03.09.2008 | 16:32 | Berlin | Fakten und Figuren | In eigener Sache
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Endlich ist September. Der Sommer geht irgendwo anders hin, die Menschen gehen wieder rein und erfreuen sich an ihren Space-Invaders-Tastaturen, dem Start der NFL-Saison und dem reichhaltigen Herbstauftaktkulturprogramm von Riesenmaschine und Partner: Am ungewohnten Donnerstagstermin laden morgen das Supatopcheckerbunny und seine Freunde zur 29. Berlin Bunny Lecture, es geht um "Alles über die Welt" und zu Gast sind Klaus Ungerer, Autor des gleichnamigen Buchs, Leonhard Horowski, Fil und Jens Friebe (20 Uhr/nbi). Rund einen Monat vor dem Erscheinungstermin ihres kommenden Weltbestsellers Dinge geregelt kriegen haben Sascha Lobo und Kathrin Passig schon mal das dazugehörige Blog gestartet, mit nützlichen Tipps, lediglich leicht verspätet eingestellten aktuellen Infos und besinnlichen Weisheiten für sinnvolles und erfülltes Prokrastinieren. Und wer tatsächlich in der Nacht von vergangenen Samstag auf vergangenen Sonntag etwas Besseres vorhatte, als Deutschlandradio Kultur zu hören: "Sie haben gewonnen!", das Magazin für Zuversichtliche und die vierte Folge unserer Radioreihe Folge 137, kann nun auch bequem als Podcast runtergeladen werden. Am 15. September erscheint dann übrigens noch das Buch Marke Eigenbau von Holm Friebe und Thomas Ramge – hier muss man schnell sein, denn die schönsten Cover-Farben werden schnell vergriffen sein. Was es damit auf sich hat, kann man schon mal hier sehen (umliegende Baustelle bitte noch nicht beachten!). Am 29. September gibt es dazu im Radialsystem die Buchpremiere mit Sprühaktion als letzte Option auf die eigene Lieblingsfarbe. Aber das ist nun wirklich Zukunftsmusik von morgen.
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29.07.2008 | 23:40 | Anderswo | Papierrascheln | In eigener Sache
 Das leptosome Krokodil ist ausnahmsweise mal kein Lacoste-Counterfeit, sondern soll ein Drache sein. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Der mit einiger Spannung erwartete Riesenmaschine-Bücherherbst hat begonnen. Den Anfang macht Christian Y. Schmidt, Riesenmaschine- und Titanic-Lesern bekannt durch seine Südostasien-Berichterstattung, mit seinem Reisebericht Allein unter 1,3 Milliarden, soeben erschienen bei Rowohlt Berlin. Dafür hat sich Schmidt, in fester Absicht, sich Land und Leuten anzuverwandeln, auf eine 5.386 Kilometer lange Ost-West-Expedition entlang der Landstrasse 318 begeben; die Route geht von Shanghai nach Kathmandu. Unterwegs streift er diverse heilige Berge, weltgrösste Stauseen und Himalayas, rettet Hippie-Travelerinnen aus höchster Gefahr und kommt insgesamt mehrmals selbst nur knapp mit dem Leben davon. Gesäumt wird sein Weg von Pidgin-Trouvaillen, von denen "A triumph of excess" noch nicht einmal die schönste ist.
Dazwischen gelingen ihm interessante Reflexionen und Relativierungen hinsichtlich der gängigen Meinung und Haltung zu China und seiner Staatsform. Da rückt die Tatsache, dass die Chinesen unter anderem Nudeln, faltbare Regenschirme, Drachen, den Kompass, Seide, Papiergeld, Stahl und Toilettenpapier erfunden haben, den westlichen Piraterie-Diskurs in ein völlig neues Licht: "Wenn die Chinesen aber heute ein paar Gucci-Taschen, Ritter-Sport-Schokoladetafeln, Rolexuhren kopieren, redet alle Welt von geistigem Diebstahl, statt einfach froh zu sein, dass die Chinesen nicht den Rest der Welt auf Billionen verklagen, allein für das Nachkochen von Stahl."
