04.10.2005 | 17:35 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Warum nur, warum lernen die Menschen nicht von den Backenhörnchen? Warum müssen sie ihr Hab und Gut immer in so clownesken Containern transportieren, und warum müssen alle von allen immer alles kopieren, Herdentrieb der Ficker? Kulturbeutel, Handgelenkstaschen, Brustbeutel, Bauchbananen, DJ-Taschen, Handyholster. "Hauptsache bequem" werden sie lachend antworten. Wo ist eigentlich der gute alte Koffer geblieben, ein richtiger Koffer mit Griff mit ohne alles, quo vadis Hosentasche? Den Trolley haben die Omas erfunden, um die zentnerschweren Salatgurken und Kartoffeln in ihre Wohnungen zu transportieren, milde belächelt, scheinbar auf ewig stigmatisiert. Quasi über Nacht kann jetzt aber plötzlich kein Mensch mehr ohne ihn auf die Strasse gehen. Seit einiger Zeit sollen die Schüler geknackt werden: Bimobil "spendierte eine Teleskopstange" für den Schulrucksack, der auch schon mal besser aussah, aber jetzt wird's harsch, auch die Allerkleinsten wollen Rollen (siehe Bild). Man fragt sich, wann die DJ-Tasche Rollen bekommt, wann Soldaten Sonntagnacht mit dem Seesack in die Kasernen rollen, und wo bleibt die Oma? Schliesst sich der Kreis, wenn sie mit einer DJ Tasche voller Kartoffeln durch Mitte schlurft?
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Exgeneration X
01.10.2005 | 15:16 | Anderswo | Supertiere | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Hasen haben es im Kunstbetrieb leichter als, sagen wir mal, Spulwürmer. Albrecht Dürer erkannte bereits 1502 deren gut verkäufliche Mischung aus Flauschigkeit und Symbolhaftigkeit (Rammeln und Wiedergeburt), sein Feldhase hängt in der Wiener Albertina, dramatisch und effektvoll beleuchtet, ist aber nur eine Kopie, das Original ist wegen Lichtempfindlichkeit im dusteren Keller verstaut, wenn er nicht gerade illegal vom zwielichtigen Albertinadirektor Schröder an den Prado verliehen wird, wo er in vollkommener Finsternis hängt, was eigentlich auch schon wieder egal ist. Joseph Beuys teerte und federte am 26. November 1965 sein Gesicht mit Honig und Gold, hielt einen toten Hasen im Arm und erklärte ihm die Bilder einer Ausstellung, weil er die Menschen, die drei Stunden draussen vor den verschlossenen Ausstellungstüren warten mussten, für langsamer bei "Gehirnkapriolen" hielt als selbst einen Hasenkadaver, womit er nicht ganz unrecht hat. Das Wiener Künstlerkollektiv Gelitin hat nun einen von einem Dutzend Omis gestrickten klopapierrosa Riesenhasen auf einem italienischen Berg abgeladen, und er sieht aus, als sei er aus dem All geplumpst. 20 Jahre soll er dort liegen bleiben. Die Gelitinbuben hatten hier aber eher nicht das Wiedergeburtssymbol oder die schnelle Auffassungsgabe des Nagers im Sinn, sondern die Friedlichkeit des auf dem Bürgersteig verlorenen Spielzeugs oder das Strassenränder säumende unschuldige Aas. So ist auch seine Flanke aufgeplatzt, aus der allerlei wollenes Gedärm quillt, in das man sich kuscheln kann wie eine Made. Und sind wir nicht letztlich alle Maden aus dem All?
... 31 32 33 34 35 [36]
|
IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Verhütungsmittelhopping
- Urlaub vom Ach
- Aufbohren
- Fischlogger
SO NICHT:
- Frauen im Schnee
- Kronkorken-Handschlag
- Neutralen Standpunkt überbewerten
- verwirrende Amtshandlung
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"One & Two", Andrew Droz Palermo (2015)
Plus: 12, 42, 51, 117 Minus: 1, 40, 184 Gesamt: 1 Punkte
KATEGORIEN
ARCHIV
|
|