Riesenmaschine

24.07.2005 | 13:57 | Anderswo | Vermutungen über die Welt

Bagger-Sommerloch


Während die Entwürfe von Spielzeugbaggern normalerweise auf echten, grossen Erwachsenenbaggern basieren, kann dieses Prinzip natürlich auch umgekehrt funktionieren, wie die innovativen Firmen Kubota und Wynn's bei ihrer kleinen Motorshow an einer bayrischen Dorftankstelle eindrucksvoll vor Augen führen.


24.07.2005 | 13:25 | Anderswo | Zeichen und Wunder

Kunden im Taumel des Glücks

Als an der Berliner Holzmarktstraße eine Tankstelle von, sagen wir, Jet in DEA umbenannt wurde, kündigten die Betreiber dies durch ein Plakat an, auf dem zwei junge Menschen sich vor Glück über diese Umbenennung schier nicht zu fassen wussten, in die Luft sprangen, schrien und einander umarmten. Leider ist dieses Plakat nicht dokumentiert worden; ersatzhalber lassen wir daher hier eine Kundin der Kärntner Sparkasse zu Wort kommen: "Hach! Wenn ich wieder aus der Bank komme, wird zum ersten Mal in meinem Leben mein Fahrrad nicht geklaut sein! Danke, Kärntner Sparkasse!"


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24.07.2005 | 12:04 | Anderswo | Sachen kaufen

Umnutzung I: Missbrauch von Shoppinggerät


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Auf dieses interessante ebay-Angebot unter der Bezeichnung "Stainless Steel BBQ Grill" machte uns heute die FAS aufmerksam. Die Produktbeschreibung des gegenwärtig bei 305 US-$ taxierten Designobjekts lautet: "This is the first in our line of Stainless Steel BBQ Grills. Our research and development team (not pictured) spent twenty minutes on the design. It uses all wood or Charcoal, and the prices are very reasonable."

Sehr gut möglich, dass die wirklich richtungsweisenden Designinnovationen der Zukunft unter Rezessionsbedingungen in der produktiven Umnutzung und Umdeutung vorgefundenen Inventars des Alltags liegen – Stichwort: Favela-chic. Frohgemut eröffnen wir ein neues Suchfeld und zitieren zur Einnordung noch einmal aus Michel de Certeaus "Kunst des Handelns" (1988, S. 13), wo die Theorie des produktiven Konsums durch Aneignung und Umnutzung erstmals ausformuliert wird:

"Das Gegenstück zur rationalisierten, expansiven, aber auch zentralisierten, lautstarken und spektakulären ist eine andere Produktion, die als 'Konsum' bezeichnet wird: diese ist listenreich und verstreut, aber sie breitet sich überall aus, lautlos und fast unsichtbar, denn sie äußert sich nicht durch eigene Produkte, sondern in der Umgangsweise mit den Produkten, die von einer herrschenden ökonomischen Ordnung aufgezwungen werden."


24.07.2005 | 03:40 | Anderswo | Supertiere | Vermutungen über die Welt

Zahnlos glücklich


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Ein bisschen albern sieht er ja aus, Tuffy, der stoßzahnlose Elefantenbulle, aber zumindest hat er so seine Ruhe. Elfenbeinjäger in Asien und Afrika führen mittlerweile einen recht interessanten Kampf gegen die Evolution, die zur Zeit, so muss man es wohl sehen, knapp in Führung liegt. Jeder zehnte chinesische Elefantenbulle kommt mittlerweile ohne sein hervorstehendes Gebiss auf die Welt, berichtet Zhang Li von der Universität Peking. In einer seltsamen Umkehrung des Prinzips der natürlichen Auslese leben die eigentlich leicht behinderten Elefanten ohne Zähne länger als ihre normalen Artgenossen, deren Gebiss schon bald auf Klaviertasten landet. Und weil Tote weniger Kinder haben als Lebende, setzt sich Tuffy wahrscheinlich am Ende durch. Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass er stattdessen aus irgendeinem anderen Grund stirbt (später).


24.07.2005 | 02:12 | Berlin | Alles wird besser | Selbstversuche

xplore05

In Berlin findet dieser Tage die xplore05 statt, "ein Wochenende mit 45 Workshops zur Kunst der Lust". Dass die Website wie auch im letzten Jahr etwas unbeholfen geraten ist, mag ebenso wie manche Workshopbeschreibungen ("In diesem Workshop wollen wir über die Eigen- und Fremdwahrnehmung unserer Schwänze sprechen. Wir werden sie in einem kleinen Ritual in geschützter Atmosphäre zeigen, berühren und an ihnen schnüffeln") dazu verlocken, das Ganze für großen Nillenkäse zu halten. Aber wer so denkt, der denkt verkehrt, das möge man mir bitte mal einfach so glauben. In einer Zeit, in der die Leute sogar Workshops belegen, in denen ihnen die korrekte Nordic-Walking-Technik beigebracht wird, ist es ja wohl kein bisschen absurd, auch mal an ein paar Workshops zu ungleich komplexeren Themen wie der Kopulation und ihrer anverwandten Gebiete teilzunehmen. Man kann bei solchen Veranstaltungen die allererstaunlichsten und nützlichsten Dinge erfahren, von denen hier geschwiegen werden soll, denn schließlich gibt es ja z.B. die xplore05, auf der jeder selbst herausfinden kann, wo das 21. Jahrhundert den Most holt.


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