Riesenmaschine

15.10.2009 | 15:41 | Zeichen und Wunder | Papierrascheln

Stösschen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wie immer ist die Riesenmaschine darum bemüht, euch mit dem hottesten shit da draussen zu versorgen, also, Early Adopters: aufgepasst! Wer dieses Mal ganz vorne mit dabei sein möchte, sollte schon mal das halbe Wagenrad im Hobbykeller an die Wand dübeln, das Wildschweinfell abbürsten und die Zapfanlage klarmachen!

Vorhersage:
Der Herbst wird feucht!


Dieser Beitrag ist ein Update zu: Noch neuere neueste Trends


26.09.2009 | 09:22 | Papierrascheln | Vermutungen über die Welt

Wählen nach Sprechblasen


Wabernde Wortwolken werden wichtiger (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Und noch ein kurzer, schneller Hinweis zur bevorstehenden Bundestagswahl: Natürlich verzichtet die Riesenmaschine wie schon 2005 darauf, ihren Lesern eine Wahlempfehlung an die Hand zu geben und überlässt dies anderen Medien mit einer weniger mündigen Klientel. Auf eine mögliche Entscheidungshilfe jenseits des deprimierend öden Wahl-O-Maten, der ja doch immer nur MLPD und BüSo ausspuckt, möchten wir aber an dieser Stelle doch noch rechtzeitig aufmerksam machen, weil sie nicht nur die Information über politische Programmatiken radikal rationalisiert, sondern der gesamten politischen Debatte einen Weg in die Zukunft weisen könnte.

Und zwar hat das ZDF mit dem WortWahl-Scanner (Achtung: Pop-up!) ein geschmeidiges Flash-Tool programmiert, dass die Aussagen der Partei- und Wahlprogramme, sowie der Debattenbeiträge der Kandidaten auf handliche Wortwolken komprimiert. Damit wird etwa auf einen Blick erfassbar, dass die Wahlprogramme von SPD, Grünen, und Linksparte quasi identisch sind und grosse Nähe zur FDP aufweisen, während einzig die CDU/CSU "Arbeit" nicht ins Zentrum ihrer im Wahlprogramm annoncierten Politik stellt. Um hingegen zu verstehen, warum der Begriff "Staat" im FDP-Programm mit 178 Erwähnungen (Worthäufigkeit: 1,67 Prozent) eine so zentrale Rolle spielt, kann man zusätzlich auf die den jeweiligen Begriffen hinterlegte "detaillierte Analyse" klicken. Und erfährt dort, dass der Staat in diesem Fall gar nicht unbedingt immer positiv konnotiert ist.

Das wirklich Verblüffende an dem Spielzeug ist jedoch, wie aus der Konstellation und Grösse der Begriffe ein subjektiv vollständiges und stimmiges Bild der jeweiligen Parteien und Akteure ersteht, und wie verzichtbar im Umkehrschluss das gesamte syntaktische und semantische Beiwerk nicht nur in Politikerreden und Parteiprogrammen erscheint. Da begreift man mal, wie redundant Sprache wirklich ist. (Bzw.: Da begreift man mal, wie redundant Sprache wirklich ist.) Wenn in ein bis zwei Legislaturperioden eine neue Generation von Politikern und Spin-Doktoren erkannt und verstanden haben wird, dass das Reden in Tagclouds das einzig probate Mittel ist, um in der verschärften Aufmerksamkeitsökonomie noch wirksam um öffentliche Zustimmung zu werben, dann wird sich auf einen Schlag auch die Web-Jugend wieder für Politik begeistern können.


28.06.2009 | 07:34 | Anderswo | Papierrascheln | In eigener Sache

Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine für Karl-Gustav Ruch


Preisträger Karl-Gustav Ruch
Foto: Angela Leinen
Anderthalb Jahre hatten Autoren und 3sat-Autorenporträt-Teams Zeit, sich mit den öffentlich einsehbaren Kriterien der Automatischen Literaturkritik auseinanderzusetzen. Anderthalb Jahre, in denen offenbar vor allem darüber nachgedacht wurde, wie sich die Minuspunkte der Liste möglichst zahlreich abarbeiten lassen – an sich ein ehrenwertes Verfahren, vergleichbar etwa mit Josef Škvoreckýs "Sins for Father Knox", in dem der Autor mutwillig gegen die zehn von Ronald Knox aufgestellten Regeln für einen fairen Kriminalroman verstösst.

So konnte allein der Minuspunkt "Spiegel, Spiegelungen. Zwei Punkte für zerbrochene Spiegel, Brillengläser etc. (im Text oder im Porträt)" sechs Mal vergeben werden, davon einmal doppelt. Gleichauf lag Minuspunkt 93, "Paarbeziehungsthematik", dicht gefolgt vom fünf Mal fälligen Punkt 95, "Eltern-Kind-Thematik". Der Alison-Bechdel-Pluspunkt ("1. Zwei oder mehr Frauen, die 2. miteinander reden und zwar 3. nicht über einen Mann.") blieb – wie übrigens auch seit Jahren in der Automatischen Filmkritik der Riesenmaschine – ungenutzt.

