäre dann ja doch ein schlechter Tausch.


Kommentar #1 von *seufz*:

Und das alles gut 100 Jahre nach Nikola Tesla und seiner kabellosen Stromübertragung. Ernüchternd.

18.05.2007 | 12:23

Kommentar #2 von etagenkellner:

@seufz: bitte, nicht auch hier...überall verschwörung,ja? vorallem im internet. hmm

18.05.2007 | 13:19

Kommentar #3 von Jochen Reinecke:

Tesla hat den Strom aber kabellos nur über sehr, sehr kurze Distanzen übertragen.

18.05.2007 | 13:32

Kommentar #4 von psycho killer:

@ An dieser Stelle habe ich einen Inflektiv hingemacht, für den ich mich schämen werde, sobald ich begriffen habe, was das überhaupt ist. & etagenkellner: Wer wird sich den gleich zu Übersprungshandlungen hinreissen lassen?
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@Jochen Reinecke: Meine Bude sieht auch nicht besser aus. Ergo: vielleicht doch ein guter Tausch.

18.05.2007 | 15:37

Kommentar #5 von *seufz*:

@#3 Jochen Reinecke: Na bitte! Für die Studibude reicht das allemal.

18.05.2007 | 20:41

Kommentar #6 von *seufz*:

Ohnehin ist es dann nur ein kleiner Mehraufwand, die gesamte Wandfläche eines Zimmers in eine Spule zu verwandeln. Das sieht nicht nur viel cooler aus, sondern garantiert eine flotte Induktion auch in den angrenzenden Räumen.

19.05.2007 | 12:40

Kommentar #7 von Klugscheißer:

Die Briten haben 230VAc, genau wie wir. (Oder wie ihr Deutschen)

19.05.2007 | 20:23

Kommentar #8 von Rudi K. Sander; www.Differenztheorie.de:

Hier wollte ich heute morgen schon einmal etwas beitragen, aber flutsch war die Schablone weg. Mein neuer laptop ist so überempfindlich, dass er mich schon langsam auf die Palme bringt: Kaum lässt man den Mauszeiger eine Sekunde zu lange an einer, wie man fälschlicherweise dachte, harmlosen Stelle ruhen, und schon purzeln irgendwelche nichtgewollten Fenster auf den Schirm. Da habe ich's im frühmorgendlichen Zorn aufgegeben (falsch; man soll nie Kleinbeigeben).
Also, was ich hier eigentlich sagen wollte (als alter Gewerbeaufsichtsbeamter und Fachmann für Arbeitssicherheit): Leute, wisst Ihr denn nicht, was eine VDE 0100 ist? Darin ist genau vorgeschrieben, wie eine Basisinstallation auszusehen hat, was man darf und was man nicht darf. Alte Regel: Man darf, unterstützt von den riesigen Baumärkten, alles selber machen, was man eben selber machen kann (Schwarzarbeit hin oder her), aber von Strom und Gas sollte Mann Und Frau besser die Finger lassen. Noch nie einen Stromschlagtoten gesehen? Sich noch nie vor Entsetzen abgewendet beim Anblick (im TV) eines durch Gasexplosion (muss fachgerecht Verpuffung heissen) zerlegten Hauses?
Warnend: Rudi Sander

20.05.2007 | 12:02

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