28.08.2007 | 13:20 | Berlin | Essen und Essenzielles
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)"Der Regen wird wärmer", singt famos Der Automat und etabliert damit das Nanogenre des Antisommerhits speziell für verregnete Sommer. Und siehe da, Nanolösungen für Nanoprobleme sind das neue kleine Ding, zum Beispiel bei der Mülltrennung. Warum nur fünf Mülleimer für die Müllsorten Glas, Papier, Verpackung, Restmüll und Bio? Wo bleiben Zwischentöne und Grauwerte, wo ist gar die alte Tugend der stufenlosen Verstellbarkeit geblieben? Ein Eisladen im Superberlinerbezirk Prenzlauer Berg macht es vor und stellt sich einen Eiswaffelmülleimer vor die Tür, der mit allem, was er hat und kann, deutlich macht, welcher Müll bitteschön in ihn eingeworfen werden soll. So sieht vorbildliche, plakative Mülltrennung aus, wir brauchen auch in den Haushalten für jedes Produkt einen eigenen Spezial-Mülleimer. Der könnte ja dann auch viel kleiner sein, eventuell genau so gross wie eine normale Verbraucherverpackung. Schluss dieser fabelhaften Entwicklung wäre, dass jedes Produkt seinen eigenen Mülleimer bereits enthalten könnte. Man bräuchte dann nur noch eine zentrale Mülleimersammelstelle, das Müllproblem wäre gelöst und die Menschheit könnte sich drängenderen Problemen widmen, etwa der Gleichverteilung von regenarmen Sommern auf der Welt.
Kommentar #1 von psycho killer:
Nicht schlecht. Hier wird also die Tradition aus unser aller Lieblingspark 'De Efteling' aufgegriffen; hier gibt es ein (zudem interaktives) Pendant bereits seit fünfzig Jahren: http://nl.wikipedia.org/wiki/Afbeelding:Eft_HolleBolleGijs_01.jpg
28.08.2007 | 17:15
Kommentar #2 von Lukas:
Besagter Freizeitpark, hat meines schwachen Erinnerungsvermögen aus Kindheitstagen nach auch die legendären sprechenden Mülleimer mit dem wunderbar prägnantem, leicht quakigen Ausspruch: "Papier, hier" welcher seine Nischenaufgabe damit dem Unkundigen eindeutig kund tut bzw tat. Ach, welch schönen Kindheitserfahrungen waren das...
28.08.2007 | 21:35
Kommentar #3 von höpeti möpeti:
Eigentlich ist die Idee – wieder mal – schon uralt: Bei den alten Ägyptern sah man den Sarkophagen ja auch an: "Hier verbrauchte Pharaonen reinschmeissen." (Zugegeben: Mit der etwas klobigen Umverpackung für den Altpharaonenbehälter keine wirkliche Nanolösung.) Das mit den Sommern haben die Ägypter dann trotz grössten Aufwandes allerdings auch nicht hinbekommen.
29.08.2007 | 14:15
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"District 9", Neill Blomkamp (2009)
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