Aber der Automatische Literaturkritik Preis wird nicht für sportliche Fingerübungen im Ansammeln von Minuspunkten vergeben, auch wenn Wolfgang Herrndorf vorschlug, 2010 vorzeichenunabhängig den höchsten absoluten Punktwert zu prämieren. Der mit 500 Euro und einer schönen Urkunde dotierte Preis geht daher um 10:45 an Karl-Gustav Ruch für seine Erzählung "Hinter der Wand", die mit zwei Pluspunkten den Bewerb für sich entschied. Gegen dieses Ergebnis ist umso weniger einzuwenden, als Ruch einer von nur zwei Autoren ist, die durch Erwähnung von Nagetieren den begehrten Pluspunkt 36 erlangen konnten. Zu Ehren des Autors ergänzt die Redaktion den Kriterienkatalog für 2010 um einen Karl-Gustav-Ruch-Pluspunkt für uncoole Einrichtungsgegenstände im Autorenporträt (hier: Hometrainer).

Knapp abgeschlagen hinter Ruch liegt Ralf Bönt mit 1 Punkt, gefolgt von Caterina Satanik, Andreas Schäfer, Lorenz Langenegger, Karsten Krampitz und Bruno Preisendörfer (je 0 Punkte). Alle Texte sind unter bachmannpreis.eu nachzulesen. Herzlichen Glückwunsch, Karl-Gustav Ruch!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine für Tilman Rammstedt


27.06.2009 | 10:16 | Anderswo | Papierrascheln | In eigener Sache

Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine 2009 – Tag 3

Dieser Beitrag wird nach jeder Lesung aktualisiert. Auf übersehene oder falsch vergebene Punkte bitte in den Kommentaren hinweisen. Kriterienliste. Achtung: Einsendeschluss für übersehene Punkte ist Mitternacht von Samstag auf Sonntag.

Was bisher geschah:
Der Preis erklärt (2008)
2008, Tag 1
2008, Tag 2
2008, Preisverleihung
2009, Tag 1
2009, Tag 2

#11: Gregor Sander, "Winterfisch"
Plus: 2, 7, 10 doppelt, 11, 18, 26 einfach, 36
Minus: 4, 5, 6, 7, 16, 31, 43, 47, 54, 70 einfach, 76, 93, 95 einfach
Gesamt: -5 Punkte

#12: Andrea Winkler, "Aus dem Gras"
Plus: 1, 5, 7, 49
Minus: 7, 12, 32, 35, 46, 51, 61, 72, 91
Gesamt: -5 Punkte

#13: Katharina Born, "Fifty Fifty"
Plus: 1, 5, 7, 18
Minus: 1 einfach, 4, 5, 10 einfach, 22, 23 einfach, 36, 43, 63 einfach, 67, 75, 76, 93, 95 einfach, 100
Gesamt: -11 Punkte
(Minuspunkt 100 übersehen, nachgetragen)

#14: Caterina Satanik, "leben ist anders"
Plus: 1, 7, 10 doppelt, 11, 18, 33, 38 einfach
Minus: 10 einfach, 13, 17 einfach, 22, 24 doppelt, 93, 100
Gesamt: 0 Punkte

Kathrin Passig, Angela Leinen, Maik Novotny | Dauerhafter Link | Kommentare (1)


26.06.2009 | 10:45 | Anderswo | Papierrascheln | In eigener Sache

Automatische Literaturkritik Preis der Riesenmaschine 2009 – Tag 2

Dieser Beitrag wird nach jeder Lesung aktualisiert. Auf übersehene oder falsch vergebene Punkte bitte in den Kommentaren hinweisen. Kriterienliste.

Was bisher geschah:
Der Preis erklärt (2008)
2008, Tag 1
2008, Tag 2
2008, Preisverleihung
2009, Tag 1

#6: Linda Stift, "Die Welt der schönen Dinge"
Plus: 1, 7, 11, 18, 22
Minus: 10 doppelt, 16, 24 einfach, 54, 73
Gesamt: -1 Punkt

#7: Ralf Bönt, "Der Fotoeffekt"
Plus: 1, 2, 7, 10 einfach, 14, 18, 20, 27
Minus: 18 doppelt, 29, 39, 53 einfach, 95 einfach, 109
Gesamt: 1 Punkt
(Minuspunkte 39 und 53 übersehen, nachgetragen. Minuspunkt 79, "Krankheit als Metapher" nach Beratung wieder entfernt.)

#8: Karl-Gustav Ruch, "Hinter der Wand"
Plus: 1, 2, 7, 10 einfach, 17, 22, 36, 38 vierfach
Minus: 5, 7, 8, 53 doppelt, 60, 70 doppelt, 73
Gesamt: 2 Punkte
(38 um einen übersehenen Punkt gekürzt, 36 nachgetragen)

#9: Jens Petersen, "Bis dass der Tod"
Plus: 1, 2, 7, 9, 10 doppelt, 11, 22, 28
Minus: 2, 6, 7, 16, 23 einfach, 31, 41, 73, 89 einfach, 93
Gesamt: -1 Punkt

#10: Andreas Schäfer, "Auszeit"
Plus: 1, 2, 7, 15, 18
Minus: 14, 24 einfach, 32, 85, 95 einfach
Gesamt: 0 Punkte
(Minuspunkte 32 und 85 übersehen, nachgetragen)

Kathrin Passig, Angela Leinen, Wolfgang Herrndorf | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


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"The Devil's Candy", Sean Byrne (2016)

Plus: 6, 9, 37, 83, 132, 151
Minus: 1, 14, 132
Gesamt: 3 Punkte


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