So lebt das Buch am Ende in der Tat weniger von den touristischen und halsbrecherischen Details, von Spannung und Abenteuer, letztlich ist es "nur ein etwas ausgedehnter Sonntagsspaziergang eines alten, viel zu nervösen Sacks", wie Schmidt in einem seiner raren selbstkritischen Momente einräumt. Dafür gibt es etwas zu lernen über das grösste Volk der Erde, und wie es Religion und Alltag bewältigt. Dieses Wissen könnte demnächst auch hierzulande von Nutzen sein, wenn die Chinesen uns demnächst "alle in der Pfeife rauchen", wie Schmidt zu prophezeien nicht müde wird. Ein Vorgeschmack mit Bildern findet sich hier.
28.06.2008 | 21:06 | Anderswo | Papierrascheln | In eigener Sache
 Tilman Rammstedt (33) im Glück (Riesenmaschine) (Foto: Sopran mit freundlicher Genehmigung)Schon um 18 Uhr stand fest, wer den Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine gewinnen würde: Tilman Rammstedt. Mit 5 Pluspunkten lag er vor Clemens J. Setz (4 Punkte), Thorsten Palzhoff (3 Punkte), Markus Orths (2 Punkte), Patrick Findeis, Pedro Lenz und Alina Bronsky (je 1 Punkt). Der Preis wurde nach dem Abendessen der Riesenmaschine-Redaktion um 19:55 verliehen, die Festrede hielt Sascha Lobo. Die Bachmannpreis-Jury brauchte etwas länger, um zum selben Ergebnis zu gelangen.
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25.06.2008 | 01:35 | Papierrascheln | In eigener Sache
 Generalprobe (Foto: Kathrin Passig oder so)Alle klagen über schlechte Literatur, aber niemand bemüht sich um konstruktive Kritik und nachvollziehbare Bewertungskriterien. Jedenfalls niemand ausser der Riesenmaschine, die 2008 anlässlich der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt erstmals einen eigenen Literaturpreis verleihen wird: den mit 500 Euro und einer schönen Urkunde dotierten "Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine".
Leser unserer "Automatischen Kulturkritik" kennen das Verfahren: Anhand einer Liste vorgefertigter Plus- und Minuspunkte können auch Laien durch Abhaken den besten Autor bestimmen. Zusammengestellt wurden die Kriterien von der Riesenmaschine-Redaktion und den 12. und 13. Klassen der Halepaghen-Oberschule Buxtehude, die sich ein Semester lang mit dem Bachmannpreis-Jahrgang 2004 befassen mussten. Ergänzungsvorschläge zum Kriterienkatalog können noch bis einschliesslich Donnerstag eingereicht werden; mit Beginn der Lesungen am Freitagmorgen wird die Liste bis zum Ende des diesjährigen Bewerbs eingefroren. Die Riesenmaschine berichtet live über die Punktevergabe.
21.06.2008 | 10:28 | Alles wird schlechter | In eigener Sache
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Radio ist in vielerlei Hinsicht schlechter als Internet. Dazu gibt es Literatur und Talkshows, deshalb soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden. Andere Medien sind aber durchaus auch manchmal deutlich schlechter als Radio. Das traditionelle Fenster zum Beispiel. Es beschlägt bei Nässe, zeigt jeden Tag dasselbe Bild und ab und zu scheissen die Vögel drauf, alles Nachteile, die das Radio elegant vermeidet. Die Welt vor dem Radio war darum klar schlechter als die Welt nach dem Radio. Zum Beispiel auch deswegen, weil man, als es das Radio noch nicht gab, auch nicht im Radio erfahren konnte, dass es in Wahrheit umgekehrt ist und die Welt prinzipiell immer schlechter wird. Dieses denkwürdige Ereignis wird sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag abspielen, und zwar in der ZIA-Radioshow Folge 137, "Gestern war alles besser – Das kulturpessimistische Magazin". Deutschlandradio Kultur, 00:05 bis 01:00.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Sturmklopfen
- Hypno-Hardcore
- fingerdick Butter
- Mützen-Moves
SO NICHT:
- Haustier als Wischmopp
- 47 Euros für ein Ei
- Zweiertischchen (zu klein)
- Sturmklingeln
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"The Hurt Locker", Kathryn Bigelow (2008)
Plus: 1, 23, 70 Minus: 9, 99, 113, 140 Gesamt: -1 Punkt
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