Riesenmaschine

06.06.2007 | 16:12 | Anderswo | Alles wird besser

Ersatz für Bienenurin

Wenn die Bienen, diese Nagetiere der Lüfte, erst mal vollständig weg sind, wird es schwierig auf der alten Erde. Bienenurin bewässert über 75% der bewirtschafteten Landmassen der Erde, er speist das Gelbe Meer und ist beim Brauen von Bier als sogenanntes "Quellwasser" für die angenehme Farbe und den bitteren Geschmack verantwortlich. Ohne Bienenurin droht der Welt die Dürre. Die Antwort auf die sich abzeichnende Krise kommt jetzt aus Australien, wo der Erfinder Max Whisson ein Gerät entwickelt hat, das das Wasser aus feuchten Winden extrahiert. Dabei treibt der Wind eine Turbine an, und der dadurch erzeugte Strom seinerseits eine Kühleinheit. Dem dadurch kontinuierlich gewonnenen Kondenswasser müssen jetzt nur noch Bienenharnsäure und Honigreste zugesetzt werden, aber da arbeiten die Chemiker sicher schon dran.


05.06.2007 | 12:29 | Anderswo | Supertiere | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Wesen aus Himmel und Hölle


Quelle: Pink Tentacle (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wichtige Geschehnisse der letzten Tage: Gordon Holmes, offensichtlich direkt Monthy Python entsprungen, findet Nessie wieder – als langen, dünnen Wurm in mieser Videoqualität – und die Welt steht Kopf. Dann entdeckt Amateurwissenschaftler Rufus Dawes mehrere Bergeidechsen Lacerta vivipara in der Nähe von Loch Loch im Rahmen des Great Munro Reptile Survey, und Millionen Zuschauer jubeln ihm zu, auch ganz ohne Video. Hingegen die Japaner entwickeln CB2, einen Roboter, der sich genauso benimmt wie ein ein- bis zweijähriges Kind, liefern ein einwandfreies Video in bestechender Qualität, und niemand nimmt davon Notiz. Dabei ist das Monsterbaby CB2 viel nützlicher als jedes Reptil, denn dank Mangel an Beweglichkeit kann man es stundenlang anhimmeln, ohne Risiko, dass es plötzlich in irgendeinem Loch verschwindet. Es liegt auf dem Rücken, starrt mit grossen Augen in die Kamera, strampelt ein wenig und starrt dann wieder mit grossen Augen in die Kamera. So ein Baby scheint ein frohes Leben zu führen. Und weil wir als nächstes alle unsere Säuglinge durch CB2-Exemplare ersetzen werden (scheisst immerhin nicht die Bude voll, der kleine Elektroracker), arbeiten die Japaner bereits an dem Nachfolgermodell – CB3, der vollautomatische Dreijährige für gehobene Elternansprüche. In absehbarer Zukunft wird man die Dinger im Abonnement kriegen, jedes Jahr ein Neues. Vielleicht wird das jeweils aktuelle Sommervideo von Nessie dann gleich mitgeliefert.


05.06.2007 | 02:32 | Alles wird besser | Was fehlt

Land unter


Soll ein Witz sein, aber wer sich zum Beispiel mit Wasserschlangen auskennt, weiss, dass die Mitte nach den beiden Enden der gefährlichste Teil ist.
(Foto: 88903556@N00) (Lizenz)
Fast könnte man ja den Eindruck gewinnen, dem Menschen bereite das Kaputtgehen von Dingen und das drohende Ende alles Wünschenswerten Freude. Atomkrieg, Killerbienen, neue Eiszeit, saurer Regen, Erderwärmung, Terroristen, Bienensterben, Vogelgrippe und sehr viele Mentos in einer riesigen Colaflasche – das Listenmonster der ernstlich für weltuntergangsmächtig gehaltenen Bedrohungen unserer kostbaren Zivilisation ist so lang wie bislang zahnlos. Wir sind immer noch da. Und können uns deshalb jetzt auf modifizierten Google-Maps ansehen, wie die Landmasse bald schrumpfen wird, wenn der Meeresspiegel erst um 14 Meter angestiegen sein wird. Eine gewaltige Völkerwanderung wird losbrechen, wenn Ostfriesland im Meer versinkt, es wird Feuer und Schwefel hageln, in triceratopseiergrossen Feuer- und Schwefelhagelkörnern. Das wird toll. Bis es soweit ist, können wir uns schon mal vorstellen, wie das unter dem Meeresspiegel liegende Death Valley in Kalifornien voll Wasser läuft. Wenn Weltuntergang, dann bitte so.


04.06.2007 | 12:22 | Alles wird besser | Alles wird schlechter | Was fehlt | Zeichen und Wunder

Kommentier die Welt


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wer sich die meiste Zeit seines Lebens im Internet aufhält, dem fallen bei Ausflügen in die analoge Welt deren Defizite besonders deutlich auf. Wieso kann man beim Radio nicht einfach weiterskippen, wenn Nu Pagadi läuft? Warum lässt sich hier nirgends die Werbung abschalten? Und vor allem: Welcher Trottel hat schon wieder die Kommentarfunktion deaktiviert? Anmerkungen, Fragen, Empfehlungen zu den Dingen da draussen ("Das soll eine Hose sein?" "Diesen alten Wäscheständer kann man übrigens mitnehmen, er ist auch nur ein bisschen kaputt." "Wo kann ich das kaufen?" "Auf gar keinen Fall die Zwiebelsuppe bestellen!") kann man zwar leise vor sich hinmurmeln, aber nirgends werden sie festgehalten, niemand geht darauf ein. Nun gibt es immerhin die (bei Boing Boing gefundenen) Graffiti Report Cards. Ein erster Schritt hin zu einer umfassenden Kommentierbarkeit der Welt – bleibt zu hoffen, dass parallel auch endlich etwas erfunden wird, das die durchschnittliche Qualität von Kommentaren auf ein erträgliches Level hebt.


03.06.2007 | 01:20 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Oberfläche, winzigweich

Es ist ja fast zu schön, um wahr zu sein: ein tischförmiges Farbdisplay, das draufgelegte Gadgets wie Digitalkameras, Telefone und Ipods erkennt, mit ihnen Kontakt aufnimmt und die darauf befindlichen Daten automatisch neben dem Gerät darstellt, von wo man sie dann durch einfaches Zugreifen manipulieren und auf andere Geräte schubsen kann. Zusätzlich kann dieser Tisch Ausweise und Kreditkarten lesen, den Stand des Kaffees in der Kanne nebenan anzeigen, und Solitaire kann man darauf bestimmt auch spielen, ist ja von Microsoft. Eigentlich ist das Ding sogar viel zu schön, um schon wahr zu sein, aber, hey, man kann ihn ja sogar sehen, da links oben im Video, den Zaubertisch. Und können Bilder etwa lügen?

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Das neue Scrollen


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