Riesenmaschine

22.06.2008 | 19:14 | Alles wird besser

Zwölf Sekunden bis Buffalo


Auch das wird man in Zukunft nicht mehr sehen müssen: Der Hai ist schon da, hat aber noch niemanden gebissen. (Foto: candiche, Lizenz)
Es war entweder Calvin oder Hobbes, der die Meinung vertrat, Werbespots von 15 Sekunden Dauer seien 14 Sekunden zu lang für die durchschnittliche amerikanische Aufmerksamkeitsspanne. Das ist natürlich haltlos übertrieben und hat zu verfehlten Investitionen in Projekte wie The 1 Second Film (1 Sekunde Film, 90 Minuten Abspann) geführt. In Wirklichkeit ist jeder gesunde erwachsene Mensch mit etwas gutem Willen in der Lage, sich zwölf Sekunden lang auf ein Thema zu konzentrieren. Das bestätigt die Forschungsabteilung der neuen Nanovlogging-Website 12seconds.tv: "The scientists here at the 12seconds dodecaplex have conducted countless hours of research to determine the precise amount of time it takes for boredom or apathy to set in during typical Internet video viewing. Our patent pending Electro-Tear-Duct Prongers have determined that exactly 12 seconds of video is the ideal amount of time to keep anything interesting." Wer will schon sehen, wie sich die Katze langsam dem Swimmingpool nähert, Swimmingpool, Katze, Swimmingpool, Katze, aufgeregte Geigenmusik, bis es nach mehreren uninteressanten Minuten endlich zur Katzenkatharsis kommt? Wie soll man da je das Internet vollständig rezipieren? Hallo 12seconds.tv, auf Wiedersehen, YouTube.


Kommentar #1 von Lars:

Eine Überschrift mit Anspielung an eine Fontane-Ballade! Ich bin begeistert.

23.06.2008 | 00:20

Kommentar #2 von kikkoman:

Fontane war ein dummer Sack. Effi Briest in 12 Sekunden wären immer noch 12 Sekunden zuviel.
Schon besser: http://www.angryalien.com

23.06.2008 | 00:50

Kommentar #3 von mymanfriday:

verkürzung der rm-beiträge bereits geplant?

24.06.2008 | 12:25

Kommentar #4 von Julia:

auf 12seconds.tv leider auch 12 seconds zu lang.

24.06.2008 | 20:51

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