Riesenmaschine

10.03.2006 | 04:31 | Alles wird besser | Sachen kaufen

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Goldene Schnitte: B:C und A:B (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Weil sich junge Menschen (Architekturstudenten und solche, die so tun, als wären sie welche, einmal ausgenommen) in der Regel für den goldenen Schuss, aber kaum für den Goldenen Schnitt interessieren und die restliche Zeit an ihren Geräusche und Licht erzeugenden Gadgets rumwürgen, wird die Welt berechtigter Weise zunehmend menschenfeindlich, also hässlicher. Zu grosse Puppen, zu kleine Telefone, zu breite Waschmaschinen, zu lange Leitungen – fast täglich wünscht man sich mehr Goldenen Schnitt ins eigene, kleine Leben.

Keine sonderlich neue Problemstellung: Schon Le Corbusier versuchte sich am rechten Mass und veröffentlichte 1922 mit dem Modulor (von "module d'or") ein Merkblatt mit "goldenen" Zahlenreihen, das helfen sollte, den Goldenen Schnitt ins tägliche Leben zu integrieren. Die veranschlagten 2,26 Meter Raumhöhe für durchschnittlich grosse Menschen waren dann aber doch etwas wenig, so dass sich das Konzept kaum durchsetzen konnte. Die von Le Corbusier "Wohnmaschine" titulierten Serienbau-Wohnungen sorgten in selbiger Mission ebenfalls für wenig Enthusiasmus.

Doch das Projekt hat neuen Schwung bekommen, neuerdings dadurch, dass es den Goldenen Schnitt to go gibt. Das kleine Ding kann schnell Mass nehmen und so mehr Verhältnismässigkeit in unsere Gesellschaften, Städte, Büros und Wohnungen bringen. Allein der Preis von 283,50 Dollar für das nützliche Ding fällt noch etwas arg aus dem Rahmen. Aber vorerst kann man das ja auch weiterhin im Kopf ausrechnen. Oder im Modulor nachsehen.


09.03.2006 | 12:13 | Supertiere | Alles wird besser

E-Learning mit den Bunnys


Schlau durch Internet (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
"Was ist eigentlich dieses Internet, von dem man in letzter Zeit so viel hört?" – eine Frage, wie gemacht zur Beantwortung durch das Supatopcheckerbunny, bekannt aus Print, Funk und Fernsehen, vulgo: Bühne, das mit seinem treuen Gefährten, dem Hilfscheckerbunny (das noch lernt) messerscharf analytisch die Weltenläufte auseinandermontiert und blitzgescheit so wieder zusammenbaut, dass sie (fast) jeder kapiert. Das STCB hat jetzt auch Internet. Genauer gesagt: Ein eigenes Bunny-Internet, wo es zusammen mit dem HCB und seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern Kirk und Cornelius die Weltenläufte usw. Riesenmaschine empfiehlt: Sofort bookmarken und schlau werden mit den Bunnys!


07.03.2006 | 04:07 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Sachen kaufen

Namen von Steinen


Genau wie wir tagsüber nutzlos: der SkyScout (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Manchen unserer Leser ist es vielleicht schon aufgefallen: Nachts sind am Himmel bei gutem Wetter einige Tausend helle Punkte zu erkennen. Nun ist die Welt voll von äusserlich ununterscheidbaren und zur Orientierung nutzlosen Punkten, deren Namen zu kennen daher ziemlich sinnlos ist, also z.B. Leberflecken oder deutsche Kleinstädte. Angesichts des Kosmos verspürt der Mensch aber häufig den Wunsch, das Vorhandene wenn schon nicht begreifen, so doch wenigstens benennen zu können ("ach so, das ist nur Zubenelgenubi"). Da es aber wenig Sinn hat, die menschliche Gehirnkapazität auf das Identifizieren und Merken einförmiger Leuchtpunkte zu verschwenden, gibt es jetzt den (bei Wired gesehenen) SkyScout, der Sterne benennen oder den Benutzer freundlich zum gewünschten Himmelsobjekt geleiten kann. Ausgeliefert wird der SkyScout leider erst ab April 2006 irgendwann im Jahr 2006 und kostet dann so um die $399. Bis dahin müssen wir die kleinen weissen Punkte weiterhin konsequent ignorieren, es ging ja bisher auch so.


06.03.2006 | 16:32 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Neu! Jetzt auch mit Geschmack!


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Essen, Trinken, Atmen, Schlafen, Fortpflanzung – zahlreiche lästige und anstrengende Pflichten hat die Natur dem Menschen auferlegt. Aber der Mensch wäre nicht der Mensch, wenn er nicht auch dem ödesten lebenserhaltenden Vorgang vermittelst technischen Fortschritts einen Funken Unterhaltsamkeit abgewinnen könnte: Neu auf dem Lebensmittelsektor sind nach dem "Functional Food" jetzt Snacks, deren Zusätze die auf der Zunge angebrachten Geschmackspapillen stimulieren und so einen von den meisten Menschen als angenehm empfundenen Unterhaltungseffekt herbeiführen. Neben den vom Pionier International Popcorn Management GmbH & Co KG angebotenen Geschmacksrichtungen "Süss" und "Salzig" sind mittelfristig noch weitere aufregende Neuerungen geplant. Nimm das, spassfeindliche Welt!


06.03.2006 | 11:20 | Anderswo | Alles wird besser

Ganz genau werfen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Aus ungeklärten Gründen befassen sich Menschen seit langer Zeit damit, runde Dinge, Bälle oder auch Papierkugeln, möglichst genau von weitem in Körbe zu werfen. Europäer, seit jeher ein wenig ungeschickt, nennen das "Handball" und ihre "Körbe" sind mehrere Meter gross. Grossgewachsenen Amerikanern zahlt man sehr viel Geld dafür, dass sie ab und zu mal in geradezu winzige runde Körbe treffen. Jeder hat sein Geheimnis; in aufwändigen Trainingseinheiten wird jede Fingerbewegung geübt. Man denkt beim Wurf an die Ehefrau, an Gott, Giraffen oder auch an gar nichts. Das Ergebnis der komplizierten Prozedur ist mager und deprimierend: Typische Trefferquoten bei Würfen von der Dreipunktelinie, das heisst so sieben Meter vom Korb entfernt, liegen so zwischen 30 und 40%. Einzig beruhigend daran ist, dass es kein einziges Tier besser kann.

Doch jetzt hat Jason McElwain herausgefunden, wie es funktioniert: "You gotta be focused on the game. Not anything else." Um die Wirksamkeit des schlichten Erfolgsrezepts zu demonstrieren, warf der 17jährige Schüler aus Rochester innerhalb der letzten vier Minuten eines Basketballspiels 20 Punkte, davon sechsmal von der Dreipunktelinie. Zum Vergleich: In einem zu nationalem Grössenwahn führenden Saisonspiel der L.A. Lakers erwarf Kobe Bryant, eine Art Gott, 81 Punkte in 41 Minuten. Das ist pro Minute weniger als halb soviel wie McElwain. Noch ein winziger Unterschied: McElwain hat vorher noch nie Basketball gespielt. Ausserdem ist er Autist.

Einfach nicht ablenken lassen also, soso. Muss es eigentlich sein, dass ihr Autisten bei allem besser sein wollt? Reicht es nicht, wenn ihr uns beim Telefonbuchauswendiglernen und beim Quadratwurzelziehen bei jedem Turnier in die Schranken weist? Aber ihr könntet statt dieser Ballwurfgeschichte mal versuchen, geschickter Bäume zu fällen als der Biber, das wäre ganz praktisch. Einfach auf den Stamm konzentrieren.


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