25.07.2005 | 17:27 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Vermutlich jeder hat schon mal von den sieben Anzeichen der Hautalterung gehört, die sich mit Total Effects von Oil of Olaz bekämpfen lassen, wenn es auch schwierig sein dürfte, diese im einzelnen aufzuzählen. Eher noch fielen einem die Namen der sieben Todsünden ein. Doch Todsünden und Hautalterung könnten bald Schnee von gestern sein: Der britische Forscher Aubrey de Grey hat sich kurzerhand dem Kampf gegen die sieben Anzeichen des Alterns verschrieben und geht davon aus, ihn im Gegensatz zu Oil of Olaz auch zu gewinnen, und zwar in den nächsten zwei bis drei Dekaden. Der Zeitraum scheint etwas knapp gewählt, aber das kennen wir ja von anderen Grosskonzepten der Menschheit, deren Einführung wir dennoch tapfer erwarten: der Künstlichen Intelligenz, des Generationenraumschiffs nach Alpha-Centauri und des Klopapiers, das an der richtigen Stelle reisst. Und nun eben: Unsterblichkeit. "Natürlich ist Altern unerwünscht! So wie Lepra unerwünscht ist! Weil es Leute tötet!" hält de Grey generellen Zweiflern an seinen Plänen entgegen und hat hier die volle Zustimmung der unsterblichen Riesenmaschine. Der Kundenservice weist jedoch schon jetzt darauf hin, dass Unsterblichkeit nicht nur angenehme Folgen hätte wie z.B. keine Kinder mehr, es gäbe auch unschöne Nebeneffekte: In der eisernen Lunge endende Selbstmordversuche, Hausordnung bis in alle Ewigkeit oder der traurige Anblick der kollabierenden Sonne. Um nur drei der sieben schlimmsten zu nennen.
25.07.2005 | 03:22 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Immer mehr deutet darauf hin, dass doch noch zu meinen Lebzeiten ein Mensch den Mars betreten wird. Mit überwältigender Mehrheit wurden letzte Woche die leicht größenwahnsinnigen Pläne von Präsident Bush vom Kongress bestätigt, und um es gleich klarzustellen: Das ist richtig und gut. Klar weiß niemand so recht, was das alles kosten soll, und natürlich kommt sofort der Einwand, dass man mit dem Geld auch endlich mal was gegen dieses ganze Elend undsoweiter, aber andererseits: Jeder Dollar, der in der Raumfahrt landet, kann nicht mehr für, sagen wir, Liegefahrräder oder Wasserstoffbomben ausgegeben werden. Wir müssen aber aus einem anderen Grund unbedingt zum Mars. Ich habe genug davon, mir von meinen Urahnen von der Mondlandung oder vom Zweiten Weltkrieg vorschwärmen zu lassen und andächtig vor Kolumbus-Denkmälern auszuharren. Wovon sollen wir bitte unseren Enkeln erzählen? Wie wir uns einst an Bahngleisen festketten ließen? Wir laufen Gefahr, als "Generation der Prokrastination" in die Geschichte einzugehen, man wird sagen, dass wir wohl abundan vorhatten, etwas wirklich Großes zu tun, aber dann, wisst ihr, ach, später vielleicht. Und außerdem ist es auf dem Mars nicht so verdammt heiß wie bei uns.
