Riesenmaschine

09.08.2008 | 17:33 | Sachen kaufen | Gekaufte bezahlte Anzeige

Grosser Riesenmaschine-Test: Null-Euro-Handys (Teil 1)


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Das Sony Ericsson K610i gelangte im Rahmen einer Vertragsverlängerung in unseren Besitz und besticht vor allem durch seine Benutzerführung. Alle Funktionen sind exakt da untergebracht, wo man sie vermutet. Auch lässt es sich relativ problemlos als UMTS-Modem verwenden. Negativ fielen das abgewetzte Gehäuse, der Staub hinter dem Display und die unbrauchbare Kamera auf (ein Franz-Josef-Strauss-Aufkleber auf der Rückseite verdeckt ausgerechnet die Linse).

Fazit: Ein durchdachtes Gerät mit kleinen Schwächen, die bei den bereits im Handel erhältlichen Nachfolgemodellen hoffentlich behoben sind.



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Das Stück Holz wurde uns kostenlos von der BAUHAUS Gesellschaft f. Werkstatt Haus u. Freizeit Berlin mbH & Co. KG zur Verfügung gestellt. Angesichts des robusten und CO2-neutralen Naturmaterials Holz mit seinem hochwertigen Finish sieht man hier gern über kleinere Schwächen (kein Internet, kein UMTS) hinweg. Radio und Spiele wurden im Test nicht vermisst, die Weckfunktion ist ungewöhnlich, erfüllt aber ihren Zweck. Der Akku lässt sich allerdings wie auch beim iPhone nicht austauschen. Wichtig für Outdoorfans: Anders als die meisten Konkurrenzprodukte (insbesondere das LG Secret) ist das Stück Holz brennbar – ein selten benötigtes Feature, das in Notsituationen lebensrettend sein kann.

Fazit: Eine gute Wahl für Umweltbewusste und alle, denen UMTS nicht so wichtig ist.


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Das speziell für den Vertrieb in Entwicklungsländern designte Motorola Motofone F3 hatte es im Testfeld schwer, sein zentrales Handicap "Hersteller: Motorola" auszugleichen. Zwar besticht es durch eine ungewöhnliche Retro-7-Segment-Anzeige und bietet als einziges Handy im Test eine auch von Sehbehinderten als angenehm empfundene Schriftgrösse von 48 Punkt. Trotzdem konnte auch der Preis von 0,00 Euro ("Nimm es! Hauptsache, ich muss es nicht mehr sehen!", Vorbesitzer Jan B.) keine Begeisterung für das Gerät hervorrufen. Zu schmerzlich fehlten wesentliche Funktionen wie Benutzbarkeit und Rufnummernanzeige, zu ungewohnt die Darstellung von Kurznachrichten, denn mehr als zwölf sechs Buchstaben passen nicht auf das Display.

Fazit: Als hätten es die armen Entwicklungsländer nicht schon schwer genug!

Demnächst in Teil 2: die Testergebnisse für LG Secret und iPhone.


07.08.2008 | 23:36 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles | Vermutungen über die Welt

Schuld und Süsse


Kandidat für eine Crosspromotion mit Fromms trocken? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dass, wo schwaches Fleisch ist, auch Schokoladenjieper und Sünde nicht weit sind, ist längst kein Insiderwissen von Pfarrerstöchtern mehr, und so ist es auch kein Wunder, wenn sich das Geistliche deutlich im Warenweltlichen spiegelt wie jüngst im TV-Spot für Dr. Oetkers Katholenpudding: ist keine Sünde (fettarm), schmeckt aber so (süss). Ähnlich gelagert ist der Fall bei dieser islamkonformen Limonade: sieht aus wie Sünde (Bierflasche, Apfel), ist aber keine (alkoholfrei, aber zuckerhaltig).

Das bisher protestantischste Schokoladenerzeugnis stammte aus der DDR und wird nun abgelöst durch die Edelbitter-Schokolade mit 85% Kakao und Luther-Portrait der ebenfalls von drübenen Firma Rotstern (Claim: "Himmlische Leckereien"): Extrafette Schokolade für Protestanten – ist eine Sünde, schmeckt aber nicht so. Offenbar hat man dort Lehren nicht nur aus den Worten der Bibel, sondern auch aus den Worten des Führers gezogen: "Der Sozialismus musste scheitern, weil er den Menschen falsch gesehen hat, weil er die Sünde ausgeblendet hat."

Natascha Podgornik | Dauerhafter Link | Kommentare (5)


04.08.2008 | 16:25 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles | Vermutungen über die Welt

Einfach nur heissen


Jetzt in Ihrem "Geschäft" (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Im Produktmarketing vernehmen wir parallel zum Jahrhunderttrend "Abgrenzung vom Wettbewerb durch Markenbildung" schwache, aber vernehmbare Signale einer Gegenentwicklung: Gleich ist das neue Anders. Auf Originalität folgt Identität und zwar im Sinne von: Alles identisch.

Wenn erstmal Unilever, Nestlé und Mars Foods zusammenfusioniert sind und es folglich nur noch einen Riegelhersteller geben wird, dann gibt es auch keinen Wettbewerb mehr. Niemand wird sich mehr abgrenzen müssen, Distinktion ist nicht mehr vonnöten. Produkte brauchen keine originellen Namen mehr, sondern können einfach nur noch heissen. Nestlés in Deutschland jetzt erhältlicher Waffelriegel antizipiert diesen Trend: Er heisst "Snack" (und schmeckt auch so).

Nun zeigt sich, warum Marken wie Nestlé oder Storck in den letzten Jahren die Logos von den Rück- auf die Vorderseiten ihrer Produkte geholt haben: Uns steht eine nie gesehene Foodmarken-Flurbereinigung bevor, die den Konzernen Milliarden sparen dürfte. Anstatt nämlich mühsam Marken aufzubauen und zu pflegen (Toffifee, Dickmanns, Werthers Original) gehört der Dachmarke plus deskriptiver Produktbezeichnung die Zukunft.

In Zeiten ohnehin wuchernder Biermischgetränke wird man dankbar sein für die zu erwartende Durchnummerierung der Sorten. Nach der Fusion der Bier-Konglomerate InBev (Beck's) und Anheuser-Busch (das US-Budweiser) kann es nicht mehr lange dauern bis zur Markteinführung von "Bier Nr. 5". Chanel hat das auch nicht geschadet.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Universal Selling Proposition


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"In Fear", Jeremy Lovering (2013)

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