08.11.2007 | 10:27 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser
Wir müssen trotzdem alle sterben. Foto, LizenzAus Protest wird hier kein Wort über die Entdeckung wieder eines neuen Planeten stehen. Schnauze voll von einer Planetenfinderei, die wie chinesische Wasserfolter funktioniert, alle paar Tage mal ein Tropfen, zum Wahnsinnigwerden. "Jetzt so ähnlich wie die Erde!", "Jetzt noch erdähnlicher als zuvor!", "Kaum ein Unterschied noch zur Erde (vielleicht)!", wie Waschmittelwerbung prasseln die Schlagzeilen auf uns ein. Derart angewidert, verzichten wir diesmal sogar auf einen Link auf die neueste Meldung, waren ohnehin Amerikaner. Linkstreik, der neue Hungerstreik.
Stattdessen verlinkt und empfohlen sei die enthusiastische Auseinandersetzung mit Gegenwart und Zukunft der Planetensuche, abgedruckt am Dienstag im Guardian. Der Report, im wesentlichen entstanden im Staff Commons Room der School of Physics & Astronomy in St. Andrews, belegt anschaulich, wie froh man sein muss, in Zeiten zu leben, in denen bodenständige Wissenschaftler sich mit Fragen befassen, die Leuten wie, sagen wir, Isaac Asimov zu spekulativ gewesen wären. Wir sind nur ein paar Jahre davon entfernt zu wissen, wieviele Erden es in der Galaxie gibt und noch ein paar Jahre von der Möglichkeit, diese Erden auf Lebensvoraussetzungen zu überprüfen. Die ersten Pfeiler der Drake-Formel, jahrzehntelang umkämpft, werden fallen. Die Tatsache, dass dies alles real ist, die Industrie, die mittlerweile an der Planetensuche hängt, die lauernden Satelliten, die Armada an Helfershelfern, Millionen Zeilen Code, nur um sie zu finden, macht es soviel besser als Raumschiff Enterprise.
Dann wieder jedoch: Warum der Aufwand? Warum können wir nicht einfach hier rumsitzen, Bier trinken und warten, bis sie uns finden?
Kommentar #1 von irgendwem:
Das pflege ich auch immer zu predigen: Abwarten und Bier trinken. (Ateeismus) Wäre allerdings etwas peinlich, wenn sie kommen und uns recht angetütelt vorfinden...
08.11.2007 | 13:00
Kommentar #2 von irgendwem anders:
...wäre uns dann aber wohl schnurz. Das Ganze deliriert aber deutlich in Richtung Spacevoyeurismus. Noch ein paar Jahre bis wir sie finden, dann ein paar weitere bis zu den ersten hochauflösenden Aufnahmen und schliesslich zwei oder drei letzte Milisekunden bis alles als Porno im Internet landet. Live long and prosper? Pah.
09.11.2007 | 08:48
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"Cowboys & Aliens", Jon Favreau (2011)
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