24.07.2005 | 02:12 | Berlin | Alles wird besser | Selbstversuche
In Berlin findet dieser Tage die xplore05 statt, "ein Wochenende mit 45 Workshops zur Kunst der Lust". Dass die Website wie auch im letzten Jahr etwas unbeholfen geraten ist, mag ebenso wie manche Workshopbeschreibungen ("In diesem Workshop wollen wir über die Eigen- und Fremdwahrnehmung unserer Schwänze sprechen. Wir werden sie in einem kleinen Ritual in geschützter Atmosphäre zeigen, berühren und an ihnen schnüffeln") dazu verlocken, das Ganze für großen Nillenkäse zu halten. Aber wer so denkt, der denkt verkehrt, das möge man mir bitte mal einfach so glauben. In einer Zeit, in der die Leute sogar Workshops belegen, in denen ihnen die korrekte Nordic-Walking-Technik beigebracht wird, ist es ja wohl kein bisschen absurd, auch mal an ein paar Workshops zu ungleich komplexeren Themen wie der Kopulation und ihrer anverwandten Gebiete teilzunehmen. Man kann bei solchen Veranstaltungen die allererstaunlichsten und nützlichsten Dinge erfahren, von denen hier geschwiegen werden soll, denn schließlich gibt es ja z.B. die xplore05, auf der jeder selbst herausfinden kann, wo das 21. Jahrhundert den Most holt.
23.07.2005 | 15:41 | Alles wird besser | Listen | Selbstversuche
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Vom Sehen kennt die Rote Liste jeder: es ist das dicke rote Buch hinter dem Arzt im Regal, in dem er heimlich blättert, wenn der Patient hinter dem Untenrum-Freimachen-Paravent verschwindet. Es stehen viele nützliche und hilfreiche Informationen darin: Beipackzettel, Inhaltsstoffe, Preisangaben. Diese Informationen werden aber wegen irgendeines kleinlichen Gesetzes nur Ärzten und Apothekern zugänglich gemacht, was schlecht durchdacht ist. Schließlich möchte man auch als Privatmensch hin und wieder wissen, wie das noch gleich war: Viagra nur zusammen mit Poppers einnehmen? Oder nur ohne? Wie kombiniert man ganz normale Pillen zu einer ohne Arztbesuch erhältlichen Tag-Danach-Pille? Ist "Irgendwas, was lustig macht, N1" die korrekte Formulierung für gefälschte BTM-Rezepte? Das alles und noch mehr dürfen mündige Bürger dank Bugmenot jetzt selbst nachlesen.
23.07.2005 | 02:56 | Anderswo | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Bildungsfernsehen in Amerika, das klingt erstmal nach einem schlechten Scherz, jedenfalls bis man zum ersten Mal Mythbuster gesehen hat. Ziel dieser Show ist es, alle wirklich wichtigen Fragen der Welt zu beantworten, und zwar nicht etwa mit theoretischem Gerede oder langwieriger Recherche, sondern mit rücksichtsloser Empirie, also indem man es einfach mal ausprobiert: Wieviel Tischtennisbälle muss man wohl in ein gesunkenes Schiff pumpen, damit es wieder aufsteigt? (27000) Stirbt man wirklich, wenn in einem fliegenden Jet ein Schuss abgefeuert wird? (nein) Ist es gefährlich, bei Gewitter zu telefonieren oder gar zu duschen? (ja) Alle Experimente werden natürlich in Originalgröße aufgebaut und mit großer Ernsthaftigkeit betrieben, mit richtigen Flugzeugen, Schiffen, Blitzen, echten Raketen und Astronauten (siehe Bild), ganz abgesehen von Drogen, Zahnbürsten und natürlich Stinktieren. Die Hauptakteure von "Mythbuster" sind Adam Savage, der als Beruf "Sachen bauen" angibt, und Jamie Hyneman, Experte für Survival, Maschinen und gefährliche Tiere, beide nebenbei bemerkt für die Spezialeffekte von "Starwars" und "Matrix" verantwortlich. Mit unbegrenztem Budget große Sachen bauen und dann wieder kaputtmachen – es wäre wohl der schönste Beruf der Welt, wenn man nicht für die Riesenmaschine arbeiten würde.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Dioramen 1:1
- Explosionismus
- Tirpitz
- Sesammlung
SO NICHT:
- zum Hassen auf den Speicher
- Sondervorstellung im Hormonzirkus
- Expressionismus
- Nimitz
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Parde", Jafar Panahi (2013)
Plus: 5, 21, 35, 45, 122, 142, 157 Minus: 14, 38, 98, 132, 160, 161 Gesamt: 1 Punkt
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