Riesenmaschine

01.10.2005 | 00:45 | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Die dunkle Seite des Universums


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenigstens einmal im Monat muss man die Dunkle Materie erwähnen, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Dunkle Materie ist Materie, die man nicht sehen kann, und offenbar ist das Weltall voll davon. Diese Behauptung klingt zunächst wie ein billiger Trick, um an Forschungsgelder zu kommen – Erforschung des Unsichtbaren, bitte? – aber kann man das eigene Gehirn etwa sehen? Oder grosse, gefährliche Tiere im Dunkeln? Und doch gibt es sie, daran besteht ja wohl kein Zweifel. Und genauso sicher kann man dann wohl auch sein, dass Dunkle Materie existiert; zum Beispiel wegen dieser Bilder, die zeigen, wie Licht von unsichtbarer Hand zu seltsamen Kornkreisen verbogen wird.

Oder vielleicht doch nicht? Vor zwei Jahren fand man plötzlich, dass sich ziemlich viele verstorbene Sterne in ziemlich vielen Galaxien so bewegen, als hätten sie noch nie etwas von Dunkler Materie gehört, geschweige denn dass sie sich ihren Weisungen beugen möchten. Nur ein paar irregeleitete Zombies, diese Sternleichen? Oder haben wir uns das alles nur ausgedacht? Das Mittelalter, Auschwitz, die Dunkle Materie, alles nur Erfindungen?

In dieser Woche dann grosse Erleichterung bei allen, die ohne Dunkle Materie nicht mehr leben können: Avishai Dekel und sein Team zeigen auf überraschend komplizierte Art und Weise, dass diese Sternleichen in der Tat nur verwirrt sind, und zwar durch zuviel Begegnungen mit zuviel ganz normaler Materie in ihrem relativ langen Leben. Hinundhergezerrt zwischen heller und dunkler Materie irren sie hurtig durchs All, hilflos der Gravitation ausgeliefert. Schlussfolgerung: Dunkle Materie gibt es jetzt also wirklich, aber man sollte nie vergessen, NIE!, dass es auch Sichtbares im All gibt. Deshalb ist es auch keinesfalls falsch, einen Beitrag über sehr Dunkles in die Kategorie "Nachtleuchtendes" einzuordnen.


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