Riesenmaschine

09.06.2005 | 16:34 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

flickr off!

"Awesome", "Great capture", "Nice tones" liest der ambitionierte Hobbyfotograf hundertfach unter seinen geflickrten Fotos. Mit der Funktion "Add to favorites" lässt sich weiteres Wohlgefallen bekunden. Echte Kritik, harte Worte oder gar Verrisse liest man hingegen nicht, und ein "I hate this" Button fehlt. Schluss mit der höflichen Zurückhaltung und den freundlichen Worten versprechen die Moderatoren der Gruppe Delete Me!. Wer wissen will, ob seine Fotos tatsächlich was taugen, stellt sie in den gruppeneigenen Photo Pool. Dort wird durch Hinzufügen von Tags darüber abgestimmt, ob das Bild aus der Gruppe wieder entfernt wird: Zehn "deleteme" Tags und es fliegt raus, bei zehn "saveme" Tags bleibt es, und zwar für immer. Angesichts von Cat Content mit dem Status saveme10 kann die Zuverlässigkeit dieser freiwilligen Selbstkontrolle jedoch bezweifelt werden.


09.06.2005 | 15:50 | Alles wird besser

Licht aus der Leitung


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die schwedische Firma Parans hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Sonnenlicht über auf dem Dach montierte Panels sammeln und über Glasfaserkabel ins Innere des Gebäudes leiten lässt.
Wohin soll das alles führen? Womöglich erfindet demnächst jemand Löcher in Hauswänden, durch die Sonnenlicht direkt ins Innere des Gebäudes fallen kann?

Update: Dasselbe als Tisch.


09.06.2005 | 15:05 | Berlin | Zeichen und Wunder

Sonderwerbeform Miniflyer


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)


09.06.2005 | 06:52 | Anderswo | Alles wird besser | Papierrascheln

Overdose

Es gibt mehrere, ganz verschiedene Gründe, in Kanada zu leben. Einer davon ist DOSE, das täglich erscheinende, kostenlose Stadtmagazin. Während die meisten Nachrichtenmagazine ihre Webseiten so gestalten wie die Printausgabe, wählte man hier den umgekehrten Weg – DOSE ist eine Art "website to go". Angesichts des amerikanischen Zeitungsverteilmodells, das im Wesentlichen auf Blechkisten an Kreuzungen beruht, ist klar, dass der typische DOSE-Leser gerade auf die Straßenbahn wartet. Daher ist Knappheit das Grundprinzip – wer Ausführliches will, kann auf sauber verlinkten Webseiten weiterlesen. Man erfährt, wieviele US-Bürger eine Petition unterschrieben, die ein Wahlrecht für Untote fordert, wie Roboter demnächst den Barkeeper ersetzen werden und was diese Woche die gefährlichsten Orte der Welt sind. Fakten, die nachdenklich stimmen ("One Canadian in six keeps his or her bills in random piles around the house."), unverzichtbare Veranstaltungshinweise ("Hawaii's Kauai Polo Club season opens this Sunday. Tally friggin' ho, dude.") sowie das hilfreiche Horoskop ("This morning you will either buy a Mini, shrink to the size of an ant or buy 10 mini dough-nuts. Everything will be small.") füllen die zahlreichen, übersichtlich angeordneten Lücken. Der Stumpfsinn des täglichen Weges zur Arbeit hat hiermit ein Ende.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


08.06.2005 | 18:58 | Alles wird schlechter

Billiger leben ohne Cookies

CNN.com berichtet über e-Commerce-Websites, die "Price Customization" betreiben – wird ein Kunde anhand seiner Einkaufsgewohnheiten – die sich in Cookies und vorher besuchten Websites widerspiegeln – als überdurchschnittlich zahlungswillig erkannt, steigt der Preis des Produkts, für das er sich interessiert. Umgekehrt lässt sich daraus vermutlich ableiten, dass ein Wohnsitz in Neukölln und der häufige Besuch von Preisvergleichs- und Geiz-Websites beim Besuch datenhungriger Internetkaufhäuser Vorteile bringt – vorausgesetzt, alle Datenschutzregler am Browser stehen auf "mir doch egal".


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