Riesenmaschine

22.01.2007 | 13:27 | Supertiere | Papierrascheln

Lachende Pentagondodekaeder


Ein Readymech namens Tentaklops
Sie sehen hübsch aus, sind komplett nutzlos, und man kann mit ihrer Anfertigung zehn bis fünfzehn Minuten totschlagen, die einem andernfalls lästig gefallen wären. Drogen nehmen sie keine, aber das ist dann wohl der einzige Nachteil der Readymechs des auch fürs iPhone-Faltmuster verantwortlichen Designkollektivs Fwis. Die Readymechs wickeln sich übrigens beim Anklicken auf ihrer Homepage hübsch selbst ab – ein Prinzip, das sich ruhig auf den Rest der Schöpfung ausweiten dürfte: bei fragendem Draufzeigen Nachbauanleitung.


21.01.2007 | 06:03 | Supertiere | Sachen anziehen

Projekt Elefantengewehr


Sitzriese Grizzly (Foto: Petermacdonald)
Vor einigen Jahren machte Troy Hurtubise auf sich aufmerksam, weil er dem Trauma, einem echten, richtigen Bären tatsächlich begegnet zu sein, nur den Traum des filmisch dokumentierten Grizzlyprojektes entgegenzusetzen wusste: das Erlebnis in einem bärensicheren Schutzanzuges zu wiederholen nämlich, und dem Bären provozierend die Zunge rauszustrecken. Innerhalb des Helms. Das ist im völlig bärenverseuchten Kanada grundsätzlich eine prima Idee, führte aber trotzdem zum finanziellen Bankrott des mit "pfiffiger Tüftler" nur unzureichend denunzierten Petzophoben. Hurtubise schloss aus dem wirtschaftlichen Niedergang des Grizzlyprojektes ganz richtig, dass irgendwas am Geschäftsmodell "hässlichen unhandlichen Bärenschutzanzug bauen" nicht stimmte, kam aber zum Glück nicht darauf, was (alles), sondern forschte solange weiter, bis der Anzug zehn Jahre später nicht mehr gegen Bären, sondern gegen Elefantengewehre hilft, nur noch halb so unhandlich ist und sogar halbwegs lustig aussieht. Und jetzt wird er dann wohl reich.

(via engadget)


20.01.2007 | 06:17 | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Superbeitrag über ein tolles Thema


Dem Startup VirZi (Virtuelle Ziegelmauerinspiration) sind Erfolg und schnelle Autos garantiert. (Foto: samideluxe)
Es ist ein bisschen schwer zu entscheiden, ob man sich mehr über den Inhalt der Studie freuen soll, oder darüber, dass so was tatsächlich erforscht und veröffentlicht wird. Aber halt, nein, es ist doch ganz klar: am meisten freut man sich natürlich darüber, dass es im Internet selber drinsteht. Nämlich dass die Menschen online zu unrealistischem Optimismus neigen. Dieses Ergebnis wird unser aller Leben verändern! Zum Besseren! Ausrufezeichen!


19.01.2007 | 03:48 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Der Nettbewerb ums Überleben


Nett vom Pfau. Der Pfau soll unser Freund sein. (Foto: whistler1984)
Evolution, so die verbreitete Verjüngung der Darwinschen Thesen, bezeichnet das Überleben des Stärkeren. Zu den vielen Folgen dieses milden tautologischen Missverständnisses der eigentlichen Kernaussage – dass es dieser Mechanismus in Verbindung mit der Erblichkeit der Merkmale sei, der die Mannigfaltigkeit der organischen Schöpfung erkläre – zählt unter anderem der sogenannte Sozialdarwinismus, der das Recht des Stärkeren auch in der menschlichen Psychologie am Werke wittert.

Dieser Sicht der Dinge fällt es aber schwer, die Existenz des Altruismus zu erklären: wie kann etwas, das per Definition dem Agenten schadet und den Anderen nutzt, sich in einem evolutionären Rahmen, in dem doch nur der Nutzen des Agenten zählt, durchsetzen? Zu den populärsten Erklärungen gehört die durch den phänomenalen Erfolg der Tit-for-Tat-Strategie im Prisoner's Dilemma Spiel nahegelegte: wer sich merken kann, dass und von wem er betrogen wurde, entzieht dem Betrug selbst die Wirksamkeit.

Nun wurde von der Royal Society eine alternative Erklärung veröffentlicht: der Altruist demonstriert durch die Vergeudung von Ressourcen seine Findigkeit und Nützlichkeit, und wirbt dadurch um Kooperationspartner. Das erinnert ans Handicap-Prinzip, wonach zum Beispiel die lästig grossen und auffällig bunten Schwanzgewächse der Pfaue nicht trotz sondern gerade wegen ihrer Gefährlichkeit für den Träger aufs Weibchen attraktiv wirken. Sieh her, sagt das Rad dem Weibchen, ich kann lang hängen lassen, und werde trotzdem nicht gefressen. Oder eben "einen ausgeben" und "über den Tisch gezogen", bei uns Affen.


16.01.2007 | 11:51 | Anderswo | Alles wird besser

Nerds pflastern den Weg


"Das Zukunftskapital einer Gesellschaft ist ihre Jugend" (Initiative für Beschäftigung). (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dass die Jugend verkomme und verderbe, sich haltlos Drogencocktails und nackten Computermäusen zuwende und Konsum und seelischer Ausgehöhltheit den Vorzug gebe vor der moralischen Besserung des Selbst wie des Menschengeschlechtes und der erbauenden Erhebung ihrer Mitmenschen durch die Schaffung von Kunst und Kultur, kann nur jemand behaupten, der den Gummibärchennachbau der Schlacht von Helms Klamm noch nicht gesehen hat. Alle anderen sind nach dem Gucken nämlich so zuckersatt, dass sie derart kulturpessimistischen Quark nicht mal aus Russischbrotbuchstaben nachlegen könnten, ohne dass ihnen sehr speiübel würde davon.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Essbare Städte von morgen


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