Riesenmaschine

26.11.2007 | 00:24 | Berlin | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Reclaim the Seats


Foto: regular gonzales
Die Urbarmachung der städtischen Infrastruktur durch ihre Bewohner lässt auch in ihrer banalsten Form noch einen revolutionären Impetus erkennen. Selbst die Anwendung der einfachen Kulturtechnik "Sitzen" referiert auf den zugrunde liegenden "Reclaim the Streets"-Überbau, wenn auf allem Platz genommen wird, das einigermassen gerade und stachelfrei ist, ob Brücken, Gehwege, Treppen oder Baumschutzumrandungen. In Berlin hat die Aneignung des Stadtmobiliars dabei längst eine höhere Ebene erreicht. Nicht länger nur engagierte Einzelpersonen fremdverzwecken die Stadt um sich herum, sondern auch privatwirtschaftliche Institutionen, sprich: das Hotel- und Gastronomiegewer be. So berichteten wir gerade erst von einem Poller, der zur Tischstütze umfunktioniert wurde. Und beim Burgermeister am Schlesischen Tor, der sich passend zum Thema in einer ehemaligen öffentlichen Toilette befindet, wurden mehrere Kreuzberger Bügel mithilfe von Polsteraufsätzen zu Sitzen gemacht. So kann es weitergehen. Einen Verlierer kennt diese Entwicklung allerdings auch: die sitz- und tischverarbeitende Industrie. Aber wen interessiert die schon? Eben.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Vom Deutschen Wesen kann die Welt genesen


Kommentar #1 von Dr. Rumpf (das Ding aus dem Sumpf):

Wer mit 20 nicht auf einem Kreuzberger Bügel gesessen hat, hat kein Herz! Wer es mit 40 immer noch tut: keinen Verstand!
In diesem Sinne, "Burgermeister".

26.11.2007 | 15:02

Kommentar #2 von serengeti-darf-nicht-sterben:

Ist das echtes Krokodilleder? Dann wäre in SO 36 wirklich eine höhere Ebene erreicht!

26.11.2007 | 21:24

Kommentar #3 von Lars:

Was ist ein Kreuzberger Bügel? So etwas wie ein Kölner Brett?

26.11.2007 | 21:52

Kommentar #4 von Peitschie:

Kölner Brett und Kreuzberger Bügel sind zwei Namen für ein- und dieselbe Sache.

28.11.2007 | 23:21

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- glückliche Jugend

- Tic-Tac-Taktik

- Bier nach vier

- Fortpflanzung nach Igelwurmart

*  SO NICHT:

- Haargelknappheit

- Preisgelder versteuern müssen (außer Lebenswerk)

- gefährdete Jugend

- Sekt vor sechs


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Marie Antoinette", Sofia Coppola, 2006

Plus: 2, 3, 14
Minus: 1, 2, 3, 10, 13, 15, 27, 36, 37, 38, 41, 51, 61, 75, 93, 107, 110, 112, 121, 123, 127, 132
Gesamt: -19 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV