Riesenmaschine

02.07.2007 | 17:21 | Anderswo | Nachtleuchtendes

Vor dem Knall


Ist unser Kosmos daraus entstanden? Vielleicht werden wir die Antwort nie erfahren. (Foto: emdot) (Lizenz)
Wenn es knallt und kracht, wenn zum Beispiel ein Auto gegen einen Baum fährt, dann fragt der Mensch sich unweigerlich nach der Vorgeschichte, und er wird forschen und nicht Ruhe geben, bis die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen sind. Und auch wenn es an Silvester rummst, geht das einher mit stundenlanger Vergangenheitsbeleuchtung und Jahresrückblicken auf allen Kanälen: das alte Jahr ist kaputt, wie konnte es so weit kommen, und wie wird das neue werden?

Das physikalische Äquivalent einer Kreuzung aus Autounfall und Silvester ist ja bekanntlich der Urknall, und auch dabei fragte man sich schon immer, was eigentlich vorher war: eine Riesenstange Dynamit mit brennender Lunte, eine schon längst nicht mehr tragfähige Beziehung, oder ein grosser umfallender Baum in einem noch viel grösseren Wald. Intuitiv denkt man, dass man durch eine punktförmige Singularität, für die man den Urknall auf den ersten Blick halten muss, nicht durchsehen kann, aber die Quantenmechanik hält mal wieder Überraschungen bereit, und man kann doch, wegen Quantengravitationsschleifen. Hübsch. Allerdings, so rechnet man uns jetzt in Nature Physics vor, sieht man dabei nicht viel, und die Frage, wie genau das Universum vor dem Urknall ausgesehen hat, bleibt, einer vom Autor so genannten "eingebauten kosmischen Vergesslichkeit" wegen, unbeantwortbar. Dieser Kosmos aber auch, was für ein clownsnasiger Schussel.


Kommentar #1 von michael:

ich seh einfach immer an punktförmigen sachen vorbei oder drumrum, geht ganz gut.
sollte man den physikern mal sagen.

02.07.2007 | 23:05

Kommentar #2 von irgendwem:

warum versucht man denn ueberhaupt eine aussage ueber den zustand eines systems zu treffen (unser universum) bevor das system ueberhaupt erst entstanden ist, mit den moeglichkeiten und gegebenheiten, die erst mit der entstehung des systems zur verfuegung gestellt worden, die es uns wiederum erst moeglich machen ueberhaupt etwas zu beschreiben? es gibt kein ausserhalb in dem sinne. alles ist dynamisch in unserem universum und kann nur dynamisch beobachtet werden. niemals statisch. daraus folgt, dass der moment absolut bestimmt werden kann.

02.11.2008 | 14:49

Kommentar #3 von irgendwem:

edit: dass der moment NIEMALS absolut bestimmt werden kann. ..ich bin aber auch ein clownansiger schussel.

02.11.2008 | 14:51

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Unsittliche Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- pastellfarbene Kugeln

- alte PIN

- Sexy Grandma Chic

- Kumpelfeeling im Büro

*  SO NICHT:

- Semantische Netzwerke

- Geldscheine im Koks

- zuviel Lametta

- neue PIN


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Ober", Alex van Warmerdam (2006)

Plus: 3, 8, 11, 25, 26, 31, 34, 36, 42, 46, 49, 65, 78, 82, 83, 89, 97
Minus: 7, 160
Gesamt: 15 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV